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Katzen und Aberglaube: Warum bringen schwarze Katzen Unglück?

Kreuzt eine schwarze Katze von rechts nach links deinen Weg – bringt das Pech oder Glück? Wir lüften den uralten Mythos.

Schwarze Katze schaut hinter Decke hervor.
© GettyImages/thethomsn

Glückskatzen: Samtpfoten mit drei Farben

Das ist die genetische Besonderheit von Glückskatzen.

Kreuzt eine schwarze Katze von rechts nach links deinen Weg, befürchten viele Menschen, von Pech und Unheil heimgesucht zu werden. Dabei ist es laut Aberglaube entscheidend, von welcher Seite der dunkle Vierbeiner die Straße überquert. Das kann entweder Glück oder Unglück bedeuten.

Anna Chiara ist selbst stolze Katzenmama.
Foto: privat

Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 14 Jahren mit ihrer Katze Anouk zusammen. Ihre Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln. Alle Tipps und Tricks, die du hier liest, haben die beiden für dich getestet.

Aberglaube: Warum bringen schwarze Katzen Unglück?

Es ist ein uralter Mythos, der bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht und den die Vierbeiner bis heute zu spüren bekommen. Dennoch lohnt sich ein Blick in die Geschichte dieses Aberglaubens – und in das wahre Wesen der schwarzen Samtpfoten. Denn sie sind genauso liebenswürdig wie alle anderen Katzen.

Läuft die schwarze Katze von links nach rechts über deinen Weg, bringt sie dem Glauben nach Unglück und Pech. In der christlichen Religion wird die linke Seite als die „schlechte Seite“ angesehen. Beim Jüngsten Gericht stellten sich die guten Menschen auf der rechten Seite auf, die schlechten Menschen auf der linken – so steht es zumindest in der Bibel.

Läuft dir die schwarze Katze von rechts nach links über den Weg, kannst du dich auf Glück und Segen freuen. Katzenkram.net begründet das darin, dass die rechte Seite im Christentum als die „gute Seite“ angesehen wird, weil dort im Jüngsten Gericht die guten Menschen standen. Im Aberglauben entscheidet damit die Richtung über Flucht oder Segen.

Frau hält schwarze Katze im Arm.
Wer früher eine schwarze Katze hatte, musste mit einem qualvoller Tod rechnen. Foto: GettyImages/ferrantraite

Schwarze Katzen als teuflische Wesen und Hexenbegleiter

Das Christentum hat das Schicksal der Samtpfoten stark geprägt. Bereits im frühen Mittelalter galt die schwarze Katze als Unglücksbringer und hatte keine gute Stellung. Die mystisch aussehenden und nachtaktiven Tiere wurden mit der Hexerei und schwarzer Magie in Verbindung gebracht. Damals dachte man, als Hexen angesehene Menschen könnten sich in Katzen verwandeln. Sowohl die Menschen als auch die schwarzen Katzen wurden auf dem Scheiterhaufen verbrannt

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Zudem glaubten viele Prediger, schwarze Katzen seien vom Teufel besessen, aufgrund der Ähnlichkeit der beiden Begriffe „Katzen“ und „Ketzer“. Schlussendlich stand die Katze für alles Böse und brachte angeblich Unheil mit sich. Gab eine Kuh keine Milch mehr, lag die Schuld bei der auf dem Hof lebenden Katze.

Lesetipp: „Nicht fotogen genug“: Darum will niemand eine schwarze Katze adoptieren

Fellnasen mit übernatürlichen Fähigkeiten

Durch die Schifffahrt und den Handel kamen mit der Zeit viele Schädlinge wie Mäuse oder Ratten über das Meer, die sich auf dem Land rasant ausbreiteten. Um die Situation unter Kontrolle zu bekommen, ernannte der Mensch die Hauskatze als den perfekten Helfer in der Not.

Die Katze zog in die Gemeinden und Dörfer ein, um ihre ausgeprägten Jagdkenntnisse unter Beweis zu stellen. Trotzdem traten viele Menschen den schwarzen Katzen mit Vorurteilen gegenüber. So wurden sie als unfreundlich und sogar aggressiv bezeichnet. Auch wenn die Fellfarbe bei der Charakterbildung eine Rolle spielt – wissenschaftlich belegt ist es nicht.

Der Aberglaube, dass schwarze Katzen Unglück bringen, hat sich bis heute hartnäckig gehalten. Den eleganten Stubentigern werden noch immer übernatürliche Fähigkeiten zugeschrieben. Biologisch betrachtet, gibt es hierfür keine Beweise. Doch dank ihres dunklen Fells werden sie bei Nacht kaum gesehen und können in der Dunkelheit besser jagen.

Wie schwarze Katzen zu ihrem Ehrentag kamen

Die vergangenen Jahrhunderte lasten noch heute auf den Schultern der Fellnasen. Ist das der Grund, warum auch heute noch so viele schwarze Katzen im Tierheim sitzen und sehnsüchtig auf ein neues Zuhause warten? Vermutlich möchte sich niemand das Unglück höchstpersönlich ins Haus holen. Dass an diesem Mythos absolut nichts dran ist, wird dabei nicht beachtet.

Um dem Aberglauben und dem schlechten Ruf der schwarzen Katzen entgegenzuwirken, haben sich Tierschützende eine ganz wunderbare Idee gehabt. In den USA und in anderen englischsprachigen Regionen wird jedes Jahr am 17. August der Black Cat Appreciation Day gefeiert. Ein Feiertag zu Ehren der schwarzen Katzen. In Großbritannien findet jährlich am 27. Oktober der National Black Cat Day statt.

Wenn dir heute eine schwarze Katze über den Weg läuft, mach dir keine Gedanken darum, ob dir das nun Glück oder Unglück bringen könnte. Sei lieber aufmerksam und beobachte die Mieze. Vielleicht ist sie entlaufen oder verletzt. Wahrscheinlich macht sie aber einfach nur die Gärten der Nachbarschaft unsicher.

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