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Trick, um sich selbst zu finden: Das hat ‚Lisa (18) aus Australien‘ falsch gemacht

Wie kann man sich selbst finden? Wer „Lisa, (18) aus Australien“ noch kennt, der oder die weiß genau, wie es nicht geht. Das hat sie falsch gemacht.

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Sich selbst zu finden, war in meiner Jugend verpönt. Mit diesem Trick kann es wirklich klappen. Foto: Gettyimages / pixdeluxe

„Ich will mich selbst finden.“ Ich habe mir in diesem Jahr vorgenommen, die Suche nach meinem wahren Ich zu machen und dabei keine Kosten oder Mühen zu scheuen. In diesem Artikel werde ich dir erklären, warum es 28 Jahre gedauert hat, bis ich den richtigen Trick gefunden habe, um mich in die Selbstfindung zu stürzen.

Der Satz „Ich will mich selbst finden“ sorgt bei den meisten Menschen für einen Cringe-Moment. Viele tun die Suche nach sich selbst als spirituellen Schwachsinn ab, der sowieso nichts bringt. „Was willst du denn da suchen? Du bist doch eh schon da!“ sagen sie dann. So ging es jedenfalls mir, als ich meiner Familie und meinen Freund:innen gegenüber das Thema anschnitt.

Das brachte mich zum Grübeln, denn sie hatten recht: Ich wusste selbst nicht, was es bedeutet, auf die Suche nach sich selbst zu gehen, geschweige denn, wie man dabei vorgehen sollte. Wenn du wie ich bereits mit der Suche nach dir selbst überfordert bist, dann ist dieser Artikel genau das Richtige für dich. Hier erfährst du, welche Mantren du beim Selbstfinden brauchst und welcher Trick mir bei der Suche hilft.

Sich selbst finden: Was bedeutet das überhaupt?

Für mich war die Suche nach sich selbst immer eine Ausrede, um auf der faulen Haut liegen zu können und in den Tag hineinzuträumen, anstatt etwas mit dem Leben anzufangen. So geht es vielen Menschen in meiner Generation, der Gen Y.

Nun, da ich mich mit dem Selbstfindungsprozess eingehender beschäftigt habe, wird mir klar, dass es um ganz andere Dinge geht. Wer sich selbst finden will, die oder der muss sich selbst kennen und so akzeptieren, wie er oder sie ist. Das Magazin Momentum zeigt einige Kriterien auf, denen Menschen nacheifern, die sich selbst finden wollen.

  1. Eine Vision des Selbst: „Das will ich erreichen.“
  2. Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten: „Das kann ich erreichen.“
  3. Eigene Bedürfnisse kennen: „Das brauche ich, um etwas zu erreichen.“
  4. Eigene Stärken kennen: „Das fällt mir leicht.“
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Du solltest dich fragen: „Was will ich erreichen?“ Foto: Getty Images/ imago images/Addictive Stock

Sich selbst finden: Den richtigen Moment abwarten

Ich bin ein Kind der 90er und deswegen mit dem Meme „Lisa, (18) aus Australien“ aufgewachsen. Lisa war einer der ersten viralen Meme-Hits, mit dem sich junge Frauen in meinem Alter identifiziert haben und sich gleichzeitig dafür geschämt haben. Lisa hat uns auf plakative Art gezeigt, wie privilegiert wir aufgewachsen sind.

Sie ist jede junge Frau, die nach dem Abitur im Ausland war und als „neuer Mensch“ zurückkehrt. Lisas Meme zog die Erfahrungen der jungen Reisenden ins Lächerliche. Gerade in einer solchen Generation ist es besonders schwierig zuzugeben, sich auf die Suche nach sich selbst zu machen.

Was ist „Lisa (18) aus Australien“? Für alle Menschen, die das Meme „Lisa, 18 aus Australien“ nicht kennen: Das Meme steht stellvertretend für alle jungen weißen Frauen, die nach der Schule ins Ausland gingen und jedem mitteilen mussten, wie prägend dieser Aufenthalt war. Ein sehr beliebtes Reiseziel war Australien, ein Land, das geografisch sehr weit weg und kulturell gleichzeitig sehr nah an Deutschland liegt.

Lisa ist wohlhabend, gut gebildet und ist auf der Suche nach sich selbst. Ich gebe euch gerne ein Beispiel: „Komm, wir gehen ins Kino und schauen „Findet…“ Lisa: „Euch selbst. Das ist mega important für euer life!“. Die App Jodel und Facebook waren eine ganze Zeit lang voll von Lisas Sprüchen.

Heute ist das Meme von „Lisa, (18) aus Australien“ schon zehn Jahre alt und die öffentliche Meinung scheint sich zu wandeln. Auf die Suche nach sich selbst zu gehen, ist in der heutigen TikTok-Generation nicht mehr verpönt, es wird regelrecht gefeiert.

Die Generation Z (geboren nach dem Jahr 2000) punktet heute mit Body Diversity, Ehrlichkeit und radikaler Selbstakzeptanz. Das hilft ihnen bei der Suche nach sich selbst.

So findest du dich selbst: Mit dem Hier und Jetzt identifizieren

Lifecoaches für den Selbstfindungsprozess gibt es wie Sand am Meer und ich will in diesem Artikel keine Bühne für unnötiges Geschwafel lassen. Stattdessen soll es um den einen Trick gehen, den ich für die Suche gebraucht habe und täglich nutze.

