Die Fastenzeit 2021 beginnt am 17. Februar und endet am 03. April – 7 Wochen lang geben sich Christen und Selbstverbesserer wieder der Liebe zum eigenen Körper und seiner Heilung hin. Fasten ist eine Art der Selbstfindung und bestimmt das Zurückbesinnen auf das, was wirklich wichtig ist. Kein Sex gehört seit Neuestem auch wieder zum Fasten. Was dahintersteckt und ob Sex-Fasten gerade jetzt die richtige Idee ist. Unsere Einschätzung.
Kein Sex & dann auch noch Corona: Passt das zusammen?
Die Fastenzeit beginnt 40 Tage vor Ostern. Mit den Ostertagen findet dann das feierliche Fastenbrechen statt, an dem wir endlich wieder unseren Gelüsten nachgehen können. Ursprünglich fasteten Christen um Jesu Willen, der seinerzeit ganze 40 Tage durch die Wüste irrte und dort weder aß, noch trank. Was er dort ebenfalls nicht hatte, war Sex – und genau darauf beziehen sich viele Fastende heutzutage.
Fasten bringt mehr Ruhe ins Leben
Es ist ein interessanter Gedanke, den körperlichen und geistigen Bedürnissen wenigstens für eine Weile abzuschören und sich dabei darauf besinnen zu können, was wirklich wichtig ist. Wir leben in einer Gesellschaft, die sehr schnell sehr viel konsumiert, die teilweise wahllosen Sex hat und die sich nur wenig mit Spititualität und Ruhe beschäftigt.
Fasten in Coronazeiten: So sollte es aussehen
Doch passt das Sex-Fasten in Zeiten wie diese hinein? Beim Fasten soll es generell darum gehen, sich selbst zu kasteien, um sich danach wieder besser zu fühlen. In Zeiten wie diesen ist die Selbstkasteiung allerdings bereits ohne das Fasten allgegenwärtig. Noch immer sitzen wir im Lockdown herum und warten darauf, dass die Pandemie vorbeigeht. Wir sollten in diesen Zeiten auf nichts verzichten, was wir gerne tun. Das schon unseren Geist und unsere Seele. Wenn ihr also gerne Sex mit eurem Partner habt und das die einzige Möglichkeit ist, den Lockdown zu überstehen, dann ist Sex-Fasten die falsche Herangehensweise.
Redaktionstipp: Sex bedeutet Intimität, Austausch und Zärtlichkeit. Kein Sex bedeutet mehr Abstand. Für viele jedenfalls. Unsere Redakteurin hat uns in diesem Artikel bereits beschrieben, wie viel weniger Lust auf Sex sie seit der Coronapandemie hat und wie gut ihr Kuschelsex in dieser Zeit tut.
Sex-Fasten: Warum kein Sex die Lösung sein kann
Auch wenn wir nun um die Gefahren des Sex-Fastens wissen, wollen wir dennoch darüber aufklären, wie das Sex-Fasten funktioniert und warum keinen Sex zu haben auch eure Beziehung verbessern kann.
Das Sex-Fasten ist eine der unbeliebtesten Arten des Fastens. Unser Sexleben wird nur in den wenigsten Fällen infrage gestellt. Lieber kümmern wir uns darum, eine Heilfastenkur einzulegen oder Intervallfasten zu praktizieren. Dass wir auch in anderen Gebieten unseren Appetit zügeln könnten, kommt vielen nicht in den Sinn. Doch kann der Verzicht auf Sex einiges über unseren emotionalen Standpunkt ausdrücken. Wer Sex-Fasten richtig praktiziert, bekommt einen tiefen Einblick in seine persönliche Gefühlslandschaft.
Für wen ist Sex-Fasten das Richtige?
Es lässt sich nicht eindeutig sagen, wer ideal dafür ist, in der Fastenzeit keinen Sex zu haben. Für jeden kann diese Art des Fastens positive, aber auch negative Ergebnisse bringen. Es folgen drei Personengruppen, die Sex-Fasten in Erwägung ziehen könnten:
1. Sex-Fasten für Abhängige
Schon mal von No Fap November gehört? Immer mehr Männer und auch Frauen verbieten sich den gesamten November lang, Hand an sich selbst anzulegen, um ihr eigenes Mindset vom sexualisierten Alltag wegzubekommen. Aber warum das?
