Im Jahr 1983 startete eine Rakete der NASA in den USA gen Weltraum. Ganze 6 Tage sollte die Weltraummission dauern. Mit an Bord war die junge Astronautin Sally Ride und 100 Tampons, die ihr die NASA-Kolleg:innen eingepackt hatten. Die Geschichte sorgt noch heute für viel Gelächter und Parodien. NASA hat sich damals nicht mit Ruhm bekleckert. Die Geschichte ist aber nicht nur lustig, sondern eben auch ein Schlag in den Magen der Frauen. Wir zeigen, was der Fall der Sally Ride anrühren kann.
Die NASA-Tampon-Geschichte
Der Song über 100 Tampons im All
„Remember when NASA sent a woman to space for only six days and they gave her 100 Tampons? And they asked: Will that be enough?“ So beginnt der Song einer jungen Comedienne namens Marcia Belsky. Der Song ging viral auf Social Media und viele machten sich über die All-Geschichte lustig. Das Lied erzählt die wahre Geschichte von Sally Ride, die die Rolle der Frau in der Gesellschaft auf interessante Weise aufzeigt
Hier der Songtext zum Schmunzeln:
Remember when NASA sent a woman to space
for only six days
and they gave her
100 Tampons?
And they asked: Will that be enough?“
They didn’t know if that was enough.
These are our nations greatest minds.
They are literally rocket scientists.
They also tied the tampons together
on their strings like sausages.
Die Irrungen der Raumfahrt
Im Jahr 1983 sollte die Astronautin Sally Ride als erste Amerikanerin das All betreten. Sie war aber nicht die erste Frau, die jemals ins All geflogen war. Schon im Jahr 1962 wurde die Russin Walentina Tereschkowa ins All geschickt – Sie erlitt aber einen schlimmen Fall von Raumkrankheit und konnte zu der Mission nicht viel beitragen.
Raumkrankheit und russische Propaganda
Unter der Raumkrankheit zu leiden bedeutet, dass der Körper nicht mit den Bedingungen des Alls klarkommt. Die Schwerelosigkeit und die veränderte Atmosphäre macht nicht jedem Menschen zu schaffen, Walentina Tereschkowa war im Jahr 1962 die einzige Person, die so schwer darunter litt. Sie konnte weder essen, noch schlafen, geschweige denn arbeiten. Die russische Regierung verschwieg der Öffentlichkeit übrigens über Jahre hinweg, was wirklich passiert war. Ihrer Propaganda zufolge ging es Walentina super im All.
Die NASA wagte einen neuen Versuch
21 Jahre später versuchte Sally Ride ihr Glück mit der NASA. Zu dieser Zeit war noch nicht geklärt, ob Frauen überhaupt die Strapazen des Alls überstehen können. Die NASA hegte erhebliche Bedenken. Die Idee, Frauen ins Weltall zu schicken, wurde lange Zeit verworfen, nachdem Walentina Terschkowa so große Probleme gehabt hatte. Frauenkörper und ihre Psyche waren den NASA-Mitarbeitenden ein großes Rätsel und so schlossen sie Frauen lieber aus den meisten Aktivitäten aus.
Zum Verständnis: Die Raumkrankheit unterscheidet nicht zwischen männlich und weiblich. Jedes Geschlecht kann es gleich schlimm treffen. Das wussten die Menschen damals aber nicht.
So waren zu Beginn der Raumfahrt keine Frauen als Testpilotinnen erlaubt. Erst nach den Apollo-Mission (1961-1975) durften das erste Mal Frauen bei den amerikanischen Astronaut:innen mitmischen. NASA hatte dennoch Bedenken bei einer so „komplizierten Maschine“ und einem so „psychisch temperamentvoller Mensch“ wie einer Frau.
Menstruation im All: Tod durch Schwerelosigkeit?
Tatsächlich wurde sich über die Menstruation der Frau von den NASA-Mitarbeitenden viele Gedanken gemacht. Flüssigkeiten verhalten sich nämlich im All ganz anders als auf der Erde. Sie fließt nicht nach unten, sondern schwebt. So hatte NASA Angst vor einer rückläufigen Menstruation, die eine Bauchfellentzündung hervorrufen könnte. Erst als die ersten weiblichen Astronautinnen ohne Bauchfellentzündung aus dem All zurückkehrten, war klar, dass die Menstruation kein Problem im All darstellte.
Der Alltag einer Frau im All: Unvorstellbar für die Männer
Abgesehen davon, dass die NASA-Ingenieure Angst hatten, die Astronautinnen würden im All krank werden, machten sie sich auch Gedanken über ihr alltägliches Leben. So designten sie beispielsweise einen Makeup-Koffer, falls die Frauen sich im All schminken wollten.
The engineers at NASA, in their infinite wisdom, decided that women astronauts would want makeup – so they designed a makeup kit… You can just imagine the discussions amongst the predominantly male engineers about what should go in a makeup kit.
Sally Ride, 1983
Tampons waren ebenfalls ein wichtiges Thema. Die Ingenieure packten für Sally Ride tatsächlich 100 Tampons ein. Ob sie sie wirklich aneinanderknoteten wie eine Würstchenkette, wie es im Song heißt, wissen wir nicht.
Diese absurd hohe Menge an Tampons für einen sechstägigen Aufenthalt erscheint uns heute als vollkommen bescheuert.
Der Grund für 100 Tampons: Unwissenheit
NASA setzte sich hier also in den Fettnapf. Bis heute lachen viele Menschen darüber, wie schlecht die Ingenieure über die Menstruation Bescheid wussten.
Allerdings müssen wir dabei bedenken, dass die Ingenieure der 70er Jahre alle männlich waren. Keiner von ihnen kannte sich offensichtlich besonders gut mit dem weiblichen Körper und dem Zyklus aus.
Übrigens: Die Forschung über die Menstruation und den weiblichen Zyklus war in den späten 70er und den frühen 80er Jahren noch nicht besonders tiefgehend. Lange Zeit waren Forschende beispielsweise davon ausgegangen, dass die Periode der Frau giftig sei. Erst im Jahr 1958 wurde offiziell nachgewiesen, dass Menstruationsblut nicht giftig ist.
Die Ingenieure der NASA hätten jedoch nur eine Frau fragen müssen, wie viele Tampons sie während ihrer Periode benötigt. Schon wäre ihnen sehr viel Peinlichkeit erspart geblieben.
100 Tampons? So viele braucht eine Frau wirklich
Die Periode ist bei jeder Frau unterschiedlich stark. Gehen wir von einer heavy Userin aus, die ihren Tampon fünfmal pro Tag wechselt, kommen wir aber auf einen guten Höchstwert an Tampons, den man Frauen ins All mitgeben sollte.
5 Tampons x 5 Tage = 25 Tampons
25 Tampons ist die Höchstanzahl, die eine Frau während der Periode nutzt. Viele nutzen weniger, da sie während ihrer leichten Tage weniger häufig den Tampons nutzen müssen. Außerdem blutet nicht jede Frau fünf Tage lang.
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