Während Übergewicht bei Katzen ein häufiges Problem ist, kann es auch passieren, dass die Katze zu dünn wird. Das bemerken wir erst, wenn wir plötzlich beim Streicheln die Wirbelsäule spüren oder das Tier „knochig“ aussieht. Bei welchen Veränderungen du hellhörig werden solltest und wie du deinem Liebling helfen kannst, erfährst du hier.
Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 14 Jahren mit ihrer Katze Anouk zusammen. Ihre Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln. Alle Tipps und Tricks, die du hier liest, haben die beiden für dich getestet.
Ist meine Katze zu dünn? 4 sichtbare Anzeichen
Wenn der Stubentiger sein Lieblingsfutter nicht mehr anrührt und die Kilos nur so purzeln, obwohl du ihn gar nicht auf Diät gesetzt hast, ist die Sorge groß. Oft sind Katzen zu dick, sodass wir es meist nicht als problematisch ansehen, wenn die Katze zu dünn ist. Dabei kann auch Untergewicht gesundheitliche Folgen haben. Drum gilt es, auf die ersten Hinweiszeichen zu achten.
- Fühlbare Rippen: Wenn du die Rippen der Katze leicht fühlen kannst, ohne dabei eine dünne Fettschicht darüber zu spüren, könnte das ein Zeichen dafür sein, dass die Katze zu dünn ist.
- Sichtbare Wirbelsäule und Beckenknochen: Sind die Wirbelsäule und die Beckenknochen der Mieze deutlich sichtbar sind, kann das darauf hinweisen, dass sie zu wenig Körperfett hat.
- Taille und Bauchform: Eine gesunde Katze sollte eine erkennbare Taille haben, wenn man sie von oben betrachtet. Ein übermäßig eingefallener Bauch kann ebenfalls ein Anzeichen von Untergewicht sein.
- Muskulatur: Mangelnde Muskelmasse kann auch auf Untergewicht hinweisen. Eine gesunde Katze sollte eine angemessene Muskelmasse haben, insbesondere um die Hüften, Schultern und im Rückenbereich.
Trifft eines oder treffen mehrere dieser Anzeichen zu, solltest du Rat in einer Tierarztpraxis suchen. Der Tierarzt oder die Tierärztin kann dir genau sagen, ob deine Katze zu dünn ist, indem sie gewogen und das konkrete Gewicht ermittelt wird.
Häufige Gründe für Untergewicht bei Katzen
Beim Blick auf die Waage wird klar: Deine Katze ist zu dünn. Kein Grund, sich als guter Katzenbesitzer oder als gute Katzenbesitzerin in Frage zu stellen, denn Untergewicht kann bei Katzen ganz verschiedene Ursachen haben.
- Parasitenbefall: Parasiten wie Würmer oder Giardien können die Nährstoffaufnahme der Katze beeinträchtigen und dazu führen, dass sie an Gewicht verliert. Lasse deinen Liebling unbedingt tierärztlich untersuchen.
- Erkrankungen: Krankheiten wie Katzenschnupfen führen dazu, dass die Katze zu dünn wird. Auch eine Schilddrüsenüberfunktion, Diabetes, Nierenkrankheiten, Krebs oder Verdauungsstörungen können zu Gewichtsverlust bei Katzen führen. In der Tierarztpraxis erhält die Mieze darauf hin eine Aufbaukur mit eiweißhaltiger Nahrung, um wieder kräftiger zu werden, weiß Miamor.
- Zahnprobleme: Entzündungen im Mundraum oder Schmerzen beim Kauen können dazu führen, dass deine Katze zu dünn wird, da sie ihre Nahrung nicht ordnungsgemäß aufnimmt.
- Stress und Angst: Ist deine Katze gestresst oder leidet sie unter Angstzuständen, kann die psychische Belastung ihren Appetit verringern. Die Folge: Deine Mieze verliert an Gewicht.
- Stillzeit: Schwangerschaft, Geburt und das anschließende Säugen der Kätzchen sind sehr anstrengend für die Mama. In dieser Zeit wirkt die Mieze manchmal beinah wie „ausgesaugt“ und verliert stark an Gewicht.
- Alter: Ältere Tiere können aufgrund des natürlichen Alterungsprozesses an Muskelmasse und Körperfett verlieren, was dazu führt, dass die Katze zu dünn wird.
- Konkurrenz: Wer mehrere Katzen im Haushalt hat, kennt das Problem, dass die Vierbeiner sich gegenseitig das Futter stibitzen. Bekommt die Katze dauerhaft zu wenig Futter, könnte das zu Gewichtsverlust führen.
- Unterernährung: Die falsche Fütterung oder unregelmäßige Fütterungszeiten können zu Untergewicht bei Katzen führen. Frisst die Katze beispielsweise Hundefutter oder Katzenfutter, welches von unzureichender Qualität ist, kommt es zu Mangelerscheinungen.
In einem Gespräch mit deinem Tierarzt und deiner Tierärztin sowie in weiteren Untersuchungen könnt ihr den Grund für das Untergewicht deiner Katze ermitteln und diesem durch die richtigen therapeutischen Maßnahmen entgegen wirken.
Katze zu dünn: So animierst du sie zum Fressen
Viele Samtpfoten sind sehr mäkelig, was ihr Futter angeht. Biete deiner Katze daher hochwertiges und ausgewogenes Katzenfutter an, das ihren natürlichen Bedürfnissen entspricht. Am liebsten futtern die Vierbeiner kleinere Portionen über den Tag verteilt. Mindestens morgens und abends sollte eine Portion Nassfutter drin sein.
Anstatt einen Napf mit Trockenfutter in die Küche zu stellen, besorge deiner Katze einen Snackball oder ein Fummelboard. Dort füllst du das Trockenfutter hinein, sodass sie es sich interaktiv und spielerisch „verdienen“ muss. Das steigert nicht nur die Neugier, sondern auch ihren Appetit.
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Steht das Katzenfutter im Kühlschrank, erwärme es, bevor du es deiner Katze anbietest. So werden Duft- und Geschmacksaromen freigesetzt. Der Futterplatz sollte ruhig und abgelegen sein, damit die Fellnase ungestört fressen kann. Bespreche weitere Änderungen wie beispielsweise eine Futterumstellung vorher mit deinem Tierarzt oder deiner Tierärztin.