Der Winter trifft uns derzeit besonders hart: Die Energiekosten sind ins Unermessliche gestiegen und gleichzeitig fallen die Temperaturen selbst tagsüber unter die Null-Grad-Grenze. Trotzdem muss die Wohnung immer mal wieder gelüftet werden, um den Muff und die Aerosole loszuwerden. Das Lüften ist aber gar nicht so einfach, du kannst dabei Fehler machen, die deine Wohnung auskühlen und dich somit richtig Geld kosten.
Lüften im Winter: So solltest du es machen
Damit die warme und feuchte Luft aus deinen Räumen entweichen kann, ist es wichtig, häufig zu lüften. Ansonsten kann sich ganz schnell Schimmel in deiner Wohnung bilden. Eines steht jedoch fest: Beim Lüften sollten deine Heizkörper immer ausgeschaltet sein. Denn: Sonst bewirkst du einen hohen Energieverlust, gerade in der aktuellen Zeit ist das nicht unbedingt das, was wir wollen.
Wie das Ganze funktioniert? Moderne Heizkörper reagieren auf auftreffende kalte Luft und heizen dagegen an. Dementsprechend hast du bei diesen Heizungen einen besonders hohen Heizverlust. Bei einer Fußbodenheizung verhält es sich allerdings anders: Diese muss nicht ausgeschaltet werden, solange du nur bis zu 10 Minuten heizt. Wenn du nicht immer darauf achten möchtest, deine Heizung auszustellen, kannst du dir ein Thermostat zulegen, welches erkennt, wann gelüftet wird und die Heizung sodann ausstellt.
Wie oft sollte man lüften?
Regelmäßiges Lüften ist essenziell. Mindestens einmal am Tag solltest du richtig durchlüften. Außerdem nach jeder Dusche und nach dem Kochen, um Schimmel zu vermeiden. Der Luftaustausch kommt auch dem persönlichen Wohlbefinden zugute – genau wie die richtige Temperatur im Haus. Dabei gibt es einige Regeln, die es zu beachten gilt:
1. Stoßlüften statt Dauerlüften
Die goldene Regel beim Lüften lautet: Stoßlüften statt Dauerlüften. Je nach Jahreszeit sollten die Fenster drei- bis fünfmal am Tag komplett zum Lüften geöffnet werden – besonders natürlich nach dem Kochen, Duschen oder morgens nach dem Schlafen.
2. Nicht nur lüften, sondern quer lüften
Zudem gut: Querlüften, also das Öffnen gegenüberliegender Fenster – so zieht es richtig gut durch. Die Feuchtigkeit wird abgeführt und die Schimmel-Gefahr ist gebannt. Die Heizung sollte währenddessen ausgeschaltet werden. Dauerlüften durch auf Kipp gestellte Fenster treibt dagegen nur die Heizkosten in die Höhe – und provoziert Schimmel-Bildung an den ausgekühlten Wandflächen rund ums Fenster.
3. Hygrometer zeigt, wann es Zeit zum Lüften ist
Wer sich unsicher ist, ob er ausreichend lüftet, und Angst vor Schimmel hat, kann sich ein sogenanntes Hygrometer zulegen. Ein Hygrometer misst den Feuchtigkeitsgehalt der Raumluft. Daran lässt sich auch ablesen, wann es Zeit zum Lüften ist. Grundsätzlich ist eine Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent optimal.
4. Räume nicht überheizen
Ein Grad Celsius weniger spart rund sechs Prozent Heizkosten. Und mit steigender Temperatur sinkt zudem die Luftqualität. Beim Heizen gilt deshalb: Weniger ist manchmal einfach mehr. In Wohn- und Arbeitsräumen reicht tagsüber eine Temperatur von 20º Celsius aus. Damit sich die Heizwärme gut verteilt, dürfen die Heizkörper nicht durch Möbel oder Vorhänge verdeckt sein.
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5. Heizung nachts und bei Abwesenheit herunterregeln
Nachts oder bei Abwesenheit sind 16º Celsius genug. Ein nützlicher Helfer sind programmierbare Thermostate oder sonstige Tools zur Haussteuerung. Mit ihnen lässt sich die Temperatur passgenau auf Anwesenheitszeiten abstimmen.
6. Unbenutzte Räume sehr sparsam heizen
Unter 14º Celsius sollte die Temperatur übrigens selbst in ungenutzten Räumen nicht fallen. Sonst droht akute Schimmel-Gefahr. Außerdem sollten die Türen zu den beheizten Räumen stets geschlossen bleiben. Sonst wandert mit der warmen Luft nicht nur Heizenergie, sondern auch Luftfeuchtigkeit in den kalten Raum, wo sie kondensiert, und Schimmel nährt.