Sex ist seit Anbeginn der Menschheit ein existenzielles Thema. Nicht nur, weil dadurch das Fortbestehen eben jener gewährleistet wude. Menschen waren und sind das sexualisierteste Tier, das auf der Erde jemals herumgelaufen ist.
Selbst die Bonobo-Affen, die bei Wissenschaftlern als absolute Sexgötter und angesehen werden, können uns nicht das Wasser reichen. Denn die Bonobos, so erklärtes beispielsweise der Experte Christopher Ryan in seinem Buch Sex, die Wahre Geschichte, haben Sex, um ihre Bedürfnisse zu befriedigen und in der Gruppe zu harmonieren. Wir haben Sex aber aus noch viel mehr gründen. Einer davon ist romantische Liebe.
Ob es wohl bei den Steinzeitmenschen auch schon so war?
Eines steht fest: Sex hat in den letzten Jahrmillionen riesige Veränderungen durchgemacht. Wo es heute Dildos und Spielzeugsammlungen gibt, konnte man sich in der Steinzeit nur Eigeninitiative Abhilfe schaffen.. Sex lief in der Steinzeit noch ganz anders ab als heute. Hier erfährst du, wie anders es tatsächlich war und was sich geändert hat.
Vor 2 Millionen Jahren: So war Sex in der Steinzeit
Die Steinzeit begann vor 2,6 Millionen Jahren und endete vor gut 4.000 Jahren. Eine lange Zeit also, um viel Sex zu haben. Wir zeigen euch, wie es (wahrscheinlich) damals in den Steinbetten des Homo Sapiens abging.
1. Die Frage nach der Romantik
Über das Leben und das Sexleben in der Steinzeit grassieren verständlicherweise viele Vermutungen, denn niemand weiß genau, was vor Millionen von Jahren im Kopf der Menschen vorging. Wie auch? Von damals gibt es keine Aufzeichnungen außer die versteinerten Knochen und Werkzeuge der Urzeitmenschen.
Wir können aber stark davon ausgehen, dass weder die Neandertaler, noch der Homo Sapiens zum Jahrestag Rosenblätter in der Höhle auslegten oder Massageöle aus Aloe Vera ins Liebesspiel einbauten. Das lag aber vor allem daran, dass soetwas wie Jahrestage noch nicht erfunden wurde. Es gab noch nicht einmal Jahre, wie hätte man da ein Jubiliäum feiern können.
In der Steinzeit musste Sex schnell gehen, denn überhall lauerten Gefahren für den Menschen. Beim Sex war der Steinzeitmensch für Raubtiere so verletzlich und schnell zu fassen wie sonst nie. So können wir uns sehr gut vorstellen, dass die Steinzeitmenschen sich lediglich einen Quickie erlaubten, wenn sie den Kampfspeer für den Säbelzahntiger danebenliegen hatten.
2. Monogamie
In seinem Buch Sex, die wahre Geschichte, gibt Christopher Ryan immer wieder Grund zu der Annahme, dass die Menschen sich in der Steinzeit keineswegs monogan verhielten. Das Prinzip der partnerschaftlichen Liebesbeziehung gabe es in den Nomadendörfern der Steinzeit noch nicht. Damals war es wohl eher so, dass die Gemeinschaft sich gegenseitig gehörte. Jeder ging mit jedem in die Höhle.
Frauen, so Ryan, erhielten so die besten Chancen auf starke Nachkommen.
Männer, so Ryan, konnten ihren Samen so am wirkungsvollsten verteilen und so viele Nachkommen wie möglich zeugen.
3. Inzucht
Damals, in der Steinzeit, muss es ganz normal gewesen sein, sich mit seinen Verwandten auf ein Techtelmechtel einzulassen. Das haben Forscher der Universität Freiburg herausgefunden. Als sie die Knochenfunde von Steinzeitmenschen in Jordanien untersuchten, bemerkten sie, dass den meisten die Backenzähne fehlten. Das, so wussten die Forscher, passiert vor allem bei einem Gendefekt, welcher von Inzucht ausgelöst wird.
Die Forscher vermuten heute, dass der Sex innerhalb der Familie wohl extra für den Zusammenhalt untereinander eingeführt wurde. Durch die gegenseitige Befriedigung soll bei den Steinzeitmenschen mehr Einigkeit geherrscht haben.
4. artenübergreifende Experimentierfreude
In der Steinzeit gab es nicht nur den Homo Sapiens, der sich später auch durchsetzte, sondern auch den Neandertaler. Wir wissen heute, dass Neandertaler und Homo-Sapiens eine Art Hassliebe führten, denn entweder brachten sie sich gegenseitig um oder sie vögelten was das Zeug hielt. Aber auch andere Menschenarten wurden in die sexuellen Eskapaden miteinbezogen. Forscher fanden heraus, dass auch mit den sogenannten Denisova-Menschen Nachkommen gezeugt wurden.
Gut so. Denn dadurch, dass damals so wild durch die Gegend gevögelt wurde, haben wir heute ein besseres Immunsystem. Durch das Vermischen der Gene mussten sie nämlich stärkere Abwehrmechanismen entwickeln.
5. Immer, wenn möglich
In der Steinzeit war die Welt noch nicht sehr stark bevölkert. Es gab keine Städte, sondern eher Familienverbände, die durch die Welt streiften. Die Menschheit war auf Wanderschaft. So begegneten sich verschiedene Familien hier und da und wenn das geschah, wurden alle Register gezogen. Forscher im Max Planck Institut fanden das heraus, da sie das Erbgut von den gemeinsamen Kindern der verschiedenen Menschenarten untersuchten.
Sex in der Steinzeit war nicht der Knüller
Wir können uns heutzutage schon ganz schön glücklich schätzen, dass wir weder mit unserer Familie Nachkommen zeugen, noch beim Sex auf Säbelzahntiger Acht geben müssen. Heute haben wir richtig guten Sex, wenn wir uns ein wenig anstrengen.
Wie Sex in der Antike aussah? So viel können wir verraten: Es ging ziemlich freizügig zu.
Sex im Mittelalter war dagegen genau das Gegenteil. Wie die Christen über die Sexualität herrschten was es für bescheuerte Verhütungsmethoden gab, erfährst du hier.