Mit aufgerissenen Augen starrt deine Katze stundenlang gegen die weiße Wand. Mysteriös… was sieht sie bloß? Ob die Samtpfoten tatsächlich Geister sehen, hängt wohl davon ab, ob du selbst an Geister glaubst. Fakt ist: Es gibt verschiedene Gründe, warum die Katze an die Wand starrt. Meist sind sie harmlos und etwas skurril – ihr Verhalten kann jedoch auch auf eine Erkrankung hindeuten.
Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 14 Jahren mit ihrer Katze Anouk zusammen. Ihre Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln. Alle Tipps und Tricks, die du hier liest, haben die beiden für dich getestet.
Warum starrt meine Katze die Wand an?
Unsere Vierbeiner haben so einige komische Verhaltensweisen, die uns im Alltag immer wieder vor ein Rätsel stellen. Sie fressen ihr Futter nicht auf, schleppen Socken durch die Gegend oder schlafen an den unbequemsten Orten. Wer einen pelzigen Freund zu Hause hat, wird sicher schon einmal beobachtet haben, wie die Katze gebannt an die Wand gestarrt hat. Und das, obwohl augenscheinlich gar nichts zu sehen ist. Vielleicht ja doch…
1. Deine Katze jagt etwas
Unsere Vierbeiner sind ausgesprochen gute Jäger. Ihrem Jagdinstinkt gehen sie nicht nur in den Gärten der Nachbarschaft nach, sondern auch in unseren eigenen vier Wänden. Dabei flitzen sie Schatten und Lichtkegeln hinterher, die womöglich an der Wand vorbeiziehen oder jagen kleine Insekten, die an der Wand hinauf krabbeln. Du denkst, deine Katze starrt die Wand an. Doch eigentlich wartet sie nur auf den richtigen Moment, um anzugreifen.
2. Deine Katze hat etwas gesehen
Die kleine Spinne an der Wand fasziniert deine Mieze, doch du kannst sie kaum erkennen? Das Sehvermögen der Katzen ist ausgeprägter als das des Menschen, obwohl sie weniger Farben wahrnehmen können. Sie können aufgrund ihres breiten Sichtfelds sehr detailreich sehen und erkennen Gegenstände auch bei schlechten Lichtverhältnissen sechsmal besser als wir. Ob sie tatsächlich auch Geister sehen können, wird wohl ihr Geheimnis bleiben.
3. Deine Katze hat etwas gehört
Klar ist auch: Katzen hören sehr viel besser als wir Menschen. Sie sind in der Lage bis zu 64.000 Hz wahrzunehmen. Bei uns Menschen ist bereits bei 23.000 Schluss. Das liegt daran, dass die Fellnasen einen tiefergehenden Gehörgang haben, wodurch Geräusche effizienter zum Trommelfell übermittelt werden. Dass deine Katze die Wand anstarrt, könnte also an den interessanten Geräuschen liegen, die sich dahinter verbergen.
4. Deiner Katze ist langweilig
Wenn deine Katze die Wand anstarrt und dazu lauthals miaut, könnte das ein Anzeichen für Langeweile sein. Sie möchte durch ihr seltsames Verhalten deine Aufmerksamkeit gewinnen. Vielleicht will sie dir sagen: „Mir ist so langweilig, dass ich schon gegen die Wand starren muss!“. Mit ihrem Lieblingsspielzeug kannst du sicherlich für Ablenkung sorgen.
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Katze starrt die Wand an: Eine Krankheit kann dahinter stecken
Meist sind die Gründe, warum Katzen Wände anstarren, zwar skurril, aber unbedenklich. In seltenen Fällen kann jedoch eine medizinische Ursache dahinter stecken, erklärt The Dog People auf ihrem Blog. Neben Demenz kann auch das Kognitives Dysfunktionssyndrom ausschlaggebend sein.
Dabei verlieren die Vierbeiner im Alter ihre geistigen Fähigkeiten, was sich in Verhaltensänderungen niederschlägt. Das „An die Wand starren“ tritt hierbei häufig auf. Es ist ebenfalls ein Anzeichen für das Hyperästhesie-Syndrom bei Katzen. Eine Erkrankung, die sich durch eine Hypersensitivität auf der Haut charakterisiert. Sie tritt meist am Rücken und am Schwanzansatz auf.
Steckt eine ernsthafte Erkrankung dahinter, wie beispielsweise ein Gehirntumor oder eine Vergiftung, kommt es zum sogenannten Kopfpressen. Dabei drückt die Katze ihren Kopf für eine gewisse Zeit gegen die Wand, ohne sich zu bewegen. Achtung, Verwechlsungsgefahr: Reibt die Mieze ihren Kopf im Vorbeigehen an der Wand oder an einer Ecke, ist das ein ganz normales Katzenverhalten, um Streicheleinheiten zu ergattern. Starrt deine Katze allerdings sehr häufig an die Wand und zeigt andere untypische Verhaltensänderungen, solltest du einen Tierarzt oder eine Tierärztin kontaktieren.