Langsam erholen wir uns wieder ein wenig nach einer ewig erscheinenden Pandemiephase. So viel Homeoffice wie die Deutschen in den letzten 1,5 Jahren gemacht haben, geht auf keine Kuhhaut – Mehr als 10 Millionen Deutsche haben sich im letzten Jahr fast ausschließlich im Homeoffice aufgehalten. Und wir wissen ganz genau, was das bedeutet: Das normale Leben verwirbt sich mit dem Arbeitsleben. Das war es mit der Work-Life-Balance und „Hallo“ Burnout.
Der milde Coronasommer zeigt vielen Menschen aber erst auf, wie wenig sie in der letzten Zeit auf ihre mentale Gesundheit geachtet haben. Wir zeigen dir sieben Maßnahmen, die jede:r einmal anwenden sollte, um sich von der Arbeitsüberlastung zu erholen.
Work-Life-Balance: Diese Maßnahmen helfen
Überstunden und Dauerstress – das gehört für viele Arbeitnehmer:innen in Deutschland zum Alltag. Doch auf Dauer kann das deiner Gesundheit schaden. Studien legen nahe, dass vor allem für Frauen zu viel Stress im Job in einer ausgewachsenen Depression enden kann. Was tun? Besser vorsorgen! Denn schon mit Kleinigkeiten kannst du deine Work-Life-Balance wieder ins Lot bringen.
Maßnahmen eine gesunde Work-Life-Balance
Die Work-Life-Balance beinhaltet Maßnahmen, Techniken und Praktiken, mit denen du loslassen kannst, um deine Akkus wieder aufzuladen. Wenn du dich ausgeglichen und ausgeruht fühlst, bist du zufriedener und leistest automatisch bessere Arbeit.
1. Abschalten: Befreie dein Umfeld von Arbeit
Bist du eine derjenigen Frauen, die ihre Arbeit im Kopf und auf dem Handy mit nach Hause nimmt? Wer keinen Bereitschaftsdienst hat, Waldbrände löschen oder Menschenleben retten muss, der kann nach der Arbeit getrost abschalten.
Redaktionstipp: Lies ein Buch, rufe Freunde an, plane deinen nächsten Urlaub. Wenn du mit Kolleginnen oder Kollegen befreundet bist, versucht im Privaten nicht immer über die Arbeit zu sprechen.
2. Dein Ziel: Dafür gehst du arbeiten
Mache dir bewusst, wofür du arbeiten gehst. Hast du ein Ziel oder möchtest du einen gewissen Lifestyle finanzieren? Gehst du leidenschaftlich gern auf Reisen oder machen dir besonders deine Haustiere das Herz warm? Finde deinen persönlichen Ansporn! Denn wenn du das Gefühl hast, dass es den Aufwand nicht wert ist, findest du vielleicht Alternativen oder schraubst deine Ansprüche für einen zufriedeneren Alltag zurück.
Redaktionstipp: Mache dir bewusst, wo du in den nächsten fünf Jahren stehen willst. Vielleicht willst du in deiner Firma eine neue Position bekleiden? Vielleicht willst du aber auch dein eigenes Straßencafé aufmachen? Anstatt dich unnütz anzustrengen, solltest du dich mit deinem ganzen Wesen darauf fokussieren, was du schaffen willst. Dann wirst du anderes aussieben können.
3. Besser planen, mehr Zeit für dich
Es hilft ungemein, sich Pläne für den Alltag zu machen. Schreibe Listen, was du zu erledigen hast und hake sie nach getaner Arbeit ab. Auch wenn es nur Kleinigkeiten sind. So hast du täglich Erfolgserlebnisse. Trage dir Aufgaben zu bestimmten Uhrzeiten in den Kalender ein. Das hilft dir dabei, den Tag zu strukturieren und hast am Ende mehr Zeit für dich und die schönen Dinge im Leben.
4. Lerne „Nein“ zu sagen
Es ist nicht immer leicht und auch nicht immer möglich, „Nein!“ zu einer Anfrage oder Bitte zu sagen. Besonders schwierig ist es, wenn ein vorgesetzter Mensch dich um Gefallen bittet. Versuche dir dennoch klare Grenzen zu setzen. Die Akten ist auch morgen früh noch da, das Konzert oder der Spieleabend mit Freunden findet nur heute Abend statt.
Redaktionstipp: Wenn du ein schlechtes Gewissen beim „Nein“-sagen hast, dann solltest du deine Chefin oder deinen Chef einfach mit in dein eigenes Boot nehmen. Frage: „Sagen Sie mir, welche Aufgaben ich hinten runterfallen lasse soll, wenn ich ihnen diese Aufgabe auch noch abnehme.“ Damit bringst du deine Vorgesetzten aus der Comfort Zone und sie müssen selbst nachdenken.
5. Mach mal eine Pause
Wenn du eine Pause einlegst, dann mache sie ganz bewusst. Lass dich nicht von der Arbeit stören und sei einmal für fünf Minuten nicht erreichbar. Gehe spazieren oder trinke einen Cappuccino. Noch besser ist es, wenn du deine Pausen im Vorfeld planst und auch so umsetzt.
6. Sport zum Abschalten
Sport lässt dich wunderbar abschalten und hilft dir, Stress und unliebsame Gedanken aus deinem Kopf zu verscheuchen. Oft kommen zudem die besten Einfälle während einer intensiven Jogging-Session oder beim Schwitzen im Fitnessstudio. Durch die Glückshormone, die du beim Sport freisetzt, kannst du im Anschluss gut gelaunt deine Freizeit genießen.
7. Der Sinn des Lebens
Es klingt ein bisschen altbacken, aber es ist neben allen Plänen und Wünschen auch nützlich den Sinn des eigenen Lebens zu hinterfragen. Nicht jeder weiß, was er oder sie sich von der Zukunft wünscht, doch auch du kannst sicher Tendenzen feststellen.
Möchtest du die Karriereleiter erklimmen, bis die Luft dünn wird? Möchtest du viel verreisen oder benötigst du teure Autos für dein persönliches Glück? Wie wichtig ist dir die Zeit für und mit der Familie?
Diese Fragen sind nicht leicht zu beantworten, aber helfen dir bei der Organisation deiner gesamten Work-Life-Balance. Wenn Luxus für dich zweitrangig wichtig ist, musst du vielleicht gar nicht so sehr dafür schuften.
Vielleicht suchst du nach einem Job, der angenehmer ist und sich besser mit deinem sozialen Leben vereinen lässt. Die zunehmende Zahl an Aussteigern zeigt, dass diese Menschen ihren Sinn des Lebens neu definiert haben. Sie waren bereit dazu, ihre alten Zelte abzureißen, um ganz neu anzufangen.
Work-Life-Balance in a Nutshell
Auch wenn du kein Aussteiger bist, können dir unsere Maßnahmen zur Work-Life-Balance dabei helfen, ein gesünderes und zufriedeneres Leben zu führen. Mach einfach mal eine Pause. Und vor allem Mache dir keine Sorgen, nur weil man das eben so macht. Die Entscheidung liegt nur bei dir.
Es ist vollkommen okay die Arbeit zu lieben und sie vor andere Dinge zu stellen. Genauso okay ist es aber auch, die Arbeit Arbeit sein zu lassen und andere Dinge als wichtiger zu empfinden. Achte auf deine mentale Gesundheit und du wirst nicht so schnell an den Rand des Burnouts kommen.
Autor: Oliver März