Eine neue Extremwetter-Studie legt nahe, dass Kinder, die heute geboren werden, deutlich mehr Wetterextremen ausgesetzt sein werden als Menschen, die im Jahr 1960 geboren wurden. Das Forscher:innenteam zeichnet ein düsteres Szenario, in dem die bisherigen Überschwemmungen, Waldbrände und Hitzewellen nur der Anfang sind. Sie mahnen zu mehr Klimaschutz.
Neue Extremwetter-Studie zeichnet düstere Zukunft
Kürzlich erschien eine neue Extremwetter-Studie eines internationalen Forscherteams in der Zeitschrift Science. Für ihre Ergebnisse legten die Forscher:innen Daten zu globalen Temperaturentwicklungen und Projektionen von Extremwetterereignissen mit Bevölkerungsdaten und Lebenserwartungen zusammen.
Sie betrachteten verschiedene Szenarien im Hinblick auf die Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur. Ihre Ergebnisse zeigen deutlich, dass vor allem künftige Generationen den Klimawandel zu spüren bekommen werden.
26 Hitzewellen in einem Leben
So erlebt eine 1960 geborene Person im Durchschnitt zwei bis sechs Hitzewellen in ihrem Leben. Ein Kind, das 2020 geboren wurde, wird dagegen im Durchschnitt zwischen zehn und 26 Hitzewellen erleben. Und diese Rechnung greift nur, wenn der globale Temperaturanstieg bei 1,5 Grad Celsius begrenzt bleibt. Sollte die Temperatur auf 2,0 Grad Celsius ansteigen können daraus auch 29 Hitzewellen werden.
Wie die tagesschau schreibt, könnten es sogar bis zu 39 Hitzewellen werden – wenn der derzeitige Klimakurs der Regierung einfach weitergefahren wird. Der Hauptautor der Studie, Wim Thiery, findet für diese Entwicklungen klare Worte. Er meint, dass Menschen, die heute unter 40 sind, „ein bisher nie dagewesenes Leben“ führen werden.
Neben Hitzewellen werden vor allem Überschwemmungen, Dürren und Ernteausfälle zukünftige Generationen auf die Probe stellen. Die Forscher:innen sprechen gar von einer Bedrohung der Sicherheit und empfehlen eine drastische Reduzierung der Emissionen.
Katja Frieler vom Potsdam Institut für Klimaforschung ist Mitautorin der Studie und meint, dass der Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe bereits großen Einfluss hätte. Das könnte 24 % weniger Extremwetterereignisse bedeuten, als wenn die Regierung ihren derzeitigen Kurs beibehalte.
Ärmere Länder wird es besonders hart treffen
Kinder in Europa werden den Studienergebnissen nach vier Mal häufiger Extremwetterereignisse erleben als heute. Besonders stark werden die Klimaveränderungen allerdings für Menschen in ärmeren Ländern. Vor allem Menschen aus dem Nahen Osten und Nordafrika könnten so fünf bis sechs Mal häufiger Extremwetterereignisse erleben.
Diese neue Extremwetter-Studie zeigt einmal mehr, dass es längst nicht mehr 5 vor 12 ist. Es ist bereits nach 12. Alles, was die Regierung künftig tut oder eben nicht tut in Sachen Klimawandel, spüren künftige Generationen am Leib.
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