Nachdem die zweite Staffel von Bridgerton bei den Fans einschlug wie eine Bombe und die Geschichte rund um Anthony Bridgerton und Kate Sharma sogar noch mehr angesehen wurde als die Liebesgeschichte zwischen Simon und Daphne, will mindestens jeder Zweite auch in den schönen Kleidern der Bridgertons durch die Gärten spazieren. Doch wie detailgetreu sind die Bridgerton-Outfits eigentlich für die Zeit, in welcher die Serie spielt? Sind sie wirklich eine Abbildung der Kleidung der Regency-Ära und der Gesellschaft? Wir haben uns schlaugemacht.
Alles zum Thema „Bridgerton-Outfits“:
Kein Historiendrama ohne die schönsten Outfits
Period Dramen sind nicht nur dafür bekannt, in vergangenen Epochen zu spielen, sondern auch für ihre große Ausstattung und die wunderschönen Outfits, die den ganzen Vibe des Dramas noch einmal mehr aufwerten. Deshalb ist es auch bei Bridgerton kein Wunder, dass keine Folge vergeht, in der keine glitzernden Funkel-Kleider getragen werden.
Bei Historiendramen ist also regelrecht Pflicht, die Kostüme und die Ausstattung so akkurat wie möglich der Zeit anzupassen, in welcher die Handlung spielt. Bei Bridgerton handelt es sich in diesem Fall um die Regency-Ära am Anfang des 19. Jahrhunderts. Doch mehrere Zeitdramen haben mit der Kritik zu kämpfen, nicht detailgetreu zu sein. Ist das auch bei Bridgerton der Fall?
7.500 Kostüme wurden für die Serie neu angefertigt
Kostümdesigner Ellen Mirojnick stellte mit ihrem Team zusammen etwa 7.500 Kostüme her, was eine überwältigende Anzahl für ein Period Drama ist. Doch dass Bridgerton besonders ist, merkt man spätestens an den Adaptionen von Pop-Songs im klassischen Stil.
Und diese gewisse Modernität zieht sich auch durch die Kostüme. Die Kostümdesignerin fügt nämlich auch in der Kleidung moderne Farbpaletten und luxuriöse Accessoires ein, die es vielleicht so nicht in der Regency-Ära gab.
Bridgerton-Outfits vs. Realität: Das sind die Gemeinsamkeiten und Unterschiede
Doch dieses moderne Element ist gewollt und nicht unbewusst „falsch gemacht“, sodass sich Bridgerton auch in diesem Sinne von anderen Period Dramen abhebt. Wie steht es sonst mit der Akkurarität der Outfits?
1. Keine Wiederholungen
Was bei Bridgerton auffällt und auch immer wieder Thema ist: Die Kleider, die einmal getragen wurden, dürfen kein zweites Mal getragen werden. Diese Regel verfügte Napoelon Bonaparte, der damalige Herrscher. Er wollte dadurch die Textilindustrie wieder ankurbeln, denn neue Kleider bedeuteten neue Stoffe und neues Material. Hier besteht also durchaus ein historischer Bezug, der in die Serie eingebaut wurde!
2. Die Farben der Kleidung
Wie schon zuvor erwähnt, ist eine der größten Unterschiede und künstlerischen Freiheiten in Bridgerton die Farbpalette der Kleidung. Die Herrenkleidung ist dabei sehr subtil, die Frauenkleidung allerdings strotzt nur so vor Lebendigkeit. Die Farben sollen laut der Kostümbildnerin die verschiedenen Persönlichkeiten und sozialen Stellungen der Charaktere ausdrücken.
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Die Bridgertons, eine Familie des ‚alten Geldes‘ tragen deswegen Pastelltöne, während die neureichen Featheringtons leuchtende und knallige Farben tragen, um auf ihren Reichtum aufmerksam zu machen und Aufregung zu erregen.
Die Farbe Weiß hatte außerdem eine besondere Bedeutung bei Hofe und wurde als Zeichen von Klasse und Reichtum gesehen. Die Farbe an sich war schwierig sauber zu halten und man zeigte damit, dass man definitiv die Mittel hatte, um das Weiß rein zu halten. Weiß wurde deshalb am Abend getragen und Pastellfarben wie Hellblau und Rosa am Tage – genauso wie Daphne es in fast jeder Folge tut!
3. Die Kleidung von Queen Charlotte
Die Figur der Queen ist besonders interessant, denn sie fällt komplett aus dem Kleidungsschema der Regency-Ära heraus. Sie trägt noch immer die prunkvollen Kleider der georgianischen Ära aus dem vorigen Jahrhundert mit den weiten Röcken und einem V-förmigen Mieder.
Auch hier handelt es sich um eine akkurate Darstellung der echten Königin Charlotte, die solche Kleider auch dann noch trug, als die Empire-Mode ihren Höhepunkt hatte und Taillenkleider die Standards waren.
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4. Die Männermode aus Bridgerton
Wenn man sich die Outfits der Männer aus Bridgerton anschaut, wird man als Historiendrama-Liebhaber:in oder als Geschichtsfan feststellen, dass diese sehr detailgetreu zu ihrer historischen Vorlage sind. Die Westen, die taillierten Hosen, die aufwendigen Krawatten und die Fracks, welche die Charaktere tragen, wurden auch von den damaligen Männern so angezogen.
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Bridgerton-Outfits: Detailgetreu oder künstlerisch frei?
Um die zu Beginn gestellte Frage zu beantworten, ob die Bridgerton-Outfits detailgetreu sind oder nicht: Ja, sind sie. Natürlich haben es sich die Macher:innen der Serie herausgenommen, einige Dinge zu modernisieren und das Period Drama dadurch noch einzigartiger zu machen, doch die Grundsätze und die höfischen Standards wurden fast ohne Ausnahme eingehalten. Historische Akkurarität war den Produzent:innen in diesem Zusammenhang also wichtig – und macht damit auch ein gutes Period Drama aus!