Eine Panikattacke mit Naschen zu bekämpfen, klingt fast zu schön, um wahr zu sein. Auf TikTok erklärt eine Expertin, dass Süßigkeiten tatsächlich die akute Angst stoppen können. Wenn du zu zittern beginnst, dein Herz rast und du keine Luft mehr bekommst, genügt also ein Griff in den Vorratsschrank, um wieder zu entspannen. Ob dieser Trick hält, was er verspricht, haben wir geprüft.
Naschen gegen Panik: Woher kommt die urplötzliche Angst?
In einem Interview mit wmn erklärt der Experte für Angststörungen, Dr. Martin Greetfeld, dass Angst zunächst einmal eine überlebenswichtige Emotion ist. Sie sorgt dafür, dass der Körper rasch Energie bereitstellt, um sich auf zwei Möglichkeiten vorzubereiten: Kampf oder Flucht.
Zum Problem wird Angst allerdings, wenn sie keine evolutionsbiologisch wichtige Funktion einnimmt, sondern sich verselbstständigt. Daher solltest du erste Anzeichen einer Angststörung in jedem Fall ernst nehmen. Das ist zum Beispiel bei einer Panikattacke der Fall. Hierbei handelt es sich um eine massive Angstreaktion, die meist aus dem Nichts heraus auftritt und mit starken körperlichen Symptomen auftritt. Eine Expertin verspricht nun, eine Panikattacke mit Naschen zu stoppen. Klappt das wirklich?
Panikattacken: Wie Naschen gegen die Angst helfen kann
Wer nach Hilfe bei Panikattacken sucht, wird schnell fündig. Häufig konzentrieren sich die Tipps darauf, dass der oder die Betroffene sich ablenken soll. Auf TikTok kursieren so einige Tricks, die gegen Panikattacken helfen sollen. Auch die Traumatherapeutin Micheline Maalouf weiß, dass die Angstsymptome bei einer Panikattacke oft noch stärker werden, wenn man sich auf sie konzentriert. Daher liefert sie einen einfachen wie genialen Trick, um sich nicht in der Angstspirale zu verfangen: saure Süßigkeiten.
Naschen soll demnach gegen die Symptome der Panikattacke helfen. Sie rät: Wer das nächste Mal eine Panikattacke durchlebt, sollte sich ein extrem saures Gummibärchen schnappen und darauf herumlutschen. Der saure Geschmack liefert dem Gehirn jede Menge Reize, sodass die Panikattacke in den Hintergrund rückt, erklärt die Therapeutin in einem TikTok-Video. Auf ihrem Channel postet sie regelmäßig Tipps und Tricks zur mentalen Gesundheit und hat bereits über eine Million Follower:innen.
Achtsames Naschen eliminiert die Panikattacke
Maalouf erklärt: „Die meisten Menschen, die an Panikattacken leiden, konzentrieren sich darauf, die körperlichen Symptome irgendwie zu stoppen oder sie nicht noch schlimmer zu machen“ und weiter: „Das Problem ist, dass die Panik umso schlimmer wird, je mehr wir versuchen, sie zu bekämpfen.“
Gegen Panikattacken soll nicht nur das Naschen von sauren Süßigkeiten helfen. Auch etwas sehr Scharfes oder Salziges kann unsere Reize umlenken. „Sie schockieren unsere Sinne, sodass wir uns auf die Säure, Schärfe oder den Salzgehalt des Gegessenen konzentrieren“, meint Maalouf. Damit versetzt man sich in einen „achtsamen Moment“, der die Auslöser der Panik eliminiert.
Wichtig ist, dass du dich auf den sauren Geschmack zu konzentrierst. Allerdings soll dieser Trick nur kurzzeitig Abhilfe schaffen. Wer Panikattacken langfristig bekämpfen möchte, sollte in jedem Fall auf eine psychotherapeutische Behandlung zurückgreifen.
- Mehr zum Thema Angst & Panik findest du hier:
- Kopfhörer auf! So kann Musik dir bei einer Panikattacke helfen
- Das kannst du tun, wenn du nachts eine Panikattacke hast
- Kopfschmerzen? Diese Symptome verraten eine stille Panikattacke
Die Panik wegnaschen – klappt das wirklich?
Eine TikTok-Nutzerin mit dem Usernamen m3monette probierte, ihre Panikattacke mit Naschen zu stoppen und filmte sich dabei. Sie stufte ihre Panik auf einer Skala von eins bis zehn bei einer sechs ein. Ab einer sieben könnte sie einen Zusammenbruch in der Regel nicht mehr verhindern. Nachdem sie die saure Süßigkeit zu sich nimmt, verzieht sich erst ihr Gesicht, dann hält sie inne und sagt zuletzt: „Ich fühle mich tatsächlich besser.“ Einen Versuch ist dieser Trick also allemal wert.