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„Passing“ auf Netflix: Wie ein Rassismus-Drama die Dualität zwischen Schwarz & Weiß zeigt

Heute kommt der Film „Passing“, zu Deutsch „Seitenwechsel“ zu Netflix. Warum jede:r diesen Film schauen sollte, erfährst du hier.

Passing Netflix
"Passing" ist der neuste Film von Netflix. Wir wissen, warum er so wichtig ist. Foto: IMAGO / ZUMA Press

Heute, am 10.11.2021, kommt auf Netflix ein neues Drama, welches du gesehen haben musst. Der Film basiert nur nicht auf einem bahnbrechenden Roman über eine afroamerikanischen Frau, sondern zeigt auch, wie tief Rassismus in der Gesellschaft verankert ist – und wie leicht es sein könnte, diesen zu umgehen. Wir wissen, warum Passing auf Netflix so gut und wichtig ist.

Darum geht es in „Passing“

Der Film, der auf Deutsch Seitenwechsel heißt, feierte schon am Ende Januar beim Sundance Film Festival seine Premiere. Kurz darauf kaufte Netflix die Rechte des Filmes und bringt diesen heute endlich für alle Zuschauer:innen weltweit auf seine Streaming-Plattform. Das Besondere an diesem Film, neben seiner Handlung: Er ist komplett in Schwarz-Weiß gedreht.

New York, 1920: Der Film verfolgt die Geschichte von zwei Schwarzen Frauen, die aufgrund ihrer hellen Hautfarbe auch als „Weiße“ ‚passen‘ ( engl. durchgehen, bestehen) könnten und deshalb teilweise ihre ‚wahre‘ Hautfarbe verleugnen – und das mit Erfolg. Obsessionen, Unterdrückungen, Lebenslügen und verschiedene Facetten des Rassismus machen diesen Film unglaublich wichtig und zeigen, wie schwer es sein kann, das eigene Selbstbild zu schützen und aufrechtzuerhalten.

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Die Romanvorlage lieferte die afroamerikanische Autorin Nella Larsen mit dem gleichnamigen Roman im Jahr 1929. Sie gehörte der literarischen Harlem Renaissance an.

Gewusst? Die Harlem Renaissance war eine New Yorker-Bewegung, die den Aufstieg Schwarzer Schriftsteller:innen, Künstler:innen und Darsteller:innen feierte.

Passing als soziologisches Phänomen: Wie der Netflix-Film Awareness schafft

„Passing“, abgeleitet vom Englischen „to pass for“ für „sich als etwas ausgeben“ ist das soziologisches Phänomen, mit dem sich dieser Film aueinandersetzt. Dabei geht es darum, dass „die soziale Identität einer Person, so etwa ihr Geschlecht, die ethnische Zugehörigkeit, die sexuelle Orientierung oder eine körperliche Behinderung, von Außenstehenden nicht erkannt wird und die Person damit nicht den mit dieser Identität verbundenen gesellschaftlichen Erwartungen, Normen und Rechten unterliegt„.

Dadurch, dass der Film in Schwarz-Weiß produziert wurde, wird vor allem für die Zuschauer:innen nie ersichtlich, welche Hautfarbe die beiden Frauen denn nun wirklich haben. Das sorgt dafür, dass die Hautfarbe und der Konflikt der beiden Frauen zwar immer in Gesprächen präsent, für die Zuschauer:innen visuell dafür nie gegeben ist.

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Die Geschichte zeigt auch, dass es niemals nur „Schwarz oder weiß“ gibt und dass sich viele hellhäutige Afroamerikaner:innen damals oft in einem Zustand des ‚Dazwischens‘ befanden – nicht zu der Schwarzen Community gehörend, aber auch nicht zur weißen. Aufgrund dessen, und der konstanten Diskriminierung von Schwarzen, entschieden sich viele PoCs „to pass as White“ und als weißer Mensch in der Gesellschaft zu bestehen. Damit verbunden war allerdings ein Leben aus Lügen und Verleugnung der eigenen Herkunft.

Wichtiger, denn je: „Passing“ auf Netflix

Alles Tee von gestern? Nein. Gerade in den letzten Jahren wurde immer wieder deutlich, dass Rassismus (leider) noch immer ein Teil unserer Gesellschaft ist, gegen den wir ankämpfen müssen und sollten. Filme wie Passing schaffen mit ihrer wichtigen Thematik ein ganz neues Bewusstsein für die Schwarze Community und ihre schon damals ausgeprägten Probleme und Diskriminierungen. Gerade die besondere Aufmachung als Schwarz-Weiß-Film zeigt visuell die Dualität der Farben auf – und die vielen Graubereiche zwischen den Extremen.

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