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Mobbing unter Katzen: Wie du es erkennst und unterbindest

Psychoterror, Kämpfe und Geschrei – wenn Katzen sich mobben, kann das übel werden. Mit den folgenden Tipps sorgst du wieder für mehr Harmonie.

Katze liegt auf Kratzbaum und sieht andere Katze an
© Petra Richli - stock.adobe.com

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Sobald die Katze auf das Sofa springen möchte, wird sie vom Kater angefaucht und verjagt. Schließlich ist auf der Couch nur für einen Platz – den Chef natürlich. Nicht nur bei uns Menschen, sondern auch unter Katzen ist es ein verbreitetes Phänomen: das Mobbing, oder besser gesagt das Katzenmobbing. Schwache Tiere müssen sich dem psychischen Druck der Mobber beugen und körperliche Angriffe über sich ergehen lassen. Und das in ihrem eigenen Zuhause. Wenn Zähne gefletscht werden und Fellbüschel fliegen, ist es höchste Zeit, einzugreifen.

Anna Chiara ist selbst stolze Katzenmama.
Foto: privat

Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 14 Jahren mit ihrer Katze Anouk zusammen. Ihre Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln. Alle Tipps und Tricks, die du hier liest, haben die beiden für dich getestet.

Katzenmobbing: Woran erkenne ich, dass meine Katzen sich mobben?

Wenn du mehrere Katzen zu Hause hältst, sind Futterneid und Raufereien keine Seltenheit. Dass sie die Miezen mal anfauchen, knurren oder sich spielerisch jagen, ist ein normales Katzenverhalten, in das du als Mensch nicht eingreifen musst. Übt eine dominante Katze auf eine unterlegene Katze allerdings psychischen Druck und körperliche Gewalt aus, spricht man von Katzenmobbing. Dieses Verhalten ist besonders kritisch, da wir es meist erst spät bemerken.

Katzen spielen miteinander im Wald
Leben mehrere Katzen in einem Haushalt, tritt Katzenmobbing auf. Foto: samsam62 – stock.adobe.com generiert mit KI

1. Verhalten der dominanten Katze

Die Katze, die der „Mobber“ ist, zeigt in der Regel ein aggressives und einnehmendes Verhalten gegenüber der gemobbten Katze. Dazu gehören:

  • Körperliche Gewalt:
    • Langes Anstarren und intensiver Blickkontakt
    • Beißen
    • Kratzen
    • Fauchen und Knurren
    • Aggressive Körperhaltung zum Beispiel angelegte Ohren und aufgestelltes Fell
  • Psychischer Druck:
    • Ignorieren
    • Verdrängen, indem die dominante Katze den Zugang zu Futter, Wasser, Katzenklo und Schlafplätzchen blockiert
    • Nachstellen, wobei die gemobbte Katze beinah unaufhörlich von der dominanten Katze verfolgt und belästigt wird
    • Auflauern an Rückzugsorten

2. Verhalten der gemobbten Katze

Die Katze, die dem Katzenmobbing zum Opfer fällt, wird still und heimlich leiden. Drum gilt es, dass du besonders auf ihre Verhaltensänderungen achtest.

  • Sie wird sich mehr und mehr zurückziehen und ängstlicher werden.
  • Die Katze versteckt sich und meidet den Kontakt zu anderen Katzen und Menschen.
  • Das Katzenklo wird gemieden und die Notdurft wird in der Wohnung verrichtet.
  • Sie leidet an Stresssymptomen wie Durchfall oder Erbrechen.
  • Sie kratzt vermehrt an Möbeln.
  • Ihre Fress- und Schlafgewohnheiten verändern sich.
  • Die Katze putzt sich verstärkt.

Nähert sich die dominanten Katze, senkt die gemobbte Katze den Blick, macht sich klein oder geht sogar ganz langsam rückwärts zurück. Das ist ein Zeichen für Unterwürfigkeit, wissen die Petdoctors.

7 Gründe für Mobbing bei Katzen

Um dem Katzenmobbing ein Ende zu setzen, gilt es erst einmal, den Ursachen auf den Grund zu gehen. Genauso wie bei uns Menschen gibt es auch unter den Katzen verschiedene Charaktere und Persönlichkeiten, die sich sympathisch oder eben unsympathisch sind. Während sich die Vierbeiner normalerweise einfach aus dem Weg gehen, kann es unter bestimmten Bedingungen auch zu Mobbing unter Katzen kommen.

  1. Langeweile: Katzen, die sich nicht beschäftigen können, sind frustriert und lassen ihre Energie womöglich an anderen Artgenossen aus.
  2. Schmerzen: Wenn eine Katze Schmerzen hat, kann sie aggressiv werden und ihre Aggression oder Verzweiflung an schwächeren Tieren ausleben.
  3. Schlechte Erfahrungen: Hat die Mieze mit anderen Katzen bereits schlechte Erfahrungen gemacht, könnte sie wieder in die gewohnte Rolle des Mobbers oder auch des Opfers hinein rutschen.
  4. Reviermarkierungen: Leben mehrere Katzen auf engem Raum zusammen, kann es zu territorialen Ansprüchen und Streitigkeiten kommen.
  5. Seniorkatzen: Ältere Miezen sind oft schwach und nicht mehr an anderen Artgenossen interessiert, sodass sie jungen, dominanten Katzen zum Mobbing-Opfer fallen.
  6. Neuzugang: Ob Mensch, Hund oder Katze – sobald ein neuer Mitbewohner einzieht, kann es zu Stress und zu Katzenmobbing im Haushalt kommen.
  7. Eifersucht: Auch wenn Tiere eigentlich nicht eifersüchtig sind, kann es zu Katzenmobbing kommen, wenn sich eine Katze gegenüber der anderen benachteiligt fühlt und mehr Aufmerksamkeit und Fürsorge braucht.

Weiterlesen: Woran du erkennst, dass deine Katze eifersüchtig ist

In jedem Fall solltest du dir tierärztlichen Rat einholen oder eine Verhaltenstherapie für Katzen in Erwägung ziehen.

So setzt du dem Katzenmobbing ein Ende

Zuerst schnappst du dir die dominante Katze. Auch wenn sie in diesem Fall der „Schuldige“ ist, solltest du sie nicht bestrafen. Signalisiere ihr während einer Mobbingattacke mit einem lauten und klaren „Nein“, das ihr Verhalten nicht in Ordnung ist. Schenke ihr deine Aufmerksamkeit und spiele ausreichend mit ihr, um sie abzureagieren und auszupowern.

Die gemobbte Mieze braucht viel Ruhe und muss wieder Sicherheit in ihrem Zuhause finden. Stelle ihr einen Raum zur Verfügung, zu dem die Mobber-Katze keinen Zutritt hat, sodass sie sich zurückziehen und entspannen kann. Um es ihr dort gemütlich zu machen, richte einen kuscheligen Schlafplatz ein und halte Futter, Wasser und ein Katzenklo bereit. Durch viel Liebe und Zuwendung wird deine Mieze bald wieder mehr Selbstbewusstsein erlangen.

… wenn kein Ende in Sicht ist

Trotz all deiner Bemühungen ändert sich das Zusammenleben deiner Fellnasen nicht und das Katzenmobbing hält an? Denke darüber nach, ob es besser ist, die Streithähne zu treffen, bevor die Verhaltensstörungen sich festigen. In einem neuen Zuhause könnten sie sich wohler fühlen. Besprich deine Entscheidung mit deinem Tierarzt, deiner Tierärztin oder in der Therapie.

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