Veröffentlicht inPsychologie

Empathie: Wer diese 4 Sätze sagt, hat kein Mitgefühl

Fehlt es dir oder Menschen in deinem Umfeld an Empathie? Diese vier Aussagen zeigen, dass jemand kein Mitgefühl hat.

Frau Hand nein
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Diese Sätze solltest du jeden Tag sagen

Manchmal vergisst man, wie wichtig Worte sein können. Wir zeigen dir, welche Sätze du jeden Tag sagen solltest für die mentale Gesundheit.

In der heutigen Zeit ist es von großer Bedeutung, sowohl in zwischenmenschlichen Beziehungen als auch im beruflichen Umfeld Mitgefühl zu zeigen. Das Vermögen, sich in die Emotionen anderer Menschen einzufühlen, trägt nicht nur zu tieferem Vertrauen bei, sondern auch zur Entwicklung langfristiger Beziehungen. Jedoch ist nicht jeder Mensch von Natur aus mit dieser sozialen Kompetenz gesegnet. Menschen, die darin mangelhaft sind, fallen oft durch ihre fehlende Empathie auf und verwenden stattdessen oberflächliche Phrasen. Im Folgenden erfährst du, welche das genau sind.

Was versteht man unter Empathie?

Im Duden wird Empathie als die „Bereitschaft und Fähigkeit, sich in die Einstellungen anderer Menschen einzufühlen“, definiert. Empathische Menschen verstehen demnach die Gefühle ihres Gegenübers, lassen sich darauf ein, reflektieren sie und sind bereit, sich Zeit für die Probleme anderer zu nehmen.

Im Gegensatz dazu äußert sich fehlende Empathie durch ein gewisses Maß an Gleichgültigkeit gegenüber fremden Gefühlen und Einstellungen. Man könnte empathielose Menschen auch als egoistisch und gefühlskalt beschreiben. Ihr eigenes Wohl steht stets an erster Stelle und daher treten sie nur dann für andere ein oder bieten ihre Hilfe an, wenn eine Gegenleistung damit einhergeht.

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Während Empath:innen in Freundschaften hochgeschätzt werden, fallen Menschen mit fehlender Empathie häufig durch toxische und manipulative Beziehungen auf. Empathielosigkeit kann zum einen ein Zeugnis unserer heutigen Welt sein, in der Menschen immer narzisstischer unterwegs sind und das Gefühl haben, nur mit ausgefahrenen Ellenbogen zum Erfolg zu finden.

In seltenen Fällen steckt hinter fehlender Empathie aber auch eine psychische Störung wie eine narzisstische Persönlichkeitsstörung, Psychopathie oder eine Borderline-Persönlichkeitsstörung.

Weiterlesen: Du möchtest wissen, ob du ein empathischer Mensch bist oder wie man Empathie lernen kann? Wir helfen nach.

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Empathie schafft tiefe und vertraute Bindungen. Wem diese Eigenschaft fehlt, der hat es hingegen oft schwer. Foto: Imago Images/ Addictive Stock

Fehlende Empathie bei Männern: Ist es das Geschlecht?

Häufig wird vor allem Männern fehlende Empathie unterstellt. Aber ist dieses Problem wirklich Männersache? Zwar wird häufig stereotyp angenommen, dass Frauen eher zu Multitasking fähig und empathischer sind, doch ergaben Studien, dass unsere Gehirne vielmehr ein Mosaik aus typisch weiblichen und typisch männlichen Merkmalen bildet. So etwas wie ein männliches und weibliches Gehirn gibt es demnach nicht.

Auf der anderen Seite zeigt eine Züricher Studie, die im Fachblatt Human Behaviour erschienen ist, auf, dass Frauen häufig prosozialer veranlagt sind als Männer. Die Forscher:innen wollten diese Annahme anhand neurobiologischer Untersuchungen stützen und herausfinden, warum das so ist. Einfach gesagt fanden sie heraus, dass das Gehirn einer Frau empfindlicher auf prosoziale Belohnungen reagiert. Sich empathisch zu verhalten, macht sie glücklich – zumindest glücklicher als Männer – und deswegen tun sie es auch häufiger.

Fehlende Empathie bei Männern lässt sich aber auch sozial erklären. Empathie entwickelt sich nämlich im Kindesalter und ist somit neben genetischen Faktoren eine erlernte Eigenschaft. Und genau hier kommt die Gesellschaft ins Spiel. Wenn es auch keine männlichen und weiblichen Gehirne gibt, gibt es sehr wohl Stereotype, die früh an Kinder herangetragen werden. Lernt ein Mädchen, dass sie harmonisch und sanft sein soll, wird Jungs häufig eingetrichtert, hart und bestimmt aufzutreten. Die Ausbildung von Empathie fällt hierbei flach.

