Fast ALLE Unternehmen arbeiten gewinnorientiert. Billig produzieren, teuer verkaufen und den anspruchsvollen Kunden das geben, was sie wollen. Dazu gehören immer öfter faire Produktionsbedingungen, gerechte Löhne und Umweltengagement. Die Ansprüche werden nicht immer erfüllt. Damit niemand etwas merkt, wird von den eigentlichen Problemen abgelenkt. Auf diesem Prinzip beruht Bluewashing.
Bluewashing vs. Greenwashing
Beim Greenwashing preist ein Unternehmen das eigene ökologisches Engagement an. Wird auch nur ein kleiner Bestandteil nachhaltig produziert, wird dieser in den Vordergrund gerückt und verdeckt so größere und wenig nachhaltige Aspekte.
Bestes Beispiel ist eine Kampagne eines sehr namhaften Energiekonzerns, in der ein liebenswerter Energieriese Windräder in den Boden steckt, während die Firma zur gleichen Zeit für 20 % der ausgestoßenen Gesamtmenge an CO2 in Deutschland verantwortlich war.
Angst hereinzufallen? Dann solltest du diese Greenwashing-Strategien kennen.
Bluewashing: Alles für die PR
Auch Bluewashing ist eine PR-Strategie, soll allerdings weniger von ökologischen, sondern von sozialen und ethischen Problemen hinter der Fassade ablenken. Dafür opfern Unternehmen einen Bruchteil des Etats für halbherzige Kampagnen und Maßnahmen, anstatt Verantwortung zu übernehmen.
Die UN machte Unternehmen zu Selbstdarstellern
Offiziell wird “Bluewash” als eine Partnerschaft zwischen den Vereinten Nationen und einem Unternehmen angesehen. Das Abkommen, das 1999 Kofi Annan präsentierte, sollte zur Einhaltung von neun Prinzipien aus den Bereichen Menschenrechte, Arbeitnehmerrechte und Umweltschutz verpflichten.
2004 wurde ein zehntes Prinzip hinzugefügt, das Korruption verhindern sollte. Das Ziel: Weniger Diskriminierung und Kinderarbeit, dafür Initiativen zum Schutz der Umwelt. Mit über 13.000 Teilnehmern ist der “UN Global Compact” die größte Initiative, die nachhaltiges Wirtschaften fördert.
Was nach einer guten Sache klingt, hat einige Haken. Die Prinzipien sind sehr oberflächlich, es gibt keine Maßnahmen zur Überwachung der Verpflichtungen und die Teilnahme ist freiwillig.
Das alles nutzen Unternehmen eiskalt aus. Für eine Unterschrift und einen regelmäßigen, unkontrollierten Bericht brüsten sich viele als “Partner der Vereinten Nationen”. Vor den Kunden macht das viel her. Heute ist das Projekt fast schon ein Imageschaden, der zeigt, wie machtlos die UN gegenüber großer Wirtschaftsmächte wirklich ist.
Fast Fashion steht immer wieder in der Kritik
Modeketten machen einen Großteil des Problems aus. T-Shirts für wenige Euro können gar nicht ohne Kinderarbeit und Sweatshops produziert werden. Auch viele Verbraucher wissen das und schlagen dennoch zu. Für das gute Gewissen hilft ein Blick auf das Preisschild, auf die verschiedene Siegel und Zertifikate gedruckt werden. Alles hauseigen, genau wie der selbst auferlegte Kodex. Nichts davon wird von Externen hinreichend nachkontrolliert.
Ein gutes Beispiel ist die Better Cotton Initiative, die für faire Arbeitsbedingungen auf Baumwollplantagen sorgen soll. Was auch immer solche Initiativen tatsächlich bewirken, nachhaltige Baumwolle ist es nicht.
Darauf solltest du achten
Erst unabhängige Kontrollen machen ein Unternehmen vertrauenswürdiger. Bei Siegeln solltest du immer darauf achten, ob eine unabhängige Institution beteiligt ist, oder ob sich das Unternehmen selbst die Medaille umhängt. Aussagekräftige Siegel kommen zum Beispiel von der Fair Wear Foundation.
Nichtsdestotrotz haben viele Firmen erkannt, dass sich faire Produktionsbedingungen und Wirtschaftlichkeit nicht unbedingt ausschließen.
Das nachhaltige Smartphone ShiftPhone wird in Deutschland hergestellt und will dem FairPhone Konkurrenz machen.
Eine weitere Möglichkeit: Nachhaltige Banken. Wir zeigen dir, was dahintersteckt.