„Wir sind heute in einer anderen Welt aufgewacht“. So beschrieb die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock die Lage, nachdem in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag das russische Militär begonnen hatte, zahlreiche Ziele in der Ukraine anzugreifen. Die ukrainische Regierung verhängte daraufhin das Kriegsrecht.
Die schlimmsten Befürchtungen sind damit in Erfüllung gegangen: In Europa herrscht ein Krieg und die Ereignisse überschlagen sich stündlich. Für viele Menschen ist es das erste Mal, dass sie derart konkret mit Kriegsmeldungen konfrontiert werden – und das kann beängstigend sein. Umso wichtiger ist es, Ruhe zu bewahren. Der Dipl. Psychologe Umut Özdemir gibt hilfreiche Tipps, um die eigene mentale Gesundheit trotz des Russland-Ukraine-Kriegs zu schützen.
Russland-Ukraine-Krieg: So schützt du deine mentale Gesundheit
Umut Özdemir ist als Diplom Psychologe und Psychotherapeut auch auf TikTok unterwegs und klärt hier über Themen, die die mentale Gesundheit betreffen, auf. Aus aktuellem Anlass widmete er sich in seinem gestrigen Video dem Russland-Ukraine-Krieg. „Wir sind heute aufgewacht und es herrscht Krieg“, beginnt Özdemir sein Video.
„Es gab die letzten Jahre und Jahrzehnte immer wieder Krieg in Europa, aber wir in Deutschland leben in einer sehr privilegierten Situation. […] Es ist für viele vielleicht das erste Mal, dass sie bewusst mit Kriegsnachrichten konfrontiert sind. Es herrschen Angst, Unsicherheit und Zweifel“, fährt der Psychologe fort.
Özdemir ist es wichtig, in seinem Video vier Tipps zu nennen, die jede:r einzelne nun für sich tun kann, um die eigene mentale Gesundheit zu schützen.
- „Hänge nicht 24/7 am Handy und schaue nach Nachrichten. Dosiere die Menge an Informationen, die du aufnimmst.“
- Weiter bittet Özdemir seine Follower:innen, Informationen lediglich aus seriösen Quellen wie den öffentlich-rechtlichen Sendern zu beziehen. „Die BILD-Zeitung und Influencer:innen sind keine seriösen Nachrichtenquellen“, ergänzt der Psychologe.
- Der dritte Punkt richtet sich dem Psychologen zufolge vor allem an die Menschen, die bereits Ähnliches erleben mussten: „Du bist am Leben und in Sicherheit“, erklärt Özdemir. Er meint, dass man etwas tun soll, dass einen daran erinnert, am Leben zu sein. Sei es eine gute Mahlzeit, ein heißes Bad oder eine innige Umarmung.
- Zuletzt meint der Experte: „Du bist nicht schuld.“ Diesen Umstand solle man sich stets bewusst machen, auch wenn man selbst in Sicherheit ist und andere Menschen in der Ukraine auf der Flucht und in Gefahr sind.
Weitere Tipps aus den sozialen Netzwerken
Derweil finden sich auch auf anderen sozialen Plattformen wie Instagram zahlreiche Infoposts. Diese versuchen ebenfalls, einen Umgang mit dem Russland-Ukraine-Krieg zu finden. So postet auch WorldWideWohnzimmer, wie man derzeit die eigene mentale Gesundheit schützen könnte. Die Punkte decken sich mit denen von Özdemir größtenteils. Jedoch betonen sie, dass es auch helfen kann, über das Thema mit Freund:innen oder der Familie zu sprechen.
Außerdem schreiben sie: „Auch wenn es sich vielleicht ‚falsch‘ anfühlt: Bleib informiert, aber lenk dich ab mit Dingen, die dir Freude bereiten.“
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