Wir alle hatten schon mal solche Situationen, in denen wir jemanden zum ersten Mal getroffen haben – sei es bei Vorstellungsgesprächen, Dates oder beim Kennenlernen der zukünftigen Schwiegereltern. Natürlich geben wir unser Bestes, um einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen. Das kann bedeuten, dass wir uns angemessen kleiden, einen neuen Haarschnitt haben oder mit einem festen, selbstbewussten Händedruck überzeugen wollen. Aber stell dir vor, all diese Bemühungen könnten manchmal umsonst sein. Laut einer Studie reicht es möglicherweise schon aus, deinen Vornamen zu kennen, um über dich zu urteilen. Warum? Das erfährst du jetzt.
Der Bob-Kirk-Effekt: Darum kann dein Vorname unsympathisch wirken
Das Phänomen, einen Menschen nur anhand seines Vornamens zu verurteilen, nennt man in der Psychologie den Bob-Kirk-Effekt. So hat eine Studie aus Kanada herausgefunden, dass es reicht, nur den Vornamen einer Person zu hören oder zu lesen, um sich eine Meinung darüber zu bilden, wie der Mensch tickt.
Mit dieser Theorie steht die kanadische Studie jedoch nicht alleine dar, denn bereits seit vielen Jahren ist nachgewiesen worden, dass wir bestimmte Laute, mit bestimmten Eigenschaften gleichsetzen. Dabei empfinden Menschen Laute wie die Buchstaben m, l, b, n und g sanft und angenehm, während p, k und t eher kantig, stark und einschüchternd wirken.
Dass die verschiedenen Sprachklänge entweder auf Ablehnung oder auf Zuspruch stießen, nannte man im Jahr 1933 den Maluma-Takete-Effekt. Dabei sollten die Studienteilnehmer:innen die Wörter Maluma und Takete entweder einer runden oder eckigen Form zuordnen. Das Ergebnis war relativ schnell klar: Maluma wurde mehrheitlich als rund und Takete als eckig beschrieben.
Ergebnis der Studie: Welche Vornamen gelten als aggressiv?
Der Maluma-Takete-Effekt inspirierte das Forschungsteam an der University of Calgary ein neues Experiment zu starten und sich dieses Mal auf Vornamen zu fokussieren. Dabei wurden über 100 Studierende befragt, wie sie u.a die Namen Bob, Kirk, Molly und Kate zuordnen würden. Dafür bekamen sie verschiedene Comicfiguren ausgehändigt. Diese waren entweder weich, rundlich, hart oder drahtig. Schnell kamen die Forscher:innen auf ein Ergebnis.
So assoziierten 70 Prozent der Studierenden Bob und Molly als die rundlichen Comicfiguren, während die Namen Kirk und Kate den drahtigen Figuren zugeordnet wurden. Doch nicht nur die Optik war Teil der Studie.
Die Teilnehmer:innen sollten den Namen ebenfalls Charaktereigenschaften zuweisen. Die Namen Bob, Molly sowie Julia und Dan wurden hierbei als lustig, sympathisch und gemütlich beschrieben, während Kirk, Kate oder Patrick eher aggressive, durchsetzungsstarke und dominante Charakterzüge nachgewiesen worden sind.
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