Pornoseiten bekommen stetigen Zulauf auf der ganzen Welt. Allein Pornhub zählt täglich gut 100 Millionen Besucher – das sind mehr als die Einwohner Deutschlands und der Niederlande zusammen. Auch die Zahl der Porno- und Masturbationsabhängigen steigt stetig an. Ein zeitbedingtes Abkehren vom Sex mit sich selbst kann helfen, die Pornosucht einzudämmen.
Masturbation kann aber auch etwas Wunderschönes sein. In dieser Anleitung haben wir 9 Tipps für die Selbstbefriedigung ohne Vibrator.
2. Sex-Fasten für Singles
Enthaltsamkeit wird unter Singles immer weniger. In Zeiten, in denen ein Techtelmechtel nur zwei Tinder-Swipes entfernt scheint, verliert Sex schnell an Bedeutung und wird als Ablenkungstaktik missbraucht. Als der Drehbuchautor Tom Young ein Jahr lang auf Sex verzichtete, sah er die Gefahr, dass Sex einem den Blick auf die wahren emotionalen Bedürfnisse verneble.
Redaktionstipp: Single-Sein will eben auch gelernt sein. Solange du noch kein glückliches und erfülltes Single-Leben führst, kann das Sex-Fasten dich emotional weiterbilden. Wer auch in Coronazeiten dauerhaft nur auf Tinder und Co. unterwegs ist uns sich da nach den neuesten Matches umschaut, der wird auf Dauer nicht unbedingt glücklicher.
3. Leierte & Paare
Kein Sex ist für viele Frauen und Männer innerhalb einer Beziehung keine Option. Schließlich schlichtet Sex die Streits, die anderweitig keine Lösung zu haben scheinen. Doch genau das ist für manche Paare der Grund für ihr Sex-Fasten. Wer seine Streitigkeiten in Orgasmen erstickt, der stellt sich seinen Problemen nicht wirklich. Eine Sex-Diät kann also helfen.
Redaktionstipp: Wer aus anderen Gründen Sex-Fasten in Erwägung zieht, den könnten diese Artikel interessieren: Wir haben die 7 häufigsten Gründe für schlechten Sex für dich und wir haben eine Anleitung für den besten Sex der Welt erstellt.
Fazit: Kein Sex stillt auch Bedürfnisse
Sex-Fasten gibt es in den verschiedensten Ausführungen für unterschiedliche Bedürfnisse. Wenn du in Erwägung ziehst, eine Sex-Diät einzulegen, solltest du zuvor die Bedingungen klären, damit du es auch durchhalten kannst. Besprich dich mit deinem Partner, damit ihr auf dem selben Level seid. Wenn du lediglich versuchst, weniger zu masturbieren, dann pausiere dein Pornhub-Abo und verstecke dein Vibrator-Ladekabel.
Wer es durchhält, für eine gewisse Zeit ganz auf Sex zu verzichten oder zumindest weniger Bettsport zu betreiben, kann davon positiv beeinflusst werden. Du musst dich zwangsläufig mehr mit dir selbst und deinen Gedanken beschäftigen. Probleme in deiner Beziehung können nicht ‘weggevögelt’ werden. Es ist aber ebenso vollkommen normal und in Ordnung, Sex zu brauchen. Gerade in der Corona-Einsamkeit ist Sex für manche Menschen einer der wenigen Möglichkeiten, um sich geborgen zu fühlen.
Mehr Sex?
Sex-Fasten wirkt sich nicht unbedingt positiv auf dein Mindset aus. Wer weder unter einer Masturbationssucht leidet, noch das Bedürfnis verspürt, in seiner Beziehung weniger Sex zu haben, der kann fröhlich weitervögeln. Wer gerne ungewöhnliche Orte beim Sex ausprobiert, wird hier inspiriert! Wer noch immer mit sich hadert: Wir haben 40 gute Gründe für Sex für euch gesammelt.
Der Amorelie Sexreport von 2021 hat ergeben, dass in dieser Zeit viel weniger Menschen miteinadner intim werden als normalerweise. Die gesamten Ergebnisse erfahrt ihr hier.