So funktioniert der Trick:

„Es gibt absolut keinen Grund, warum du dich mit der Vergangenheit identifizieren solltest.“ So sagt es der Content Creator, Autor und Podcaster Andrew Murnane. Dieser Trick soll bei ihm und seiner Audience bereits wahre Wunder bewirkt haben. Er sagt: „Als ich verstanden hatte, was das heißt, war es das befreiendste Gefühl, das ich jemals erlebt habe.“

Es gibt absolut keinen Grund, warum du dich mit der Vergangenheit identifizieren solltest.

Andrew Murnane

Die 3 Mantren der Selbstfindung:

Um Andrews Trick zur Selbstfindung anwenden zu können, brauchst du drei Mantren, die du verinnerlichen solltest. Dabei geht es um deine Vergangenheit, die Präsenz und um dein Bewusstsein.

  • Stell dir vor, dass du absolut keine Vergangenheit hast.
  • Dein Leben beginnt jetzt, hier und heute.
  • Du bist dir ausschließlich dem bewusst, was in diesem Moment passiert.

Andrew Murnane erklärt, dass sich deine Gedanken verändern werden, sobald du dich von deiner Vergangenheit löst und im Hier und Jetzt denkst. Er beschreibt, wie sich danach ein befreiendes Gefühl voller Leichtigkeit einstellt.

Warum fühlst du dich auf einmal leichter, wenn du dich von deiner Vergangenheit löst? Der Grund ist, dass du nicht deine Erlebnisse in der Vergangenheit bist. Du trägst deine Dämonen und Schatten immer mit dir herum, doch du kannst sie ablegen, wenn du deine Gedanken auf das Hier und Jetzt fokussierst.

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Wie findet man sich selbst? Nicht so einfach. Foto: istock, PeopleImages / Foto: istock, PeopleImages /

Kritik an der Methode sich selbst zu finden

Andrew Murnanes Follower:innen auf TikTok sind zu einem großen Teil begeistert von seiner Methode der Selbstfindung und probieren es nach und nach aus. Ein Follower kommentiert: „Wow, eine der besten Übungen, die ich jemals gemacht habe. Ich werde sie ewig weiter ausführen. Danke, Andrew (aus dem Englischen übersetzt).“

Doch nicht alle Follower:innen sind begeistert. Kritische Stimmen sind sich sicher, dass man die Vergangenheit überhaupt nicht ablegen kann. Ein Follower schreibt: „Die Umstände sind aufgrund der Vergangenheit so wie sie sind: Wenn dein Aussehen, deine Gesundheit, deine Finanzen, das Sozialleben schrecklich sind, dann hilft diese Übung nicht. Das Hier und Jetzt bildet sich aufgrund deiner Vergangenheit (aus dem Englischen übersetzt).“

Sich selbst finden: Was hat Lisa (18) aus Australien falsch gemacht?

Andrew Murnane hilft seinen Follower:innen also dabei, sich selbst zu finden. Auch wenn nicht alle seiner Fans von dem Trick begeistert sind, sind die meisten doch positiv gestimmt. Er nutzt dabei eine ganz andere Taktik als es Lisa (18) getan hat: Während Lisa empfiehlt, nach Australien zu fliegen, um sich selbst zu finden, rät Andrew Murnane uns dazu, an Ort und Stelle zu bleiben.

Diese Selbstfindungsmethode beinhaltet also räumliche Veränderung, sondern lediglich eine Veränderung des Geistes.

Wir tendieren dazu, äußere Veränderungen anzuwenden, um damit eine innere Veränderung auszulösen. Mir ging es jedenfalls eine lange Zeit so: Nach einer schmerzhaften Trennung tendierte ich dazu, mir die Haare in einer knalligen Farbe zu färben, um dadurch besser über den Ex hinwegzukommen. Nach einem Umzug in eine neue Wohnung nahm ich mir regelmäßig vor, ab jetzt total ordentlich zu sein und kein Chaos mehr walten zu lassen. Und brachten mich diese äußerlichen Veränderungen weiter? Nicht wirklich.

Denn ich hatte die Veränderungen nicht verinnerlicht. Sobald ich aber mein Mindset änderte, wurde es viel leichter für mich meine Ziele zu verfolgen und mich auf mich selbst zu konzentrieren.

Frau Atmung
Bleib ruhig Zuhause, um zu dir zu finden. Foto: vientocuatrostock via canva.com

Mein Fazit: Veränderung ist gut, aber dafür musst du nicht verreisen

Auf die Suche nach sich selbst zu gehen, hat wenig damit zu tun, die Welt zu bereisen, coole Fotos für Instagram zu schießen oder viele Menschen in die eigenen Pläne zu inkludieren. Veränderung des Mindsets braucht nach meiner Erfahrung keine Zuschauer:innen und auch keinen Wechsel des Wohnortes. Stattdessen sollte man sich mit sich selbst, seinen Gefühlen und seinen Wünschen auseinandersetzen. Andrew Murnanes zeigt zudem, wie wichtig es ist, dabei die eigene Vergangenheit außen vorzulassen und sich nur auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren.

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