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So beeinflussen Hirnzellen dein Zeitempfinden

Während Urlaube wie im Fluge vergehen, scheinen Wartezeiten beim Arzt endlos zu sein. Grund dafür ist die Müdigkeit deiner Hirnzellen.

Gehirn
Deine Hirnzellen sind der Grund dafür, warum die Zeit manchmal schnell und manchmal langsam vergeht. Foto: Foto: Jolygon/Shutterstock / Jolygon/Shutterstock

Wenn du einem bestimmten Ergebnis entgegenfieberst, dann scheint die Zeit quälend langsam zu vergehen. Sobald du jedoch einer Tätigkeit nachgehst, die dich glücklich macht, vergeht sie wie im Fluge – und dass, obwohl doch jeder Tag genau 24 Stunden hat.

Wir erklären dir, was es damit auf sich hat und wie deine müden Hirnzellen dein subjektives Zeitempfinden beeinflussen.

Was ist ein Neuron?

Ein Neuron ist eine elektrisch erregbare Zelle, die mithilfe von elektrischen und chemischen Signalen Informationen aufnimmt, verarbeitet und weitergibt. Damit ist es eines der grundlegenden Elemente deines Nervensystems.

Um auf deine Umwelt reagieren zu können, transportieren die Neurone verschiedene Reize. Der Stimulus, beispielsweise beim Verbrennen eines Fingers an einer Kerze, wird durch ein aufsteigendes Neuron ins zentrale Nervensystem transportiert. 

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Deine Sinneseindrücke lösen in deinem Gehirn eine Reaktion aus.(Photo: Look Studio/Shutterstock)

Um den Finger von der Kerze wegzubewegen, stimulieren die absteigenden Neuronen deinen Arm. Damit genau solch eine Reaktion herbeigeführt werden kann, wandert der Sinneseindruck in dein Gehirn und ordnet hier die entsprechende Reaktion an.

Ähnlich ist es auch bei der Müdigkeit und dem Zeitempfinden.

Neurone werden müde, wenn ihnen langweilig ist

Neuronen ermüden, wenn sie wiederholt dem gleichen Reiz ausgesetzt sind. Das verändert die Zeitwahrnehmung des Gehirns. 

Um dieses Phänomen näher zu untersuchen, haben Masamichi Hayashi vom Nationalen Institut für Informations- und Kommunikationstechnologie in Suita, Japan und Richard Ivry von der University of California, Berkeley das Gehirn von verschiedenen Probanden gescannt. Genutzt wurde dafür die funktionelle Magnetresonanztomografie.

Innerhalb der Untersuchung wurde den Probanden für eine bestimmte Zeitspanne ein grauer Fleck gezeigt – insgesamt 30 Mal. Danach sahen die Teilnehmer den grauen Fleck wieder, allerdings für unterschiedlich lange Zeit. Im Anschluss sollten sie schätzen, wie lange das Objekt auf dem Bildschirm abgebildet war.

Dabei konnte festgestellt werden, dass bei einigen Tests der visuelle Reiz auf dem Bildschirm ähnlich lang zu sehen war wie in der Anpassungsphase. Bedeutet: Die Teilnehmer neigten dazu, die Dauer falsch einzuschätzen.

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Je nach Situation unterscheidet sich dein Zeitempfinden.(Photo: Dean Drobot/Shutterstock)

Auch heißt es in der Studie, dass die Aktivität in einer Gruppe von Gehirnzellen des rechten Parietallappens, welche an der Zeitwahrnehmung beteiligt sind, abnahmen.

Dahingegen blieb die Aktivität von anderen Neuronen unverändert. Laut den Forschern könne genau das das Zeitempfinden verzerren.

Fazit: Dein Körper täuscht dich

Die Zeit vergeht natürlich nicht schneller oder langsamer. Vielmehr sendet dein Körper Signale an dein Gehirn, welches mit Müdigkeit auf die Situation reagiert. Bist du also eher desinteressiert, wird dir die Zeit wesentlich langsamer vorkommen. Bist du hingegen wach und motiviert, wird sie schneller vergehen.

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