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Our weekly heroine: Maria Kolesnikowa

Maria Kolesnikowa kämpft für die Freiheit der Belarussen und setzt dabei ihre eigene Sicherheit aufs Spiel. Sie ist unsere weekly heroine.

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Maria Kolesnikowa ist unsere weekly heroine. Foto: Natalia Fedosenko via www.imago-images.de /

Jede Woche kürt wmn.de eine weekly heroine. Dabei wollen wir Frauen hervorheben, die uns besonders beeindrucken und inspirieren. Diese Woche ist es eine Frau, die binnen weniger Wochen zu einer der wichtigsten politischen Figuren der Welt wurde: Maria Kolesnikowa.

Maria Kolesnikowa kurz & knapp

  • Maryja Aljaksandrauna Kalesnikawa wurde am 24. April 1982 in Minsk, Belarus, geboren.
  • Sie ist Bürgerrechtlerin, Musikpädagogin, Flötistin & bekennende Feministin.
  • Sie lebte 12 Jahre in Deutschland & spricht fließend deutsch.
  • Sie ist parteilose Politikerin der belarussischen Opposition & die wichtigste Stimme der Protestbewegung in Belarus.
  • Sie plante eine neue Partei zu gründen: Wmestje – Gemeinsam. 
  • Im September 2020 wurde sie verschleppt & in Untersuchungshaft genommen – wo sie sich zum jetzigen Zeitpunkt (Stand 14.09.2020) noch immer befindet.

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Maria Kolesnikova ist das Gesicht der Protestbewegungen in Belarus.(Photo: Sergei Bobylev via www.imago-images.de)

Maria Kolesnikowa: Schon jetzt Kultfigur der Menschenrechtsbewegung

Bilder von den friedlichen Protesten in Belarus zeigen Menschen mit selbst gebastelten Schildern, weiß-rote Flaggen der Opposition und in ihrer Mitte die Frau mit den blond gefärbten, raspelkurzen Haaren und den knallroten Lippen: Maria Kolesnikowa.

Die 38-Jährige ist die wichtigste Stimme der Protestbewegung in Belarus. Unermüdlich marschierte sie mit Zehntausenden bei großen Protestveranstaltungen in Minsk mit. Ihre Finger zum Herz geformt – das Symbol der Wahlkampagne.

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Die zum Herz geformten Hände sind das Zeichen der Menschenrechtsbewegung in Belarus.(Photo: Natalia Fedosenko via www.imago-images.de)

Von der Flötistin zur Menschenrechtsaktivistin

Maria Kolesnikowa war schon immer politisch interessiert, kam aber erst vor Kurzem als Quereinsteigerin in die belarussische Politik. Zuvor lebte und arbeitete sie in Stuttgart, kam 2019 nach Minsk zurück, um dort als Kulturmanagerin zu arbeiten.

Als Wiktar Babariko im Frühjahr seine Kandidatur bekannt gab, schloss sie sich seinem Wahlkampfteam an. Später wurde Babariko unter fadenscheinigen Umständen verhaftet und von den Wahlen ausgeschlossen. Kolesnikowa wurde das Gesicht seiner Kampagne.

Ich träume davon, dass Belarus ein kulturelles Zentrum Europas wird, in dem sich alle Menschen zu Hause fühlen können, inmitten von Kunst und Musik.

– Maria Kolesnikowa im Interview mit dem ZEITmagazin

Schnell wurde sie als eine der “drei Frauen gegen Lukaschenko” bekannt, die eine riesige Protestwelle im ganzen Land entfachten. Mittlerweile haben sowohl die Präsidentschaftskandidatin Swetlana Tichanowskaja als auch die Frau des verhafteten Kandidaten Walerij Zepkalo, Weronika Zepkalo, das Land unter großem Druck der belarussischen Behörden verlassen. 

Veronika Tsepkalo, Svetlana Tikhanovskaya und Maria Kolesnikova
Veronika Tsepkalo, Svetlana Tikhanovskaya und Maria Kolesnikowa im Juli 2020.(Photo: Nataliya Fedosenko via www.imago-images.de)

„Bis zum bitteren Ende“ – Kolesnikowa gibt nicht auf

Maria Kolesnikowa blieb. Sie werde bis zum “bitteren Ende kämpfen”, kündigte Kolesnikowa zuletzt an. Auch nachdem sie bereits einmal verhaftet wurde und Morddrohungen bekam, machte sie weiter – wohl wissend, welchem Risiko sie sich aussetze. Ihr Land gilt als die „letzte Diktatur Europas“ und Präsident Lukaschenko ist für seinen kompromisslosen Regierungsstil bekannt.

In einem Interview mit dem ZEITmagazin sagte sie über den belarussischen Präsidenten Lukaschenko: „In den vergangenen 26 Jahren hat er uns in Grund und Boden regiert. Er soll sich aus der Politik verabschieden.“ Eine Meinung, für die sie nun zum Schweigen gebracht werden soll.

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Friedliche DemonstrantInnen setzen sich für Kolesnikowas Freilassung ein.(Photo: Valery Sharifulin via www.imago-images.de)

Maria Kolesnikowa kämpft für ihren Traum

„Ich träume davon, dass die Menschen in Belarus in einem rechtsstaatlichen System aufwachen können, das sich Europa zum Vorbild nimmt. Ein Parlament und eine Regierung, die dem Volk dient – das brauchen wir. Schluss mit Gewalt, Schluss mit Willkür.„, so Kolesnikowa weiter im Interview.

Kolesnikowa kämpft. Sie machte mit den Protesten die Situation der Belarussen für die ganze Welt sichtbar. Immer wieder ging sie auf die Straße, um für Neuwahlen und die Freilassung aller politischen Gefangenen zu kämpfen. Jetzt sieht es leider so aus, dass nun andere für ihre Freilassung kämpfen müssen.

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