Deine Katze hat ein bisschen zu lange am Catnip-Kissen geschnuppert, liegt nun sabbernd auf dem Boden und hat weite Pupillen? Keine Sorge – sie ist nicht krank, sondern in einer Art Drogenrausch. Denn Katzenminze gehört zu den Pflanzen für Katzen, die eine berauschende Wirkung haben können. Welche Gewächse deine Mieze high machen und zu echten Flashbacks führen, verraten wir dir hier.
Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 14 Jahren mit ihrer Katze Anouk zusammen. Ihre Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln. Alle Tipps und Tricks, die du hier liest, haben die beiden für dich getestet.
Pflanzen für Katzen: Mögen auch Tiere den Rausch?
Dass im Tierreich auch „Drogen“ konsumiert werden, dürfte für viele nichts neues sein. Einige Waldbewohner beißen mal vom Fliegenpilz ab, während manche Vögel gern vergorene Beeren naschen, um sich an ihrer berauschenden Wirkung zu erfreuen. Das ist auch den Katzen nicht verborgen geblieben. Vom Löwe bis zur gemeinen Hauskatze sind die Miezen pflanzlichen Drogen nicht abgeneigt, berichtet das Schweitzer Katzenmagazin. Schuld daran ist ein Gen, welches sich laut Wissenschaftler:innen in der Familie der Felidae über Millionen von Jahren gebildet hat.
So wirken die berauschenden Pflanzen für Katzen
Doch wie wirken die Pflanzen für Katzen? Die Vierbeiner nehmen die Pflanzenstoffe über ihre Riechschleimhaut auf. Dort docken sie an den selben Rezeptoren an, an denen auch die Sexuallockstoffe andocken. Kein Wunder, dass daher auch eher die Kater den Knabberspaß an den berauschenden Pflanzen genießen. Sie spüren die psychosexuelle Reaktion stärker als ihre weiblichen Artgenossen.
Tritt die Wirkung ein, ändert dein Schmusetiger sein Verhalten sofort und er gerät zunehmend in Ekstase. Das kann für uns Menschen lustig sein. Die Katze rollt auf dem Boden herum, reibt ihren Körper und ihren Kopf an dem berauschenden Gegenstand und leckt oder kaut darauf herum. Am Ende ist dieser meist total nass gesabbert. Manche Miezen starren in die Luft und sind vollkommen entspannt.
6 Pflanzen, die deine Katze total high machen
Grund genug, das Spektakel einmal auszuprobieren und auszutesten, welche Pflanzen für deine Katze interessant sind und wie sie auf die pflanzlichen Drogen reagiert. Diese High-Macher gibt es:
1. Katzenminze
Katzenminze ist natürlich der Klassiker unter den Katzen-„Drogen“. Man findet das Kraut in vielen Spielzeugen, im Futter oder in sonstigen Produkten. Katzen sollten das Gewächs aber nicht täglich bekommen, zwei bis dreimal die Woche sollte genug sein. Katzen reagieren unterschiedlich auf das Gewächs: Die einen wälzen sich darin und sind aufgeregt, andere werden ruhig und wieder andere reagieren gar nicht auf die Pflanze. Die Pflanze findest du hierzulande in jedem Blumenhandel oder getrocknet im Tierfachhandel. Die Preise variieren zwischen drei bis sechs Euro.
Schon gewusst: Laut einer Studie hat Katzenminze einen weiteren coolen Effekt!
2. Baldrian
Die Heilpflanze Baldrian hat auf uns Menschen eine beruhigende Wirkung. Viele Menschen nehmen sie ein, um besser einzuschlafen. Für Katzen ist die Pflanze ebenfalls interessant, hat aber nicht die gleiche Wirkung auf sie. Baldrian enthält die sogenannte Valeriansäure, die die Katzen an den Duft von möglichen Sexualpartner:innen erinnert. Daher sind die Samtpfoten bei dem Geruch von Baldrian aufgeregt. Die Wirkung hält ca. eine Viertelstunde an. Die Pflanze findest du in vielen Spielzeugen im Tierfachhandel (4-10 Euro), getrocknet (ca. 10 Euro) oder als ganze Pflanze für ca. drei Euro.
