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In der Nord- und Ostsee: Welche Quallen sind gefährlich?

Welche Quallen in der Nord- und Ostsee sind gefährlich? Und was kannst du tun, wenn dich eine Qualle streift? Alle wichtigen Informationen.

In der Nord- und Ostsee: Welche Quallen sind gefährlich?
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Anmutig und fast schwerelos gleiten sie durch das Wasser, ihre langen Tentakel wie zarte Schleier hinter sich herziehend – Quallen sind faszinierende und beeindruckende Meeresbewohner. Doch trotz ihrer Schönheit verursachen sie bei vielen Urlauber:innen Unbehagen. Die Angst, beim Schwimmen mit einer gefährlichen Qualle in Kontakt zu kommen, ist weit verbreitet. An Stränden werden sie oft angespült, und Spaziergänger bewegen sich in einem Slalomkurs um die glitschigen Körper, um ihnen auszuweichen.

Doch welche Quallen sind tatsächlich gefährlich? Und welche Arten kannst du in der Ostsee und Nordsee antreffen? Erfahre auch, wie du dich bei Kontakt mit einer Qualle verhalten solltest.

Die gefährlichsten Quallen der Welt

Weltweit gibt es einige Quallen, deren Begegnung für den Menschen äußerst gefährlich sein kann. Eine der bekanntesten ist die Würfelqualle, auch als Seewespe bekannt. Ihr Gift kann bei Menschen extreme Schmerzen, Herzversagen und sogar den Tod verursachen. Diese Quallenart kommt hauptsächlich vor der Nord- und Ostküste Australiens sowie im westlichen Pazifik vor und ist daher für dich in der Ostsee und Nordsee keine Gefahr.

Die Portugiesische Galeere zählt zu den gefährlichsten Quallen der Welt. Foto: IMAGO/imagebroker

Eine andere gefährliche Art ist die Portugiesische Galeere. Sie zählt zu den giftigsten Tieren der Welt. Obwohl sie oft als Qualle bezeichnet wird, handelt es sich eigentlich um eine Kolonie von vier verschiedenen Polypen. Ihr Kontakt kann schwere Verbrennungen und Atemprobleme verursachen. Sie ist im Pazifik und Atlantik, vor den Kanaren und Portugal, heimisch. Kam aber auch schon an der spanischen Nordküste vor.

Quallen in der Ostsee und Nordsee

Doch wie sieht es in deinen heimischen Gewässern aus? In der Ostsee und Nordsee gibt es verschiedene Quallenarten, von denen einige harmlos sind, während andere unangenehme Begegnungen verursachen können.

Die Ohrenqualle siehst du oft in der Nord- und Ostsee. Foto: IMAGO/Zoonar

Ohrenqualle (Aurelia aurita)

Diese Qualle ist die häufigste in der Ost- und Nordsee. Du erkennst sie an ihren vier kreisförmigen, oft lilafarbenen (bei den Männchen auch rotorangen) Geschlechtsorganen, die durch den durchsichtigen Schirm schimmern. Die Ohrenqualle ist für dich ungefährlich, da ihr Nesselgift zu schwach ist, um deine Haut zu durchdringen. Die Ohrenqualle ist sehr wahrscheinlich auch eine der Quallen, um die du bei einem Strandspaziergang herum balancierst.

Ein Kontakt mit der Kompassquelle kann schmerzhaft sein. Foto: IMAGO/imagebroker

Kompassqualle (Chrysaora hysoscella)

Diese Art erkennst du an ihrem charakteristischen Muster auf dem Schirm, das an einen Kompass erinnert. Ihr Nesselgift kann bei Berührung schmerzhafte Hautreizungen und Rötungen verursachen. Wenn du im Wasser auf sie triffst, sei vorsichtig und vermeide den direkten Kontakt. Die Kompassqualle kommt vor allem im Atlantik, im Mittelmeer, aber hin und wieder auch an der Nord- und Ostsee vor.

Die Gelbe Haarqualle kommt sowohl in der Nord- als auch in der Ostsee vor. Foto: imago stock&people

Gelbe Haarqualle (Cyanea capillata)

Die gelbe Haar- oder Nesselqualle wird aufgrund ihres Aussehens auch „Feuerqualle“ oder „Löwenmähne“ genannt. Sie ist eine der größten Quallenarten in der Nordsee. Im Spätsommer wird sie durch Wind und Strömung aber auch oft in die Ostsee getrieben. Ihre Tentakel können bis zu fünf Meter lang werden. Der Kontakt mit ihren Nesseln kann starke Schmerzen, Hautausschläge und in seltenen Fällen auch Übelkeit und Kreislaufprobleme verursachen. Wenn du eine Gelbe Haarqualle siehst, halte unbedingt Abstand.

Ein Kontakt mit der Leuchtquelle ist nicht lebensbedrohlich. Foto: imago stock&people

Leuchtqualle (Pelagia noctiluca)

Die Leuchtqualle gehört, wie die gelbe Haarqualle und die Kompassqualle, zu den Feuerquallen, ist aber wesentlich kleiner. Auch wenn sie hauptsächlich in wärmeren Gewässern vorkommt, kann sie durch Strömungen manchmal auch in die Nordsee gelangen. Ihr Nesselgift verursacht brennende Schmerzen und Hautausschläge. Ihr Kontakt ist besonders unangenehm, aber in der Regel nicht lebensbedrohlich.

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Was tun bei Quallenkontakt?

Solltest du trotz Vorsicht mit einer Qualle in Berührung kommen, gibt es einige Maßnahmen, die du sofort ergreifen kannst:

1. Ruhig bleiben: Panik verschlimmert die Situation. Versuche, ruhig an Land zu schwimmen.

2. Backpulver verwenden: Bei Feuerquallen könne es helfen, Backpulver auf die betroffenen Körperstellen zu streuen, erklärte Ute Schwarz vom Berliner Centrum für Reise- und Tropenmedizin gegenüber der Augsburger Allgemeinen. Auch Rasierschaum oder Sand kann lindert den Schmerz.

Bei einem Kontakt mit einer Würfelqualle rät sie hingegen zu Weinessig. Je nach Verletzung sollte aber auch ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden.

3. Nicht reiben: Vermeide es, die betroffene Stelle zu reiben, da dies die Nesselzellen weiter aktivieren kann.

4. Meerwasser spülen: Spüle die Wunde mit Meerwasser ab, um anhaftende Tentakel zu entfernen.

5. Medizinische Hilfe: Bei starken Schmerzen, Atembeschwerden oder allergischen Reaktionen suche sofort ärztliche Hilfe.

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Begegne Quallen mit Vorsicht!

Quallen sind faszinierende und alte Lebewesen, die seit Millionen von Jahren unsere Meere bevölkern. Während einige Arten gefährlich sein können, sind die meisten in unseren heimischen Gewässern harmlos. Mit ein wenig Vorsicht und Respekt steht deinem Strandurlaub also nichts im Wege!

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