Fehlende Empathie: An diesen 4 Sätzen erkennst du es

Fehlende Empathie macht sich nicht nur auf Handlungsebene, sondern auch sprachlich bemerkbar. Wer wenig Interesse an den Gefühlen anderer hat, greift nur zu gerne zu belanglosen Redewendungen sowie Sätzen. Drei solcher entlarvenden Sätze findest du hier.

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Wer versucht, deine Gefühle zu unterdrücken und kleinzureden, tut dir nicht gut. Foto: Imago Images/ Addictive Stock

1. „Ich habe das auch schon erlebt.“

Hast du es schon mal erlebt, dass du jemandem von deinen Gefühlen und Erfahrungen berichtet hast und dann zu hören bekamst: „Ich kann dich so gut verstehen, das ist mir auch schon so gegangen“? Dieser Satz mag sich im ersten Moment empathisch anhören. Ist er aber nicht.

Vielmehr zeigt sich hier das Bedürfnis deines Gegenübers eine eigene Geschichte zu teilen. Vor allem, wenn dieser Satz nur die Einleitung für die eigenen Probleme ist. Deine Gefühle rücken damit in den Hintergrund. Hinzu kommt, dass es anmaßend ist, wissen zu wollen, wie der andere sich wirklich fühlt. Empathische Menschen würden eher fragen: „Wie fühlst du dich dabei?“

2. „Aber hey, es könnte noch viel schlimmer sein!“

Fehlende Empathie zeigt sich auch darin, wenn jemand deine Gefühle invalidiert oder kleiner reden möchte. Das passiert zum Beispiel, wenn jemand zu dir sagt: „Alles könnte viel schlimmer sein!“ Don’t you say, Sherlock! Natürlich geht es immer schlimmer.

In diesem Moment bringt so ein Satz aber niemanden weiter und motiviert nicht, nach vorne zu gucken. Gefühle sollten ernst genommen werden. Besser man erkennt an, dass es jemandem schlecht geht, auch wenn objektiv betrachtet alles „halb so wild“ wirkt. Empath:innen würden eher fragen, wie sie dir helfen können.

3. „Versuche es positiv zu sehen. Das wird schon einen Grund gehabt haben.“

Im Nachhinein ergibt alles einen Sinn: Jeder noch so schreckliche Ex-Freund, jede versaute Prüfung und jeder Streit hat uns zu dem Menschen gemacht, der wir heute sind. Wer jedoch inmitten einer Trennung steckt, eine Prüfung versemmelt oder Stress mit den Eltern hat, möchte von diesen schicksalhaften Fügungen des Lebens nichts hören.

In solchen Momenten möchte man seinen Gefühlen freien Lauf lassen. Und wer nicht als gefühlskalter Mensch auftreten möchte, sollte nicht versuchen, diese Emotionen mit einem Sinn zu ersticken. Empathische Menschen sind einfach da und hören aufmerksam zu, statt Lebensweisheiten zu teilen.

4. „Du solltest langsam nach vorne schauen.“

Wer ein traumatisches Erlebnis hatte, benötigt Zeit, um dieses zu verarbeiten. Dazu brauch jeder Mensch unterschiedlich lange. Es ist ein Zeichen von fehlender Empathie, jemanden dazu zu drängen, über etwas hinwegzukommen und nach vorn zu sehen. Auch wenn man es manchmal gar nicht so meint: Eine solche Äußerung wird nicht als mitfühlend aufgegriffen und kann dafür sorgen, dass sich dein Gegenüber noch schlechter fühlt.

Wie schütze ich mich vor Menschen mit fehlender Empathie?

Wir alle wünschen uns Menschen in unserem Leben, die bereichernd, positiv und empathisch sind –und wir alle haben es verdient, solche Menschen um uns zu wissen. Merken wir jedoch, dass es Menschen an Empathie mangelt, sollten wir lernen, Grenzen zu setzen, für uns einzustehen und uns im Zweifel zu distanzieren – vor allem in schwierigen Lebenslagen.

Wir sollten uns vor Menschen schützen, denen es an Empathie mangelt. Achte also stets darauf, wie die Menschen um dich herum ticken und wähle weise aus, mit wem du Zeit verbringst und deine Gefühle teilst.

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