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Was ist eine Feministin? Die 8 größten Mythen

Heute ist International Women’s Day! Da stellt sich natürlich die Frage, was ist eine Feministin überhaupt? Hier erfährst du mehr.

Heute ist der International Women's Day. Wir haben uns mal 8 Mythen über den Feminismus angeschaut. Foto: Till Rimmele / Kontributor/ Getty Images

Es gibt wohl keinen Begriff, der so vielfältig interpretiert wird wie der Feminismus. Überall begegnen uns Kontroversen, die eine genaue Definition erfordern. In der heutigen Zeit stellt sich die Frage, was eine Feministin oder ein Feminist überhaupt ist. Wir möchten dich in diesem Zusammenhang aufklären und für Klarheit sorgen.

Der Stand der Dinge: Was ist eine Feministin?

Gleichberechtigung? Hier geht es doch vor allem um Frauen, oder nicht? Im Folgenden werden wir mit diesem und weiteren Mythen über den Feminismus aufräumen und erklären, was eine Feministin ist.

1. Mythos: Feministinnen sind gegen traditionelle Rollen

Dieser Mythos suggeriert, dass Feministinnen gegen traditionelle Geschlechterrollen sind, wie zum Beispiel, dass Frauen zu Hause bleiben, um Kinder aufzuziehen. Beim Feminismus geht es jedoch darum, Frauen die Freiheit zu geben, ihren eigenen Lebensweg zu wählen, unabhängig davon, ob dies traditionelle Geschlechterrollen beinhaltet oder nicht.

2. Mythos: Feministinnen wollen Männer unterminieren

Falsch. Laut Fremdwortlexikon ist ein:e Feminist:in eine Person, die eine “Benachteiligung der Frau im Gesellschaftlichen sieht und im Privaten dagegen kämpft.” Das bedeutet nicht, dass Männer dabei gesellschaftlich vernichtet werden. Es soll lediglich eine Gleichbehandlung hergestellt werden.

Beyoncé
Beyoncé ist eine bekennende Feministin.

3. Mythos: Alle Feministinnen sind moppelige Schreihälse mit unsympathischen Frisuren und Achselschweiß.

Falsch! Es gibt viele verschiedene Menschen, die sich für die Gleichberechtigung der Geschlechter einsetzten. Die berühmtesten Vertreter:innen des modernen Feminismus sind Superstars wie Beyoncé, Emma Watson, Jennifer Lawrence und Joseph Gordon-Levitt, Ryan Gosling oder Andrew Garfield.

4. Mythos: Es gibt keine männlichen Feministen

Natürlich gibt es die. Warum auch nicht? Die wunderbare Margarete Stokowski, wahrscheinlich eine der wichtigsten Feministinnen im deutschsprachigen Raum, erklärt es ganz einfach: 

Wenn Feminismus bedeutet, dass alle Menschen die gleichen Rechte und Freiheiten haben sollten, unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer Sexualität, ihrem Körper, dann steht es allen Menschen frei, sich dafür einzusetzen.

Sie räumt aber auch ein, dass der Feminismus oft von Männern genutzt wird, die zwar ihre Tochter zum Fußball fahren, ihren Mitarbeiterinnen aber kein angemessenes Gehalt zahlen. Welche Ausmaße die Antifeminismus-Bewegung annimmt, erfährst du auch bei uns.

5. Mythos: Wir sind doch schon gleichberechtigt in Deutschland

Deutschland ist in einer ziemlich entspannten Situation, um über den Feminismus zu fachsimpeln. Dem Grundgesetz zufolge sind wir alle gleich, ob Männlein oder Weiblein. Wir feiern Weltfrauentag und den Muttertag. Frauen müssen sich weder verschleiern noch die Klappe halten, wenn ein Mann spricht. Wir verdienen (fast) das Gleiche wie die Männer und sind unsere eigene Herrin. Und trotzdem kommen in unserer modernen Zeit Probleme wie #meToo auf.

Forscher haben herausgefunden, dass wir die vollkommene Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau wohl nicht mehr erleben werden. Und genau deswegen brauchen wir sie: Die Feminist*innen dieses Landes, die nicht ruhen, bis sie Deutschland wenigstens auf den gleichen Stand wie Skandinavien gebracht haben – dort ist die Gleichberechtigung bereits sehr weit fortgeschritten.

Frau weiß Tshirt vor blauem Hintergrund
Feministinnen kommen in ganz verschiedenen Formen und Farben daher.

6. Mythos: Ein Matriarchat ist vollkommen unvorstellbar

Falsch. Der Feminismus will das Patriarchat abschaffen und es durch eine gerechtere und gleichberechtigtere Gesellschaftsform ersetzen. Für viele Femininist:innen ist dies das oben besagte Matriarchat: Eine Gesellschaft, in der die Frauen die Entscheidungen treffen, die Männer aber dennoch natürlich existenzielle, hoch honorierte Rollen spielen. Ein spannendes Beispiel für ein funktionierendes Matriarchat ist der Mosuo-Stamm in China.

7. Mythos: Alle Feministinnen sind sich einig

Falsch. Leider. Natürlich gibt es auch unter Feminist:innen riesige Unterschiede in der Weltsicht und der Ausübung ihrer Überzeugungen. Das hat ganz verschiedene Ursachen: Religion, Erziehung und Beruf spielen dabei wichtige Rollen. So ist es möglich, dass manche Frauen selbstbewusst mit dem Spruch “The Future is Female” auf dem T-Shirt herumlaufen und anderen sich bei diesem Spruch die Fußnägel hochrollen.

Frau mit Mikrofon
Feministinnen können sehr laut, aber auch sehr subtil sein.

8. Mythos: Feministinnen sind Verfechter des Gender-Mainstreaming

Falsch. Manche Menschen werfen die moderne Feminismusbewegung und das Gender-Mainstreaming in einen großen Topf und rühren dann einmal ordentlich um. Natürlich hat beides etwas mit Geschlecht und Gleichberechtigung zu tun. Das ist dann aber auch schon alles. 

Die Vorurteile und Misshandlungen, mit denen CIS-Frauen heutzutage zu tun haben, sind ganz andere als die, mit denen queere Menschen zu kämpfen haben. Wer das nicht auseinanderhalten möchte, der macht sich der Ignoranz schuldig.

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Fazit: Missverstandene Feministinnen?

Zugegeben. Es ist nicht immer einfach, die verschiedenen Strömungen und Meinungen innerhalb des Feminismus zu verstehen und nachzuvollziehen. Deswegen erklären es uns ja geduldige Vertreterinnen wie Margarete Stokowski, DariaDaria oder Katrin Bauerfeind in Frau Jordan stellt gleich. 

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