Laut einer Umfrage des Statistikportals Statista haben fast die Hälfte aller weiblichen Singles gar keinen Sex. Wie kann Vorstellung und Wirklichkeit so weit auseinander gehen?
Ist es nicht eigentlich so, dass Singles ein besonders aufregendes Liebesleben haben? Nach Lust und Laune wird durch die Betten geturnt und um die Ecke wartet schon das nächste horizontale Abenteuer. Die Studie scheinen dieses Klischee zu widerlegen …
Kein Sex: Bei den deutschen Singles herrscht Flaute im Bett
Für die Studie wurden im Jahr 2017 3.461 Frauen und Männer im Alter zwischen 18 und 69 Jahren nach der Sexhäufigkeit gefragt. Explizit lautete die Frage: „Wenn Sie einmal die letzten 12 Monate betrachten: Wie häufig hatten Sie in dieser Zeit Sex?“.
Das Überraschende: Der Großteil der Befragten, gab an, gar keinen Sex gehabt zu haben. Konkret waren dies 46 Prozent der Frauen und 37 Prozent der Männer. Bei deutschen Singles herrscht also ziemliche Sexflaute.
Am zweithäufigsten wurde die Frage mit „seltener“ beantwortet. 26 Prozent der Frauen und 22 Prozent der Männer machten hier ihr Häkchen. Wie genau „seltener“ allerdings aussieht, wurde nicht weiter definiert.
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Sex mehrmals in der Woche? Eine Ausnahme
Immerhin gaben 12 Prozent der Frauen und 13 Prozent der Männer an, mehrmals im Monat Sex zu haben. 8 Prozent der weiblichen und 10 Prozent der männlichen Befragten brachten es auf einmal im Monat.
Generell lässt sich herauslesen: Je höher die Sexhäufigkeit, desto geringer der Prozentsatz. Denn bei der Antwortmöglichkeit „Einmal pro Woche“ war dieser bei beiden Geschlechtern nur noch einstellig.
Singles, die mehrmals die Woche ein sexuelles Abenteuer erlebten, gehörten zur absoluten Minderheit. Nur 5 Prozent der weiblichen und 8 Prozent der männlichen Singles ließen es richtig krachen.
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Neues Phänomen bei jungen Singles
Die Ergebnisse decken sich mit einer repräsentativen Langzeitstudie der Universität Leipzig. Studienautor Professor Elmar Brähler sieht einen „drastischen Rückgang“ der sexuellen Aktivität junger Singles.
Waren 2005 noch 89 Prozent der Männer und 86 Prozent der Frauen aktiv, waren es 2016 nur noch 72 Prozent und 73 Prozent. Heißt: Fast 30 Prozent der 18 bis 30-Jährigen haben keinen Sex.
Ursachen für diese Entwicklung gibt es laut dem Wissenschaftler:innen viele. Möglich sei sowohl der gestiegene Bildungsgrad als auch die Verschiebung gesellschaftlicher Normen. Auch die spätere Familiengründung oder Veränderung der Work‐Life‐Balance können eine Rolle spielen.
Medien ändern unser Sexleben
Als wichtigsten Punkt stellt die Studie aber die Veränderung der Medien heraus. So habe das Internet einen großen Einfluss auf das Sexleben. Der Konsum von „Sex‐Internetseiten“ sei „gewaltig“.
Der Professor vermutet: „Die Jungen konsumieren eher Sexualität im Internet und pflegen Freundschaften über soziale Medien anstatt den tatsächlichen sexuellen Kontakt zu suchen.“
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Kein Sex in einer Beziehung eher selten
So traurig diese Zahlen und Erkenntnisse bei den Singles sein mögen – einer Partnerschaft scheinen die neuen Medien weniger anzuhaben. Denn sowohl 2005 als auch 2017 waren die 18 bis 30-Jährigen fast alle sexuell aktiv. Heißt: Den meisten Sex gibt es tatsächlich in einer Beziehung.
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