Du warst lange mit einem Narzissten zusammen oder hattest narzisstische Eltern? Dann könntest du an einer postnarzisstischen Belastungsstörung (kurz: PNSD) leiden. Dabei handelt es sich um eine psychische Erkrankung, die sich durch ähnliche Symptome äußert wie eine posttraumatischen Belastungsstörung. Der Unterschied: Die PNSD bezieht sich auf Personen, die lange Zeit unter dem Einfluss eines narzisstischen Menschen gelitten haben. Wie genau sie sich äußert und warum sie oft unerkannt bleibt, ließt du hier.
Postnarzisstische Belastungsstörung: 5 Symptome, die bleiben
Sich aus den Fängen eines Narzissten zu befreien, ist nicht leicht und kostet viel Kraft. Meist erleben Betroffene danach eine Ruhe von Symptomen, die auf eine postnarzisstische Belastungsstörung schließen lassen. Dabei gibt es im Wesentlichen fünf typische Anzeichen.
1. Die Erinnerung verfolgt dich und du hast Flashbacks
Ein Song im Supermarkt oder der Geruch seines Parfüms – eine Kleinigkeit im Alltag reicht schon, um dich in die Vergangenheit zurück zu katapultieren. Du erlebst Flashbacks aus der Zeit, als du noch mit dem Narzissten zusammen gewesen bist – entweder bewusst am Tag oder unbewusst in der Nacht in deinen Träumen. Die Albträume können mitunter so realistisch sein, dass du voller Überzeugung glaubst, sie seien wirklich geschehen. Ein solches Phänomen kann auch bei posttraumatischen Belastungsstörungen auftreten. Nun gilt es, das Trauma, welches du durch den Narzisst bekommen hast, zu überwinden. Dieser Prozess braucht Zeit.
2. Du wirst paranoid
Seit dir der Narzisst das Tauma zugefügt hat, fällt es dir möglicherweise schwer, mit den Gefühlen und Emotionen deiner Mitmenschen umzugehen. Da Narzissten sehr explosiv sein können, könnte es dir schwer fallen, Wut oder Ärger bei anderen zu ertragen. Du fühlst dich sofort in alte Muster zurückversetzt und bekommst ein ungutes Gefühl. Daraus kann sich Panik oder auch Paranoia entwickeln. Du hast Angst, manipuliert zu werden, sodass du glaubst, alle um dich herum hätten einen Hintergedanken.
3. Vertrauensprobleme entstehen
Wenn du in deinem Menschen einen potentiellen Manipulator siehst, wirkt sich das natürlich auch auf dein Vertrauen aus. Deine extreme Verwundbarkeit macht dich angreifbar, sodass du dich immer mehr vor anderen verschließt und ihre Glaubwürdigkeit enorm hinterfragst.
4. Du meidest Menschen, Orte oder Aktivitäten
Konntest du dich von dem Narzissten lösen, so würdest du am liebsten auch seinen Zorn und seine Manipulationen vergessen. Doch noch immer vermeidest du heute Orte, Aktivitäten oder bestimmte Menschen, die früher einmal für hitzige Diskussionen sorgten oder dir verboten waren. Auch wenn du jetzt die Freiheit hast, zu tun und zu lassen, was du möchtest, bleibt ein Teil von dir in den alten Mustern gefangen. Im schlimmsten Fall vermeidest oder unterdrückst du deine Gefühle und Emotionen, die früher unerwünscht waren. Die gute Nachricht: die postnarzisstische Belastungsstörung kannst du therapieren und behandeln.
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5. Panikattacken oder Depressionen begleiten dich
Die postnarzisstische Belastungsstörung äußert sich auch durch andere psychische Begleiterscheinungen wie zum Beispiel Angst, Panikattacken oder Depressionen. Das macht es dir schwer, wieder in einen „normalen“ und selbstbestimmten Alltag zurück zu kehren, in dem du das Steuer deines Lebens übernimmst und nicht der Narzisst. Sei dir bewusst, dass es sich dabei häufig um vorübergehende Probleme handelt, die du mit viel Geduld und Selbstfürsorge wieder in den Griff bekommst.
Selbsthilfe bei einer postnarzisstischen Belastungsstörung
Bist du selbst von einer postnarzisstischen Belastungsstörung betroffen oder kennst jemanden, der Hilfe braucht? Die Seite Seelenverwandter24 gibt Tipps, was du in solch einer Situation tun kannst. Wichtig: In erster Linie solltest du dich im professionelle Unterstützung in Form eines Psychologen oder einer Psychologin bemühen. Um dir die Zeit bis zu dem Gespräch leichter zu machen, können die folgenden Maßnahmen helfen.
- Emotionen zulassen und akzeptieren: All deine Gefühle und deine Emotionen wollen wahrgenommen und rausgelassen werden. Bewerte sie nicht als „gut“ oder „schlecht“, sondern beobachte sie neutral und bestätige sie.
- Zuhören und Reden: Bist du selbst betroffen, tut es gut, über deine Erfahrungen mit einer vertrauten Person zu sprechen. Kennst du jemanden, der unter einer PNBD leidet, höre ihm oder ihr zu und bestärke ihn oder sie.
- Vertrauen schenken: Das Vertrauensverhältnis der Betroffenen ist oft angeknackst. Zeige, dass du es gut meinst und er oder sie dir vertrauen kann. Das ist wichtig, um wieder eine stabile Basis zu schaffen.