Würdest du dich für Sex bezahlen lassen? Vermutlich eher nicht. Dennoch ergaben die Ergebnisse einer Studie des Studienkollegs zu Berlin, dass 3,7 Prozent der Studierenden sich für Geld prostituieren lassen.
Wir fragen uns, was sind die Gründe dafür und welche Menschen bieten Sex für Geld an?
Sex für Geld: Spaß am Sex oder finanzielle Notsituation?
Die Gründe, um Geld für Sex zu nehmen, sind vielfältig. Laut der Studie des Studienkollegs spielen der hohe Stundenlohn sowie die eigene finanzielle Notsituation eine große Rolle. Dennoch gaben auch einige Studierende an, dass die Suche nach Abenteuern und der Spaß am Sex im Vordergrund stehen.
Dabei müssen jedoch verschiedene Arten von sexuellen Dienstleistungen unterschiedenen werden. Diese reichen von Prostitution im engeren Sinne über einen Begleitservice mit sexueller Interaktion bis hin zu SMS-Diensten und Porno-Filmen. Sex für Geld heißt somit nicht automatisch Prostitution – zumindest bei den Studierenden. Doch was halten jene davon, die sich der Branche hauptberuflich zuwenden?
In einem Interview mit dem Magazin Barbara berichtete eine Prostituierte davon, wie es sich anfühlt, mit fremden Männern für Geld zu schlafen. Sie erklärt:
Es gibt keinen Beruf, in dem man so viel Bestätigung bekommt. Und zwar nicht nur für eine mechanische Tätigkeit, sondern für sich als Wesen –
Dabei geht es nicht immer gleich zur Sache. Häufig treffe sie sich mit den Kunden zuallererst an einem öffentlichen Ort – einem Restaurant oder Hotel. Hier wird entschieden, ob die Chemie stimmt. Die Tatsache, dass sie es nicht machen müsse, entspanne sie. Dazu trägt ebenso bei, dass viele Kunden selbst nervös sind und Angst haben zu versagen.
Im Hinblick auf die Gründe, die zu ihrem Job geführt haben, gibt sie ebenfalls an, es aus finanziellen Gründen begonnen zu haben. Vorherige Jobs waren deutlich schlechter bezahlt. Dennoch macht sie deutlich: „Ich habe es ausprobiert und es war so großartig, dass ich nichts anderes mehr machen wollte.“
Die Mehrheit der Gesellschaft steht Sex für Geld dahingegen eher negativ gegenüber.
Warum ist der Beruf so negativ behaftet?
Finanziell gesehen ist Sex für Geld ein lohnenswertes Geschäft. Dennoch ist die gesellschaftliche Stigmatisierung nach wie vor groß. Und auch ein Gedenktag, der jedes Jahr am 2. Juni stattfindet und an die Diskriminierung und häufig schlechten Lebens- und Arbeitsbedingungen von Prostituierten erinnern soll, lässt vermuten, dass Sex für Geld nicht immer von Leichtigkeit geprägt ist, wie es Salomé Balthus berichtet.
Dies deckt sich mit den Ergebnissen einer Untersuchung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Hier wurden die Lebenssituation, die Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland untersucht – ein Bereich davon beschäftigte sich mit Prostituierten.
Die befragten Prostituierten hatten in hohem Maße Gewalt erlebt – sowohl körperlich als auch sexuell. So gaben 41 Prozent der Befragten an, dass diese Gewalt im Kontext der Ausübung sexueller Dienstleistungen erlebt hatten. Die Folgen: häufig ein wenig ausgeprägtes Sicherheitsgefühl und Ängste vor erneuter Gewaltausübung.
Des Weiteren zeigten die Ergebnisse, dass die gesundheitliche und psychische Verfassung vieler Prostituierten äußerst problematisch sei. Was sich unter anderem in erhöhten gesundheitlichen Beschwerden im gynäkologischen, im Magen-Darm-Bereich und in Essstörungen äußerte. Etwa die Hälfte berichtete zusätzlich über Depressionen und Panikattacken. Doch sollte hierbei zwischen Prostitution und Escort unterschieden werden?
Es braucht eine klare Linie zwischen Escort und Prostitution
Laut einer Studie zu Prostitutionspolitiken der Stadt Wien handelt es sich bei der Escort-Prostitution um eine Form der Prostitution. Beides ist demzufolge eng miteinander verbunden. Auch sind Frauen, die im Escort-Service tätig sind, im allgemeinen jünger.
Dies spiegelte sich ebenso in der Offenheit einiger Studierenden zum Thema Escort wieder. Hier konnte festgestellt werden, dass sich ein Drittel von ihnen vorstellen könnte, Sex für Geld zu nehmen.
Allerdings zeigte die Studie auch, dass die meisten Befragten, die es sich vorstellen können, bereits Menschen kennen, die ihren Körper für Geld anbieten. Deshalb vermuten die Urheber der Studie, dass „persönliche Kontakte, die Hemmschwelle zum Einstieg verringern“.
Sex für Geld: Zwischen gutem Verdienst & gefährlichen Folgen
Für uns ist der Gedanke, Geld für Sex zu nehmen, eher noch etwas befremdlich. Dabei bewegt sich der Verkauf des eigenen Körpers irgendwo zwischen Selbstbestimmung und Zwang. Denn der Job verspricht besonders bei jungen Menschen schnelles Geld, jedoch kann hiermit auch eine Abhängigkeit sowie eine ungewollte Fortführung des Jobs einhergehen – denn nicht immer gelingt es, den Job von heute auf morgen zu beenden.
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