Welche Folgen hat das Präkrastinieren?
Du ahnst es sicher schon: Dieser Präkrastinations-Modus ist auf Dauer nicht gesund. Zunächst einmal stellen sich jedoch soziale Folgen ein.: Wer immerzu alle Aufgaben der Arbeit erledigen möchte, lässt soziale Kontakte wie Familie, Freunde und den/die Partner:in links liegen. Zudem bleiben auch die eigenen Bedürfnisse zurück. Wer präkrastiniert, bekommt selten ausreichend Schlaf und auch Sport– sowie Yoga-Einheiten stehen hinten an.
Hinzu kommt, dass unter der Präkrastination auch die Arbeitsergebnisse leiden. Denn alles schnell fertigzumachen, verschränkt tiefer gehende Gedanken sowie Kreativität. Und noch viel gravierender: Fehler schleichen sich leichter ein. Einmal mit der Präkrastination angefangen, hört es sich zudem gar nicht so leicht auf. Immerhin setzt ein Gefühl des Gehetztseins ein. Der Blick wandert stets zur nächsten Aufgabe. Doch im Nacken sitzt stets auch dieses schlechte Gewissen, das Privatleben zu vernachlässigen. Es ist so, als würde man beruflich präkrastinieren und privat prokrastinieren.
Letztlich kommen Präkrastinierer:innen nie richtig im Feierabend an. In extremen Ausprägungen kann das sogar soweit reichen, dass Betroffene nachts wach werden und sich direkt wieder hinter den Schreibtisch klemmen. Die Universität von Utrecht hat dafür gar den Begriff der bedtime procrastination etabliert. Neben Schlafstörungen können sich auf Dauer auch andere körperliche wie auch mentale Folgen wie Depressionen oder ein Burn-out einstellen. Präkrastination ist demnach nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.
Wie sich Präkrastination vermeiden lässt
Präkrastinieren ist deutlich von motiviertem und leidenschaftlichem Arbeiten abzugrenzen. Wer also gerne mal seine Unterlagen wegarbeitet und dabei völlig die Zeit aus dem Blick verliert, muss sich nicht gleich Sorgen machen. Problematisch wird es aber, sobald die Work-Life-Balance verloren geht.
Du merkst, dass bei dir eindeutig das Privatleben etwas zu lange auf der Strecke geblieben ist? Dann stelle dir nun grundlegend die Frage, was du dir vom Leben wünschst und erhoffst. Was ist dir wirklich wichtig? Fortan solltest du dein Leben genau danach ausrichten. Im Zweifel bedeutet das, den Stift öfter mal fallen lassen und der Familie sowie Freunden mehr Zeit einräumen.
Beherzige außerdem folgende kleine Tipps für weniger Stress im Arbeitsalltag:
- Checke deine Mails zu festen Zeiten
- Vermeide es, Messenger-Dienste der Arbeit auf dem privaten Smartphone zu haben
- Lasse PC und Diensthandy im Feierabend und in den Pausen aus
- Gehe in Meetings mit einem Block und einem Stift (statt mit einem PC), um dich auf eine Sache fokussieren zu können
- Mache ausreichend Pausen
- Genieße deinen Feierabend und verwöhne dich
Keine Aufgabe der Welt ist so wichtig wie deine Gesundheit
Die moderne Arbeitswelt stellt uns vor zahlreiche Herausforderungen, die wir zu großen Teilen selbst bewältigen müssen. Dazu gehört auch, zu wissen, wann wir genug haben. Höre also darauf, was dir dein Körper sagt. Im Zweifel ist keine Aufgabe es Wert, dass du dafür deine Gesundheit riskierst. Statt noch eine Folie der PowerPoint zu bearbeiten, statt nur noch kurz die Mails zu checken oder statt nur noch diesen einen Absatz zu schreiben, gönn dir eine Pause oder den wohlverdienten Feierabend. Das Leben besteht nicht nur aus Arbeit.
Mehr mentale Balance gefällig? So kannst du Stress abbauen, diese Entspannungstechniken solltest du kennen und diese Stresssymptome zeigen, dass es 5 vor 12 ist.