Jede Stadt ist auf eine ganz besondere Art und Weise einzigartig. Das liegt an der Kultur, an den Menschen, am Essen und besonders an den Sehenswürdigkeiten, die es zu bestaunen gibt. Der Eiffelturm gehört genauso unverwechselbar zu Paris wie die Golden Gate Bridge zu San Francisco. Allerdings gibt es auch alte Sehenswürdigkeiten, die es heute gar nicht mehr gibt und von denen nur Bildaufnahmen die Existenz beweisen. Wir stellen dir sieben davon vor.
Alte Sehenswürdigkeiten: Publikumsmagnete weltweit
In diesem Artikel wollen wir dir von alten Sehenswürdigkeiten berichten, die es nicht in die heutige Zeit geschafft haben. Natürlich sind aber auch die meisten anderen berühmten Sehenswürdigkeiten relativ alt. So wurden beispielsweise die Pyramiden von Gizeh 2620 bis 2500 v. Chr., das Kolosseum in Rom zwischen 72 und 80 n. Chr. und der Buckingham Palace schon 1703 errichtet.
Durch verschiedenste Umstände – seien es Kriege, Wetterphänomene oder der schlichte Verfall – sind zwar nicht alle Sehenswürdigkeiten mehr in ihrem Originalzustand, aber wurden so weit gepflegt und wieder hergerichtet, dass wir sie bis heute bestaunen können.
Jetzt stellen wir dir sieben alte Sehenswürdigkeiten vor, die leider nicht so ein großes Glück hatten und mit denen ein Stück der Weltgeschichte gegangen ist.
1. Buddha-Statuen von Bamiyan
Eine bedeutende Sehenswürdigkeit, vor allem für den Buddhismus, stand bis vor einigen Jahren in Afghanistan. Es handelte sich dabei um Buddha-Statuen in verschiedensten Größen, die in eine Felswand eingelassen waren. Die größte der Statuen maß unglaubliche 53 Meter.
Warum solch große Wahrzeichen des Buddhismus im islamisch geprägten Afghanistan stehen? Genau das wurde den Statuen zum Verhängnis. Die Region Bamiyan war etwa seit dem 2. Jahrhundert n. Chr. buddhistisch geprägt. Erst etwa zur Jahrtausend-Wende wurde auch diese Region Afghanistans islamisiert.
Aus diesem Grund wurden die Statuen im Laufe der Zeit immer wieder attackiert und beschädigt, meistens in kriegerischen Auseinandersetzungen. Vollständig zerstört wurden die Statuen 2001 durch die Taliban. Sie brauchten ganze vier Tage, um den unbeschreiblichen Wert dieser buddhistischen Kunst wahrscheinlich für immer zu zerstören.
2. Crystal Palace, London
Wir alle kennen den Buckingham Palace in London, der im Jahr Millionen von Menschen begeistert. Allerdings war dieser Palast nicht immer der einzige in Englands Hauptstadt. 1851 wurde für die Weltausstellung nämlich ein ganz neues Prachtwerk erbaut – der Crystal Palace. Der Palast sollte ein Sinnbild für die Macht und Großartigkeit Großbritanniens sein und wurde innerhalb von nur 17 Wochen im Londoner Hyde Park erbaut.
Vielleicht haben sich bei dieser kurzen Bauzeit doch einige Fehler eingeschlichen, denn der Palast sollte nicht lange stehen. 1936 brannte der Crystal Palace vollkommen nieder und die Reste wurden fünf Jahre später abgerissen. So existieren heute nur noch wenige Fotos und Gemälde.
Übrigens: 1887 wurde in Madrid nach Vorbild des Crystal Palace in London ebenfalls ein Palast aus Glas und Eisen gebaut. Diesen kannst du noch heute besichtigen und so einen Eindruck vom Original bekommen.
3. West Pier, Brighton
England hat noch eine andere alte Sehenswürdigkeit zu bieten, die so heute nicht mehr existiert. Brighton ist berühmt für seinen Strand, den Pier und die maritime Stimmung. Jedoch ist heute nicht mehr alles im Originalzustand. Die Seebrücke wurde 1866 errichtet und empfing seitdem viele Tourist:innen. Nur etwa 100 Jahre später musste der Pier wegen Instabilität geschlossen werden. Dazu kamen ein verheerendes Feuer 2003 und ein Sturm 2004, die der Seebrücke letztendlich den Zahn zogen.
