Veröffentlicht inPsychologie

Digital hoarding: Wieso es dir mental besser geht, wenn du dein Handy entrümpelst 

Wie oft gelingt es dir ehrlich gesagt, deine digitalen Geräte in Ordnung zu halten? Lass uns erkunden, warum dies einen wesentlichen Beitrag zu deiner mentalen Gesundheit leisten kann.

Digital Hoarding
© pikselstock - stock.adobe.com

Hast du schon einmal diese Situation erlebt: Dein Smartphone ist überfüllt mit Fotos, Screenshots und Bildern, die teilweise seit Jahren dort liegen, und dein E-Mail-Posteingang platzt vor lauter Werbemails, von denen du dich nie abgemeldet hast, die du aber auch nicht löschen möchtest. Die Bedeutung des digitalen Ausmistens und warum es wichtig ist, ab und zu dein Handy aufzuräumen, erfährst du hier.

Handy aufräumen: Unmengen an Mails und Digital hoarding 

Die digital Pioneers geben an, wie viele E-Mails die Deutschen im Durchschnitt pro Tag bekommen. Insgesamt bekommt mit 14 Prozent jeder siebte Berufstätige bis zu zehn E-Mails täglich. Bei 22 Prozent sind es zwischen zehn und 20 E-Mails pro Tag. Mit 24 Prozent gibt jeder Vierte an, täglich zwischen 20 und 30 berufliche E-Mails zu erhalten. Bei weiteren 26 Prozent sind es sogar 30 E-Mails und mehr. Da fällt es schwer den Überblick zu behalten, oder? 

Laut Definition von Expert:innen bedeutet digital hoarding: „Digitales Horten bedeutet, dass man eine große Anzahl digitaler Dateien anlegt und aufbewahrt.“ Weiterhin kann das löschen mancher Dateien bei Menschen den gleichen Effekt und die gleichen Gefühle auslösen, die jemand hat der sich von einem physischen Gegenstand trennen muss, so die Expert:innen. 

Des Weiteren geben Mental-Health-Expert:innen der Organisation Hoarding Disorders UK an, dass das Überlaufen unseres Mailpostfaches, die Vermeidung, Updates durchzuführen oder einfach unnötige Dateien zu behalten, sich negativ auf unsere mentale Gesundheit auswirken kann. Das “Ich behalte das just in case”-Szenario tritt demnach häufiger auf, als wir denken. 

Frau macht ein Selfie
Regelmäßiges digitales ausmisten ist gut für die mentale Gesundheit. Foto: Pexels / Designecologist

4 Typen der digitalen Hortenden 

Bei einer Untersuchung wurde herausgefunden, dass 25 % der Teilnehmer, es einfach immer wieder aufschieben digital aufzuräumen, obwohl sie wissen, dass sie es tun sollten. 23 % gaben an, dass ihnen die Idee noch nie in den Sinn gekommen sei, während 13 % sagten, sie hätten einfach nicht das Gefühl, dass es jemals einen guten Zeitpunkt dafür gäbe. Des Weiteren gibt es vier Typen der Digital hoarder: 

1. Der ängstliche Typ

Darunter wird das klassische “Just in Case”-Szenario verstanden. Denn es könnte ja sein, dass die Dateien zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal gebraucht würden. 

2. Der konforme Typ

Bei dieser Form möchte die Person möglichst alles protokollieren und kann sich deshalb nicht von gewissen Dateien trennen.  

3. Der losgelöste Typ

Bei dieser Form besteht eine grundsätzliche Überforderung mit den ganzen Dateien. Demnach weiß die Person nicht, wo sie anfangen soll, und interessiert sich auch nicht wirklich dafür. 

Zwei Frauen machen Selfie
Manchmal haben wir zu viele Fotos auf dem Handy. Foto: Pexels / Thirdman

4. Die Sammlerin

Die Sammlerin organisiert bedacht alle Dateien auf ihrem elektronischen Gerät, speichert aber trotzdem Dateien ab, die sie nicht mehr braucht. 

Handy aufräumen: Wie gehst du am besten vor? 

Laut einer Umfrage gaben 59 % der Menschen an, dass sie sich durch die digitale Entrümpelung positiv fühlen. Expert:innen sagen, dass das digitale Aufräumen für unsere mentale Gesundheit genau so wichtig ist wie das Aufräumen in der realen Welt. Deshalb gibt es einige Tipps, die du befolgen kannst, wenn du bemerkst, dass sich dein digitales Chaos ausweitet:  

  • Wenn ein elektronisches Gerät kaputt geht, zögere nicht damit es zu entsorgen. 
  • Checke regelmäßig, welche Newsletter du abonniert hast und ob du diese wirklich liest. Mit ein paar Klicks kannst du diese unsubscriben. 
  • Organisiere deine Dateien in Ordner, – das geht auch auf dem Handy! So kannst du verschiedene Kategorien mit verschiedener Wichtigkeit erstellen. 
  • Nimm dir einmal im Monat Zeit, durch deine Fotos zu stöbern und alle unwichtigen Screenshots von Bahnverbindungen oder Ähnlichem zu löschen. 
  • Nimm dir einmal im Monat Zeit, deine wichtigsten Dateien beispielsweise in der Cloud abzuspeichern. 
  • Du kannst bei deinen Mails Filter einstellen, die dir wichtige Mails zuerst anzeigen. So behältst du den Überblick. 

Step by Step: Du musst nicht alle Tipps auf einmal umsetzen. Fokussiere dich darauf, was dich am meisten stresst und fange dort an aufzuräumen. Denn wenn wir digital aufräumen, geht es uns mental besser. 

Gucken hier schauen.