Wer mich kennt, weiß, dass ich mich mit am lebendigsten fühle, wenn ich auf Konzerten bin. Live-Musik ist einfach etwas Magisches, was mich die volle Palette von Gefühlen durchleben lässt. Eigentlich komisch, wenn man dementsprechend bedenkt, dass ich mit fast 25 Jahren noch nie auf einem Festival war. Dies hat sich allerdings am Sonntag geändert, wo ich mich in meiner Heimatstadt gemeinsam mit lieben Menschen in das Getümmel des Lollapalooza Berlin gestürzt habe. In diesem kleinen Erfahrungsbericht werde ich erzählen, wie ich das gesamte Festival erlebt habe – von Organisation bis hin zu den Live Acts.
Die Vorbereitung: Das sind meine Festival-Essentials
Natürlich habe auch ich mir Gedanken gemacht, was man auf ein Festival mitnimmt und was man vor allem anziehen soll. Gemeinsam mit meinen besten Freundinnen habe ich mich deshalb auf die Suche nach dem optimalen Festival-Outfit gemacht, welches auch bei sommerlichen 30 Grad diversen Schwitzattacken standhalten würde. Deshalb ist eines meiner ersten Festival-Essentials definitiv auch eine Kopfbedeckung gewesen. Ohne die wäre mir im wahrsten Sinne des Wortes mein Gehirn weggebrannt!
Mein Outfit bestand aus einer Fake-Lederhose (auf der man wirklich ein Spiegelei hätte braten können, so sehr hat sich das Material aufgewärmt) und einem schwarzen Top, gepaart mit einem glitzernden Mesh-Top. Und an sich hat das Outfit definitiv den Vibe des Festivals getroffen und hat mich nicht zu sehr schwitzen lassen.
Beim Lollapalooza Berlin waren nur kleine Taschen erlaubt, große durfte man in einen vorher mietbaren Spint einschließen (wo übrigens sogar eine Steckdose eingelassen war!), den ich auch für einen Pulli für den Abend in Anspruch genommen habe. Meine Bauchtasche habe ich denn mit den folgenden Essentials vollgestopft, die ich jedem und jeder definitiv empfehlen würde:
- Deotücher (Sprühflaschen waren nicht erlaubt, Deoroller wären okay gewesen, aber die Deotücher haben weniger Platz eingenommen und waren genauso effektiv)
- Powerbank
- Lippenpflege
- Eine Palette Ibuprofen
- Die wichtigsten Dokumente (Ausweis, Fahrkarte, Krankenkassenkarte etc.)
Die Organisation des Lollapalooza Berlin: „Ich war positiv überrascht“
Ich persönlich würde bei dem Gedanken durchdrehen, ein Festival für über 60.000 Menschen zu organisieren. Aber ich muss sagen, dass ich wirklich nichts an der Organisation auszusetzen hatte. Wir kamen extrem schnell auf das Gelände, es waren überall Security-Menschen und Sanitäter:innen unterwegs und wenn man nicht in einen von diesen Menschen hineingelaufen ist, wurde auf der Bühne vor jedem Headliner auf die Stellen auf dem Gelände hingewiesen, wo man Hilfe bekommen konnte.
Auch ein Awareness-Team war im Umlauf, welches durch lilafarbene Westen gekennzeichnet war und die dafür sorgten, dass sexuellem Übergriff keine Plattform geboten wurde. Die verschiedenen Acts waren wirklich auf die Sekunde genau auf der jeweiligen Bühne und man hatte nie das Gefühl, dass sich musikalisch etwas überschnitten hätte. Während auf der Main Stage South gespielt wurde, war die Main Stage North still, sodass man wirklich gut in die musikalischen Darbietungen eintauchen konnte. Im Olympiastadium selbst war eine weitere Bühne, auf der oft Techno aufgelegt wurde und selbst wenn dort die Party abging und gleichzeitig ein Act auf der Main Stage auftrat, hatte sich für mich keine tonale Störung ergeben.
Oh, und was für mich, als Mensch mit einer gefühlt sehr kleinen Blase, auch sehr wichtig war: Es gab wirklich eine riesige Masse an Möglichkeiten, auf Toilette zu gehen. Ob nun im Olympiastadium oder auf dem Gelände auf Dixi-Klos: Ich musste nie mehr als fünf Minuten anstehen, um auf Toilette zu kommen. Dickes Plus!
So war die Stimmung auf dem Lollapalooza Berlin
Ich muss es sagen, wie es ist: Ich hab mich wirklich extrem wohlgefühlt auf dem Festival. Ich wurde nicht belästigt (ja, leider muss man als Frau auch das erwähnen, obwohl das ein normaler Fakt sein sollte), ich habe mit fremden Menschen reden können, die alle sehr nett und hilfsbereit waren und die Stimmung bei den musikalischen Acts war wirklich extrem ausgelassen. Laut der Polizei lief das Festival extrem friedlich ab und das kann ich, von dem, was ich mitbekommen habe, auch bestätigen. Es war für mich als Musikliebhaberin auch einfach so toll, dass überall, wo man hinging, Musik lief und dass man von dieser umgeben war. Allein deshalb hab ich das Konzept Festival extrem geliebt und gefeiert.