Trotz alledem zieht es bis heute viele Menschen an diesen Ort in Brighton, denn das verkohlte und zerstörte Stahlkonstrukt steht nach wie vor, vor der Küste Brightons und kann bestaunt werden.
4. Chacaltaya-Gletscher, Bolivien
Forschende prophezeien seit Jahrzehnten, dass die Welt bald nicht mehr dieselbe sein wird, wenn wir den Klimawandel weiter voranschreiten lassen. Inseln werden verschluckt und Städte durch Hochwasser zerstört. Jedoch gibt es auch schon heute Beispiele, wie der von uns verursachte Klimawandel die Natur zerstört.
Der Chacaltaya-Gletscher in Bolivien war einmal das höchste Skigebiet der Welt. Man sollte also meinen, Schnee sei garantiert. Jedoch ist seit etwa zehn Jahren keine Krume Schnee und Eis mehr übrig. Der Gletscher gleicht jetzt einer kargen Steppenlandschaft. Alles, was noch ans ehemalige Skigebiet erinnert, ist eine Skihütte und ein verrosteter Lift.
5. Azure Window, Malta
Das Azure Window auf Malta war das Wahrzeichen des kleinen Landes. Die natürliche Felsformation, die es so ähnlich in verschiedenen Ländern gibt, war der Tourist:innen-Magnet schlechthin für die Insel. Was schon vor mehreren Millionen (!!!) Jahren entstanden ist und durch verschiedenste Umwelteinflüsse geformt wurde, ist im März 2017 bei einem Sturm vollständig zusammengestürzt. Der Sockel liegt seitdem auf dem Meeresboden und ragt fast bis zur Wasseroberfläche.
Viele Malteser:innen berührte das Einstürzen ihres Wahrzeichens sehr. Aus diesem Grund und um weiterhin Tourist:innen anzuziehen, ist ein Wiederaufbau durch ein futuristisches Monument geplant.
6. World Trade Center, NYC
Einer der furchtbarsten Angriffe auf die Menschheit war ohne Zweifel der 11. September 2001. Damals steuerten Terroristen zwei Flugzeuge in die Zwillingstürme von New York City. Andere trafen das Pentagon oder wurden von Passagier:innen zum Absturz gebracht. Insgesamt starben fast 3000 Menschen. Seitdem ist das World Trade Center trauriges Sinnbild für Leid und Trauer.
Die Türme, die bei den Anschlägen vollständig zerstört wurden, wurden erst 1973 eröffnet und standen seitdem sinnbildlich für New York. Sie waren zum Großteil gefüllt mit Büroräumen, man konnte allerdings auch eine Aussichtsplattform besuchen. Nachdem die Räumungsarbeiten der Ruinen beendet waren, entstanden die Pläne für ein neues „One“ World Trade Center. Dieses öffnete 2015 direkt neben dem vorherigen Standort der Zwillingstürme. Am Fuße des neuen Wolkenkratzers befindet sich eine Gedenkstätte an die Opfer – der sogenannte Ground Zero.
7. Paulinerkirche, Leipzig
Zuletzt eine alte Sehenswürdigkeit, von der viele nicht wissen, dass sie einmal existiert hat. Denn heute ist Leipzig nicht zuletzt für seine besonders, futuristische Universität berühmt. Das blaue Glasgebäude ist ein echter Publikumsmagnet und erinnert etwas an eine Kirche. Und das nicht ohne Grund. Denn wo heute die Universität steht, stand bis zum Jahre 1968 die Pauliner Kirche. Während die Kirche zwar den Zweiten Weltkrieg gänzlich unbeschadet überstand, gab SED-Politiker Walter Ulbricht 1968 die Sprengung in Auftrag.
Diese Sprengung, die ohne nachvollziehbare Gründe geschah, traf die Gemeinde so unvorbereitet, dass nur wenige wertvolle Schriftstücke und Partituren gerettet wurden. Menschen, die gegen die angesetzte Sprengung protestierten, erhielten Haftstrafen.
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