Manchmal suche ich meine Katze Anouk in der ganzen Wohnung und kann sie einfach nicht finden. Im Kopf male ich mir schon die schlimmsten Szenarien aus. Eines davon: Sie hat sich verkrochen, weil sie fühlt, dass ihre letzten Stunden angebrochen sind. Meistens finde ich sie dann aber doch im Kleiderschrank oder hinter dem Sofa. Doch mir ist bewusst, dass der Moment irgendwann kommen wird. Wenn meine Katze im Sterben liegt – was tue ich dann? Wenn du dir diese Frage auch stellst, solltest du unbedingt weiterlesen.
Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 14 Jahren mit ihrer Katze Anouk zusammen. Ihre Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln. Alle Tipps und Tricks, die du hier liest, haben die beiden für dich getestet.
Katze liegt im Sterben: Was kann ich tun?
Es ist der Horror eines jeden Katzenbesitzers und einer jeden Katzenbesitzerin: Der geliebte Vierbeiner rührt seit Tagen sein Futter nicht an, trinkt nicht mehr und scheint sich nur noch zurückziehen zu wollen. Auch wenn es herzzerreißend ist, müssen wir der Realität ins Auge sehen und es akzeptieren, wenn die Katze von uns geht.
Meist geschieht das im Rahmen der Euthanasie, also der Einschläferung in der Tierarztpraxis. Es kann jedoch auch vorkommen, dass deine Mieze in der häuslichen Umgebung verstirbt. Dass der traurige Moment gekommen ist, zeigt sich in der Regel an dem Verhalten der Katze, bevor sie stirbt. Nun kannst du nichts mehr tun, außer deinem Liebling seine letzten Minuten so angenehm wie möglich zu machen.
Für Ruhe und Frieden sorgen
Es kann sein, dass deine Katze sich an einen Ort verkrochen hat, an dem du nicht an sie heran kommst. Ist das der Fall, versuche sie nicht gewaltsam herauszuziehen, sondern lasse sie dort und respektiere ihren Wunsch nach Abstand. Alternativ kannst du ihr ein gemütlichen Plätzchen an einem ruhigen Ort einrichten, an dem kein Durchgangsverkehr herrscht. Ihrer Lieblingsdecke oder ihr Lieblingsspielzeug dürfen natürlich nicht fehlen! Stelle sicher, dass sie auf einer weichen, warmen Unterlage liegt.
Auch Stress durch andere Haustiere, Kinder oder viele Menschen solltest du in den letzten Stunden vermeiden. Katzen neigen dazu, die Stimmungen um sie herum aufzusaugen und anzunehmen. Daher ist es wichtig, dass du ruhig bleibst, auch wenn es schwer ist. Sprich in einem sanften Ton mit deinem Liebling und streichle sie, wenn sie das mag. Deine Anwesenheit kann sie beruhigen, sodass sie es schafft, loszulassen.
Abschied nehmen
Schweren Herzens solltest du dich jetzt darauf vorbereiten, dich von seiner Katze zu verabschieden. Dazu kannst du Trauersprüche aufschreiben oder deinen Liebling noch einmal knuddeln. Nimm dir die Zeit, die du dafür brauchst. Der Abschied ist ein wichtiger Teil des Trauerprozesses. Erkläre den Tod der Katze deinen Kindern und gib auch ihnen die Möglichkeit, tschüss zu sagen. Ebenso sollten andere im Haushalt lebende Katzen sich von ihrem Pelzfreund verabschieden können.
Es mag makaber klingen, doch spätestens jetzt gilt es darüber nachzudenken, wie du deinem Tier die letzte Ehre erweisen möchtest. Soll deine Katze im Garten begraben werden oder möchtest du sie lieber in einer Urne einäschern lassen? Die Möglichkeiten sind auch hier durchaus vielseitiger als man denkt.
Bedenke: In Deutschland ist es untersagt, das Haustier an einem öffentlichen Ort zu vergraben. Die Katze im Wald zu beerdigen, könnte dich mehrere hundert Euro Strafe kosten.
Durchhalten
Wenn die Katze im Sterben liegt, kannst du letztendlich nichts mehr tun. Und das musst du auch gar nicht! Mache dir das immer wieder klar und sage dir, dass du alles menschenmögliche getan hast, um deiner Katze ein erfülltes, glückliches Leben zu bescheren. Fällt es dir emotional zu schwer, ihr beim Sterben zuzusehen, kannst du auch tierärztliche Beratung einholen. Ruf in der Tierarztpraxis an und frage um Rat.
Wenn die Fachkraft der Meinung ist, dass deine Katze unnötig lange leidet, kann auch eine palliative Betreuung oder Euthanasie in Betracht gezogen werden. Natürlich musst du deinen Liebling nicht mehr durch die Gegend tragen. Der Tierarzt oder die Tierärztin kommen in diesem speziellen Fall zu dir nach Hause und kümmern sich anschließend auch um die Entsorgung des Körpers.