3. Katzengamander
Katzengamander ist eine etwas unbekanntere Pflanze unter den Drogen für Katzen. Es gibt zwei ätherische Öle, die für die Wirkung verantwortlich sind: Dolichodial und Teumarin. Sie sorgen bei den Katzen für einen berauschenden Zustand, der ein paar Minuten anhält. Genauso wie bei Katzenminze knabbern die Stubentiger an den Blättern herum und reiben sich an ihnen. Die Pflanze findest du online getrocknet oder als Ganzes für 3,50 bis 5 Euro.
4. Indisches Brennkraut
In der Heimat des Krautes bieten Katzenhalter:innen die Pflanze an. Die kann mitunter eine stärkere Wirkung haben als Katzenminze. Man vermutet, dass ein Alkaloid für die Wirkung verantwortlich ist. Hierzulande findet man das Kraut kaum bis gar nicht.
Der oberirdisch wachsende Teil des Krautes ist für Katzen giftig, da unter bestimmten Voraussetzungen sich Blausäure bildet. Katzen sind im Regelfall nicht an dem Teil interessiert, trotzdem musst du aufpassen.
5. Tartaren Heckenkrische
Wenn deine Samtpfote auf Katzenminze nicht reagiert, kannst du es mit der Tartaren Heckenkirsche probieren. Das Holz enthält das ätherische Öl Actinidin, auf welches die Stubentiger reagieren. Die Blätter und Früchte sind aber sowohl für dich als auch für deine Katze giftig. Die ganze Pflanze findet man im Internet ab 14 Euro.
6. Matatabi
Das Kraut Matabi ist auch als Silberwein bekannt, welches aus Japan kommt. Es wird als die stärkste Droge für Katzen angesehen, da sie darauf sehr stark reagieren. Das Kraut enthält auch mehrere Wirkstoffe: Nepetalacton/Matatabilacton, Dihydronepetalacton und Actinidin. Die Sticks der Pflanze findest du im Tierfachhandel ab 2,49 Euro.
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Pflanzen für Katzen: Darauf solltest du achten
Wenn du eines der Gewächse anwendest, solltest du stets in Alarmbereitschaft sein. Zwinge deine Katze zu nichts! Nicht alle Tiere finden Gefallen an dem Drogenrausch. Ist dein Stubentiger jünger als sechs Monate, solltest du ihn nicht mit den berauschenden Pflanzen in Berührung kommen lassen. Im Tierreich gilt wohl auch der Jugendschutz.
Das ist wichtig, da auch bei pflanzlichen Mitteln ein Gewöhnungseffekt eintreten kann. Die Pflanzen solltest du deiner Katze daher nicht öfter als zwei- bis dreimal die Woche anbieten.
Außerdem gilt: Bleibe immer in der Nähe deiner Samtpfote, wenn sie von den pflanzlichen Substanzen kostet. Jede Mieze ist anders und reagiert unterschiedlich auf die Stoffe. Es kann sein, dass deine Katze die „Drogen“ nicht verträgt. Auch dann solltest du Rat in einer Tierarztpraxis einholen. Dabei solltest du genau wissen, an welcher dieser Pflanzen dein Liebling geknabbert hat.
Achtung: Gib deiner Katze niemals echte Drogen!
Dieser Artikel zielt nicht dazu ab, Drogen zu verherrlichen oder dich zu tierischen Experimenten anzuregen. Er soll dir lediglich einen Überblick darüber verschaffen, welche Pflanzen für Katzen eine ähnlich berauschende Wirkung wie Drogen erzeugen und inwiefern dein Stubentiger diese natürlichen Substanzen konsumieren sollte.
Nimmst du selbst bestimmte Substanzen zu dir, achte stets darauf, dass deine Katze auf keinen Fall etwas davon frisst. Schon kleine Mengen Koffein können für deine Samtpfote lebensgefährlich sein. Wenn deine Katze also einen Hasch-Brownie oder eine andere Droge frisst, solltest du umgänglich einen Tierarzt oder eine Tierärztin aufsuchen.