Vor allem gegen Abend, wo Macklemore und Imagine Dragons als Headliner auftraten, schien die Stimmung extrem gut zu sein. Viele Menschen hatten wegen dieser beiden Künstler überhaupt erst das Lollapalooza Berlin besucht und ich war extrem glücklich, mit all diesen Menschen das Leben und die Musik zu feiern.
Das Essens- und Getränkeangebot auf dem Lollapalooza Berlin
Das Essens- und Getränkeangebot ließ wirklich nicht zu wünschen übrig. Überall standen Food-Trucks und es gab sogar noch einen richtigen Food-Court, den ich tatsächlich erst zu spät bemerkt habe. Die Preise waren okay – natürlich muss man damit rechnen, dass man auf einem Festival für Essen und Trinken mehr bezahlt als normalerweise. Aber alles in allem war ich auch hier zufrieden. Richtig toll fand ich vor allem den Fakt, dass es Trinkwasserspender gab, wo man sich kostenlos frisches und kühles Wasser ‚zapfen‘ konnte, wodurch ich nur einmal einen Cocktail getrunken hab und sonst von dem kostenlosen Wasser gelebt habe.
Apropos Bezahlen: Auf dem Lollapalooza Berlin bezahlte man cashless. Man bekam ein Bändchen mit einem eingebauten QR-Code, auf dem man sich mithilfe einer Kreditkarte oder Paypal durch die Lollapalooza Berlin-App Geld laden konnte, womit man dann bezahlt hat. Das Geld, welches auf dem Account übrig geblieben ist, konnte man sich ab dem 13.09.2023 zurückzahlen lassen. An sich eine gute Sache, weil man dann kein Bargeld mitnehmen muss. Schwierig ist es nur für Menschen, die kein Paypal und auch keine Kreditkarte haben.
Das Line-up auf dem Lollapalooza Berlin: hochkarätig und vielfältig
Mein Grund auf das Lollapalooza Berlin war in erster Linie das wirklich gute Line-up. Eine meiner Lieblingsbands – Only The Poets – spielten dort und Imagine Dragons liebte ich schon seit Jahren. Und ich wurde von allen Performances nicht enttäuscht. Ob es Jason Derulo war oder auch Macklemore, dem wir von der Bühne, wo Imagine Dragons als Nächstes spielen sollte, gelauscht haben: Jeder Auftritt hat mich abgeholt, mitgerissen und einem Wechselbad der Gefühle ausgesetzt. Die Bühnenshows waren vor allem bei den Headlinern extrem gut. Licht, Rauch, Konfettikanonen und so weiter und sofort: Da wurde sich wirklich viel Mühe gegeben auch etwas für das Auge zu bieten.
Zum Schluss des Lollapalooza – und zum Schluss des Imagine Dragons Konzertes, welches auch das letzte ihrer Tour sein würde – gab es ein riesiges Feuerwerk, welches ich wie ein kleines Kind mit leuchtenden Augen verfolgt habe. Kurzum: Die Headliner haben die ‚Hütte abgerissen‘ und auch die anderen Newcomer:innen (es wurde tatsächlich auch darauf geachtet, dass viele Frauen auf der Bühne zu sehen waren, YAY) waren extrem gut und haben Spaß gemacht.
Fazit: „Das Lollapalooza Berlin war eines der Highlights meines Jahres“
Ja, ich muss es sagen, wie es ist: Das Lollapalooza Berlin war eines der Highlights meines Jahres. Umgeben von Musik zu sein und mit fremden, sowie geliebten Menschen den Moment zu genießen war etwas, was ich vorher nur auf ‚einzelnen‘ Konzerten kannte. Auf einem Festival ist dies aber exponentiell gesteigert und ich habe jede einzelne Sekunde geliebt (außer die, in denen meine Haare so aussahen, als hätte ich sie frisch gewaschen, weil ich so geschwitzt habe).
Wer sich nach diesem Artikel nun denkt: „Ach schade, die Festival-Saison ist vorbei“, für den habe ich noch ein kleines Trostpflaster. Denn vom 14.09. bis zum 17.09. findet in Hamburg das Glücksgefühle Festival statt – das größte Musikfestival Deutschlands– , mit vielen deutschen Künstler:innen. Also: Auf auf! Ich werde nächstes Jahr sicherlich mehr Festivals mitnehmen nach meiner tollen Erfahrung auf dem Lollapalooza Berlin.