Die Haut ist unser größtes Organ und erfüllt zahlreiche wichtige Aufgaben. Sie reguliert zum Beispiel unsere Körpertemperatur und nimmt angenehme bis schmerzhafte Berührungen wahr. Außerdem kann sie unsere Gefühle anzeigen: Wir haben Gänsehaut bei Kälte, laufende Schweißperlen bei Angst, werfen Sorgenfalten oder erröten vor Scham. Nicht zuletzt kann unsere Haut auch Stress anzeigen – und zwar in Form von Stressflecken oder Hautausschlägen. In diesem Artikel erfährst du, wie es dazu kommt und findest drei Tipps, die dir dagegen helfen.
Stressflecken: Wie Haut und mentale Gesundheit zusammen hängen
Der Satz, unsere Haut wäre der Spiegel unserer Seele, könnte nicht wahrer sein. Tatsächlich stehen unsere Haut und mentale Gesundheit nämlich im engen Zusammenhang. Geht es uns (mental) nicht gut, kann unsere Haut leiden und leidet unsere Haut, können wir mental wie körperlich darunter leiden.
Der Klassiker: Stresspickel. Geht es in unserem Leben drunter und drüber, sind die schneller da als uns lieb und – und stressen uns zusätzlich. Betroffene von psychosomatischen Hautkrankheiten wie Schuppenflechte oder Neurodermitis können zudem eine Verschlechterung ihrer Symptome erleben, wenn sie besonders unter Stress stehen.
Stress ist zunächst einmal nichts Schlechtes. Er kann sogar belebend wirken und konzentrierter werden lassen. Neben diesem positiven Stress gibt es aber auch negativen Stress. Negativ wird Stress immer dann, wenn wir uns einer Herausforderung nicht mehr gewachsen fühlen. Neben Stresspickeln können vor allem Stressflecken akut anzeigen, dass uns eine Situation herausfordert.
Was sind Stressflecken?
Bei sogenannten Stressflecken handelt es sich um eine Rötung bzw. Hautirritation, die in sehr stressigen Situationen vor allem im Gesicht und Dekolleté auftreten kann. Häufig schämen sich Betroffene für ihre Stressflecken, da sie ihre emotionalen Befindlichkeiten anzeigen. Ein Teufelskreis, da diese Scham die Stressflecken nur noch verstärkt.
Stressflecken entstehen, weil die Blutgefäße sich während eines starken emotionalen Reizes wie beispielsweise Stress, Ärger oder Angst weiten. Hinzu kommt, dass Stress hormonelle Veränderungen herbeiführt, sodass es zu kleinen Entzündungsreaktionen in der Hautoberfläche kommen kann. Die roten, ungleichmäßig verteilten Stressflecken zeigen diese körperliche Reaktion nach außen hin an.
Was sind stressbedingte Hautausschläge?
Neben Stressflecken, die vor allem akut in einer stressigen Situation auftreten, können auch Hautausschläge als Stressreaktion auftreten. Auf lange Sicht sorgt die ständige Ausschüttung von Stresshormonen nämlich für eine Schwächung des Immunsystems. Zudem verengen Stresshormone die Blutgefäße, die Haut ist in der Folge schlechter durchblutet und verliert an Widerstandsfähigkeit.
Bakterien, Viren und Pilze haben nun ein leichtes Spiel: Sie dringen leichter in die Hautschichten ein und können hier Irritationen herbeiführen. Die Stresshormone wirken auch hier entzündungssteigernd und der stressbedingte Hautausschlag macht sich bemerkbar.
Wichtig zu verstehen ist, dass je trockener und juckender die Haut ohnehin ist, desto leichter ist sie für schuppige Stellen oder ungleichmäßige Rötungen anfällig. Eine ausgeklügelte Pflegeroutine ist demnach unabdingbar, möchte man solche Hautausschläge vermeiden.
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Was kann man gegen Stressflecken tun? 3 Tipps
Du bist selbst von Stressflecken oder stressbedingten Hautausschlägen betroffen? Dann haben wir hier gleich drei Tipps für dich, die dagegen helfen können:
1. Lerne Entspannung
Je häufiger du dich stressigen Situationen wie beispielsweise einem Vortrag stellst, desto souveräner wirst du sie meistern. Spezielle Entspannungsübungen können dir dabei helfen, deinen Stresspegel möglichst niedrig zu halten und der Situation gestärkt zu begegnen.
Setze außerdem auf Atemtechniken, die deinen Puls herunterbringen und dich beruhigen. So pumpt dein Herz weniger Blut durch deine Gefäße und du umgehst die Stressflecken bestmöglich. Achte zudem darauf, ausreichend zu trinken und sorge für frische Luft, um deinen Körper zu unterstützen.
2. Suche professionelle Hilfe
Leidest du regelrecht unter deinen Stressflecken oder einem stressbedingten Hautausschlag, ist es ratsam, sich professionelle Hilfe zu holen. Zunächst solltest du hausärztlich abklären lassen, ob es sich tatsächlich um eine Folge des Stresses handelt oder ob eine Hauterkrankung wie beispielsweise Rosazea vorliegt.
Anschließend kann darüber nachgedacht werden, ob eine Lichttherapie Linderung verschafft. So sind manche Dermatologen extra auf Stressflecken spezialisiert und arbeiten mit der IP-Lichtbehandlung, um gestörte Blutgefäße zu reparieren.
Aber auch der Gang zu einem oder einer Therapeut:in kann sinnvoll sein, da die Stressflecken in der Regel psychisch bedingt sind. In einer Verhaltenstherapie werden hier gemeinsam Strategien erarbeitet, um dem Stress stark gegenüberzutreten und Rötungen zu vermeiden.
3. Lerne deine „Makel“ zu lieben
Zuletzt kann es helfen, Stressflecken nicht als nervenden „Makel“ zu verstehen, sondern als liebenswerte Eigenschaft umzudeuten. Stressflecken müssen dir nicht peinlich sein. Sie sind völlig normal. Dieses Umdenken hilft dir dabei, den Teufelskreis zu durchbrechen und nicht noch gestresster zu werden, wenn andere die Flecken entdecken. Wer an diesem Selbstvertrauen noch arbeiten muss und die Zwischenzeit überbrücken muss, kann zudem versuchen, die Stressflecken prophylaktisch mit Make-up zu überdecken.