In der klassischen Vorstellung gilt ein Lebenslauf als das Herzstück jeder Bewerbung. Lücken, häufige Jobwechsel oder fehlende Abschlüsse werden schnell als Makel gesehen. Doch in manchen Fällen kann genau dieser vermeintlich „schlechte“ Lebenslauf deine Bewerbung stärken. Wir verraten dir warum.

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„Schlechter“ Lebenslauf? So wird er zu deiner Chance

Ein Lebenslauf, der auf den ersten Blick „schlecht“ wirkt, muss kein Karrierehindernis sein. Wir zeigen dir, warum er dir dennoch Jobchancen eröffnen kann:

1. Authentizität schlägt Perfektion

Personaler*innen sind oft geübt darin, glatte, perfekte Bewerbungen zu lesen. Ein Lebenslauf ohne Brüche und Herausforderungen wirkt zwar ordentlich, aber auch austauschbar. Wer offen über Umwege, Nebenjobs oder kreative Projekte berichtet, zeigt Charakter, Durchhaltevermögen und Vielseitigkeit. Authentizität sticht häufig mehr ins Auge als ein makelloser Werdegang.

2. Vielseitigkeit als Vorteil

Wer verschiedene Branchen, Aufgaben oder Rollen ausprobiert hat, bringt eine Bandbreite an Erfahrungen mit, die oft in starren Karrierepfaden fehlt. Diese „Sprunghaftigkeit“ kann für Unternehmen interessant sein, die nach flexiblen, anpassungsfähigen Mitarbeitenden suchen.

Eine Frau im roten Kleid tippt auf dem Laptop.
Vielseitige Erfahrungen statt starrer Karrierewege – Flexibilität, die Unternehmen schätzen. Credit: Getty Images/ATHVisions

3. Lernbereitschaft und Resilienz

Lücken oder Herausforderungen im Lebenslauf sind oft begleitet von Geschichten über Durchhalten, Umorientierung und persönliche Entwicklung. Wer diese Erfahrungen in der Bewerbung reflektiert, beweist Selbstreflexion und die Fähigkeit, aus Fehlern zu lernen – Eigenschaften, die weit über Qualifikationen hinausgehen.

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4. Differenzierung im Bewerbungsdschungel

Ein Lebenslauf, der auf den ersten Blick unkonventionell wirkt, bleibt im Gedächtnis. In einem Pool von Bewerbungen, die alle ähnlich strukturiert und linear sind, hebt sich ein individueller Werdegang ab – wenn man ihn geschickt präsentiert.

Tipps, wie du den „schlechten“ Lebenslauf ins Positive drehst

Um den „schlechten“ Lebenslauf ins Positive zu drehen, lohnt es sich, Storytelling zu nutzen und die einzelnen Stationen mit Lernerfahrungen oder besonderen Projekten zu verbinden. Gleichzeitig sollten die Fähigkeiten hervorgehoben werden, die man trotz, oder gerade wegen, der Umwege entwickelt hat. Dabei ist Ehrlichkeit entscheidend, denn Lücken schönzureden wirkt oft unglaubwürdig. Zugleich sollte klar vermittelt werden, warum man genau jetzt der passende Kandidat für die angestrebte Stelle ist.

Personalerin Vorstellungsgespräch
Umwege im Lebenslauf clever erzählen: Erfahrungen, Fähigkeiten und Motivation authentisch hervorheben. Credit: IMAGO/Westend61

Makelloser Lebenslauf? Nicht immer ein Muss

Ein Lebenslauf muss nicht perfekt sein, um zu überzeugen. Wer seine individuelle Geschichte authentisch erzählt, zeigt mehr Persönlichkeit und Lernfähigkeit als jede makellose Liste von Stationen. Der „schlechte“ Lebenslauf kann so zu einem Türöffner werden – wenn er als Chance und nicht als Makel präsentiert wird.

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