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So sehr müssen Spanische Windhunde für die Jagd leiden

Spanische Windhunde werden oft für die Jagd missbraucht. Wie schlimm sie leiden müssen, zeigen wir dir in diesem Artikel.

Spanische Windhunde
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In Deutschland werden Hunde (in den meisten und besten Fällen zumindest) wie Familienmitglieder behandelt. Sie werden geliebt, geknuddelt und es wird für sie gesorgt. Doch in Spanien werden Windhunde oft nur als Jagdinstrument verwendet und dementsprechend schrecklich behandelt. Manche dieser Vierbeiner leiden von Geburt bis zu ihrem oft frühen Tod. Wir haben uns das Schicksal der Spanischen Windhunde genauer angeschaut.

Trigger Warnung: In diesem Artikel wird über Tierquälerei, Tierleid und der qualvolle Tod von Hunden berichtet. Bitte lies nur weiter, wenn du dich mit diesen Themen auseinandersetzen möchtest und kannst. Solltest du selbst Zeug:in von Tierleid werden, wende dich an deinen örtlichen Tierschutzverein oder rufe die Polizei.

Spanische Windhunde: So spielt sich die Jagd in Spanien ab

In Spanien ist die Jagd nicht nur eine einfache Aktivität, sondern eine Tradition, ein Volkssport und eine beliebte Freizeitbeschäftigung. Die Saison für die Hasenjagd ist von Oktober bis Ende Januar und für diese werden nicht nur viele Hasen, sondern auch Galgos (die bis zu 70 km/h schnell laufen können), Spanische Windhunde, gebraucht. Diese werden in Massen und unter schrecklichen Bedingungen von Jäger:innen für ihren Auftritt gezüchtet.

Spanische Windhunde
Spanische Windhunde werden für die Jagd gezüchtet. Foto: Trepalio – stock.adobe.com

Am Ende der Saison wird dann ein „Champion“ gekürt, wie auch National Geographic berichtet – und für diese Auszeichnung für die Jäger:innen, auch Galgueros genannt, alles tun. Zudem werden die Spanischen Windhunde bei Windhundrennen eingesetzt. Hierbei wird mehr auf den Greyhound gesetzt. Die Hunde rennen beim Coursing zum Beispiel hinter einer Hasenattrappe, die durch einen Motor betrieben wird, hinterher.

Spanische Windhunde: Unter diesen Zuchtbedingungen leiden sie

Die Zuchtbedingungen der Spanischen Windhunde sind beinahe unmenschlich. Die Vierbeiner werden in Zwingern, Betonbunkern oder Kellerverliesen gehalten. Sie sehen selten das Tageslicht und bekommen nur das Nötigste gefüttert, damit sie schnell und wendig bleiben. Das „Training“ beginnt schon im Welpenalter. Dafür werden sie unter anderem mehrere Stunden auf ein Laufband gestellt. Doch nicht nur das.

Oft werden die Spanischen Windhunde auch hinter ein Auto oder Motorrad gespannt und müssen bei großer Hitze über den Asphalt hetzen. Sind die Tiere zu langsam oder stolpern, werden sie mitgeschleift, sterben entweder sofort oder werden verletzt am Straßenrand „entsorgt“. Vierbeiner, die sich von Anfang an als zu langsam für die Jagd erweisen, werden direkt getötet oder ausgesetzt.

Spanische Windhunde
Spanische Windhunde werden unter schlimmen Bedingungen gehalten. Foto: Giuseppe Antonio Pec – stock.adobe.com

Wer sich für die Jagd brauchbar gemacht hat, kann allerdings auch kein langes Leben erwarten. Nach spätestens drei Jahren haben sie ‚ausgedient‘ und werden ausgesetzt oder getötet – und zwar, wenn sie die Jagd durchschaut haben, keine Haken mehr schlagen, den Weg abkürzen oder die Jagd uninteressant für Zuschauer:innen gestalten. Schätzungsweise werden laut dem Tierschutzverein Peta jährlich 50.000 Spanische Windhunde ‚aussortiert‘.

Unter solch qualvollen Tötungspraktiken leiden Spanische Windhunde

Die Grausamkeiten von Halter:innen der Spanischen Windhunde ist dabei beinahe undenkbar schrecklich. Die Vierbeiner werden oft in Brunnen oder auf befahrene Straßen geworfen. Manchmal wird ihnen vor dem Aussetzen die Beine gebrochen, damit sie nicht mehr zurück nach Hause finden. Besonders grausam ist es auch, dass manche Halter:innen den Tieren einen Strick um den Hals binden und sie dann an einen Ast binden, wo sie dann qualvoll ersticken.

Spanischer Windhund
Spanische Windhunde müssen manchmal grausam sterben. Foto: LDC – stock.adobe.com

Ein noch schlimmeres Ende finden Spanische Windhunde, die zu langsam für die Jagd sind. Laut National Geographic passiert ihnen Folgendes: „Sie werden so kurz über den Boden gehängt, dass ihre Hinterfüße ihn leicht berühren und sie ’noch ein letztes Mal rennen können‘, weshalb diese Praktik auch ‚Klavierspielen‘ genannt wird. Dieser Tod kann Stunden dauern und ist besonders qualvoll.“ Die verschiedenen Tötungspraktiken können oft Stunden dauern und werden in einigen Fällen auch als Familienfest gesehen.

Jagdhunde sind vom spanischen Tierschutz ausgenommen

Manche fragen sich nun vielleicht, ob es keinen Tierschutz in Spanien gibt. Doch, den gibt es – dieser schließt allerdings Jagdhunde aus, die dortzulande als Nutztiere gelten. Viele Tierschutzorganisationen versuchen deshalb, die Spanischen Windhunde, die verstoßen, verletzt oder aussortiert wurden, aufzupäppeln und zu verarzten. Im besten Fall werden sie an eine liebende Familie vermittelt.

Spanien ist das einzige, europäische Land, in welchem die Jagd mit Galgos erlaubt ist, während in anderen Ländern Europas die Jagd mit einem Tier als Waffe schon lange verboten ist. Laut einem neuen Tierschutzgesetzesentwurf vom Herbst 2023 werden Haustiere zwar jetzt als „fühlendes Wesen“ und als Familienmitglied bezeichnet, aber aufgrund von Protesten der Jagdlobby wurden Arbeitstiere, Jagdhunde und Gebrauchstiere von diesem Gesetz ausgeschlossen – und somit auch die Galgos.

Jäger:innen steht es deshalb weiterhin frei, die Galgos unter schlimmen Bedingungen zu halten und zu töten. Auch Stiere, die für den Stierkampf missbraucht werden, bleiben aufgrund des neuen Tierschutzgesetzes weiterhin ungeschützt.

Galgo- und Windhundmärsche wollen auf die Misstände der Spanischen Windhunde aufmerksam machen

Am 01. Februar war der jährliche „Dia del Galgo“ (zu Deutsch: Tag des Galgo), welcher am Ende der Jagdsaison auf die schrecklichen Bedingungen, unter denen die Spanischen Windhunde leiden, aufmerksam machen soll. An sich sind die Vierbeiner von ihrem Rassenwesen her nämlich sehr sensibel, brauchen viel Zuneigung und haben einen liebevollen und anhänglichen Charakter.

Aufgrund dessen leiden sie extrem unter den Lebensumständen. In Berlin gibt es deshalb zum Beispiel den „Berliner Galgomarsch“, auf welchem viele Menschen gegen die miserablen Umstände der Galgos demonstrieren.

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