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Meeresschleim im Mittelmeer: Ungefährlich? Warum sich viele Urlauber davor ekeln

An den Küsten des Mittelmeers wird ein brauner, dicker Meeresschleim beobachtet. Ist er gefährlich und woher kommen die braunen Flächen?

Was steckt hinter dem Meeresschleim?
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Dicke, schleimige und grau-braune Matsche bahnt sich ihren Weg an die Mittelmeerstrände. Urlauber:innen, die feine Sandstrände mit glasklarem Wasser erwarten, werden oft enttäuscht. Doch was genau ist das? Es handelt sich um Meeresschleim. Eine schleimige Substanz, die vermehrt an den Stränden des Mittelmeers auftaucht. Sie sorgt nicht nur für Ekel, sondern stellt auch ein wachsendes Umweltproblem dar.

Was ist Meeresschleim?

Meeresschleim, auch als Meeresrotz bekannt, besteht aus toten und lebendigen Organismen, darunter vor allem Phytoplankton. Unter bestimmten Bedingungen, wie hohen Temperaturen und hoher Nährstoffbelastung, können die Substanzen in großen Mengen auftreten und an die Meeresoberfläche treiben oder sich an Stränden ansammeln.

Dieses Phänomen ist in den letzten Jahren häufiger aufgetreten, vor allem im Frühjahr. Viele haben schon vor einigen Jahren im Zusammenhang mit dem Marmarameer südlich von Istanbul davon gehört. Ein Grund für die Ausbreitung ist der Anstieg des Meeresspiegels.

Die Algen vermehren sich etwa durch höhere Temperaturen, erklärt auch Ekin Akoglu, Meeresbiologe an der türkischen Odtü-Universität. Er warne schon seit den achtziger Jahren vor dem Meeresschleim. Bewirkt habe das bisher nichts.

Gefährlich ist der Algen-Schleim nicht, er kann nur sehr unangenehm auf der Haut sein. Aktuell wird er an verschiedenen Orten gesichtet.

Doch warum ist der Meereschleim problematisch?

Ein Beispiel für die Problematik mit dem Meeresschleim: Der Schleim sinkt oft auf den Boden und verursacht durch Bakterien einen Sauerstoffmangel – mit massiven Folgen. Eine normale Fischerei ist nicht möglich, da die Fischernetze verschmutzen oder beschädigt werden.

Muscheln am Meeresboden wachsen durch den Meeresschleim langsamer. Zudem sterben durch den Sauerstoffmangel Fische und Krabben. Schildkörten müssen zum Luftholen immer wieder an die Oberfläche. Außerdem beeinträchtigt der Schleim die Funktion von Korallen, diese können das Wasser nicht mehr filtern.

Die Sorge vor Todeszonen ist groß

Und auch das Zooplankton als wichtiges Fischfutter wird weniger. Expert:innen waren daher schon eine ganze Weile vor einem Massensterben wichtiger Meereslebewesen. Bereitet sich der Schleim weiter aus, kann es zu Todeszonen auf dem Meeresgrund kommen. In diesen Zonen ist der Sauerstoffgehalt so niedrig, dass dort kein Leben mehr möglich ist.

Hinzu kommt, dass viele Touristen unzufrieden sind und nicht mehr ins Wasser gehen wollen. Verständlicherweise hatten sie sich den Strandurlaub „irgendwie anders“ vorgestellt. Beispielhaft dafür Kroatien.

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In Kroatien: Die Suche nach algenfreien Flächen ist erfolgslos

Das berichtet eine Urlauberin gegenüber der „Krone“. Der Algenteppich fühle sich unangenehm auf der Haut an. Da hilft es auch nicht, dass es sich grundsätzlich um ein normales Naturereignis handelt. Doch nicht nur in Kroatien, sondern auch in Slowenien und Norditalien wurden Algenteppiche gesichtet. Doch was kann man dagegen tun?

Einfach wegnehmen kann man den Schleim nicht. Es wird eine ganze Weile dauern, bis dieser vollständig abgebaut ist, erklärt Arturo Steffe vom slowenischen Küstenschutz gegenüber 24ur.com. Laut ihm müsse sich der Schleim zersetzen, das würde vor allem durch Niederschlag passieren: „Bleibt der Regen aus, dann wird der Meeresschleim wieder an die Oberfläche zurückkehren.“ 

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