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Wieso haben Katzen ein Faible für Rechtecke?

Dass Katzen in Kisten krabbeln oder sich in aufgeklebte Rechtecke auf dem Boden setzen, rührt von einem tausend Jahre alten Urinstinkt.

Katze sitzt in einem Rechteck Kiste
© Victoria М - stock.adobe.com generiert mit KI

Katzen, die nicht haaren: Mythos oder Wahrheit?

Du wünschst dir eine Katze, hast aber Angst davor, dass sie die ganze Wohnung vollhaart und du eventuell allergisch darauf reagierst? Wir zeigen dir, welche Katzenrassen dann für dich infrage kommen.

Es ist eine Liebe mit Ecken und Kanten – viele Katzen werden von Rechtecken beinah magisch angezogen. Neben Kartons und Schachteln finden die Stubentiger sogar aufgeklebte Quadrate auf dem Boden spannend und setzen sich liebend gern mitten rein. Unter dem Hashtag #CatSquare findest du zahlreiche, amüsante Fotos. Doch hinter dem geometrischen Faible steckt ein uraltes und tief verankertes Verhaltensmuster.

Anna Chiara ist selbst stolze Katzenmama.
Foto: privat

Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 14 Jahren mit ihrer Katze Anouk zusammen. Ihre Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln. Alle Tipps und Tricks, die du hier liest, haben die beiden für dich getestet.

Forschende rätseln über Katzen & Rechtecke

Auch bei meiner Katze beobachte ich, dass sie sich zu gern auf rechteckige Gegenstände setzt. Besonders, wenn diese auf dem Boden liegen. Dieses Phänomen wirst du als Katzenbesitzer oder -besitzerin sicher auch kennen. Nur die Antwort darauf können wir uns nicht erklären. Auch die Wissenschaft hat nach jahrelanger Forschung noch immer nicht die eine richtige Erklärung dafür, warum Katzen von Rechtecken so fasziniert sind. Es gibt jedoch interessante Theorien.

Katze guckt aus gelber Box heraus.
Eine Kiste ist ein ideales Versteck, aus dem die Katze ihre Umgebung und ihre Beute im Blick behalten kann. Foto: Adobe Stock/Elizaveta

1. Rechtecke bieten den Katzen Schutz

Warum Katzen sich von Rechtecken aller Art angezogen fühlen, geht auf einen angeborenen Urinstinkt zurück: den Selbstschutz. Vor tausenden von Jahren, als Katzen noch nicht domestiziert waren, mussten sie in der freien Natur Beute jagen. Meist gingen sie dazu auf Feldern und Wiesen auf Streifzug. Damit sie dabei nicht hungrigen Greifvögeln zum Opfer fielen, suchten sie im hohen Gras oder im Gebüsch Schutz.

Eine rechteckige Kiste oder eine Schachtel hat für die Stubentiger womöglich eine ähnliche Funktion. Sie können sich darin verstecken, sodass sie kaum gesehen werden, können jedoch selbst gut über den Rand schauen, auf ihre Beute lauern und die Umgebung beobachten. Ein instinktives Verhalten, dass sich bis heute durchgesetzt hat.

2. Neugierige Höhlentiere

Weitere Vermutungen, warum Katzen Rechtecke lieben, stützen sich auf die Neugier der Stubentiger und ihr Bedürfnis nach Sicherheit und Geborgenheit. So könnten die Kisten wie eine Art „Höhle“ wirken, die es zu erkunden gilt und in denen sie sich sicher fühlen. Die vier Wände dienen womöglich als Schutz, sodass sich die Mieze geborgen fühlt. Den wahren Grund für die außergewöhnliche Vorliebe kennen jedoch nur die Vierbeiner selbst.

Die amodale Wahrnehmung als Erklärung

Doch warum finden dann Katzen auch aufgeklebte Rechtecke so spannend? In einer Studie, über die WELT bereits berichtete, wurde die amodale Wahrnehmung bei Katzen untersucht. Es kam heraus, dass auch die Tiere Dinge in vorderer Ebene sehen, die eigentlich gar nicht da sind. So sehen sie auch ein zusammenhängendes Rechteck, wenn dieses eigentlich nur aus vier Punkte auf dem Boden besteht. Das heißt, für die Katzen spielt es keine Rolle, ob das Rechteck tatsächlich eine Kiste ist oder nur aus Klebestreifen auf dem Boden besteht.

Probiere es doch mit deiner Katze einmal aus und hebe den Karton der letzten Online-Bestellung auf oder klebe mit Klebeband ein Rechteck auf den Boden.