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Depressionen: Erkennst du diese Anzeichen bei deinem Kind?

Du fragst dich, ob dein Kind Depressionen hat? Wie du das erkennen kannst und wann du handeln musst, liest du in diesem Artikel.

Kind Depression
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Tabu-Thema Psyche: Warum wir mehr auf unsere Seele achten sollten

Sind wir körperlich krank, gehen wir zum Arzt. Ist jedoch unsere Psyche instabil, tun wir uns weitaus schwerer, uns von einem Fachmann helfen zu lassen. Irgendwie ist das Thema tabuisiert und kompliziert. Dabei sollte uns eine gesunde Psyche genauso wichtig sein wie ein gesunder Körper.

Depressionen bei Kindern sind keine Seltenheit, doch oft werden sie übersehen oder falsch interpretiert. Als Eltern ist es wichtig, die Anzeichen frühzeitig zu erkennen und angemessen zu handeln. In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf depressive Verstimmungen bei Kindern, ihre Symptome und wie du als Elternteil darauf reagieren kannst.

Laut Psychologin: Typische Anzeichen für Depressionen bei Kindern

Kinder sollen lachen, spielen und sorglos aufwachsen. Doch manchmal verdunkelt sich der Himmel über ihren Köpfen. Depressionen können auch die Kleinsten treffen und es ist wichtig zu verstehen, wie wir als Eltern darauf reagieren können. Doch welche Anzeichen sprechen für eine Depression bei Kindern? Diese Frage hat das Online-Magazin familie.de der Psychologin Ulrike Schneider-Schmid gestellt. So spricht man laut ihr von einer depressiven Episode, wenn bestimmte Symptome länger als 14 Tage andauern. Dazu gehören:

  • gedrückte Stimmung
  • Freudlosigkeit
  • Interessenverlust
  • reduzierte Aktivität
  • erhöhte Ermüdbarkeit

Das sind doch jedoch nicht alle Anzeichen, auf die du achten musst. So gibt es auch häufig begleitende Nebensymptome, die mit einer Depression einhergehen. Dazu zählen:

  • Konzentrationsstörungen
  • vermindertes Selbstwertgefühl
  • Schuldgefühle
  • Denkstörungen
  • negative Sicht auf die Zukunft
  • Schlafstörungen
  • Appetitveränderungen

Einteilung der Depression

Kommen dir diese Anzeichen bei deinem Kind bekannt vor? Dann solltest du einen Arzt bzw. eine Ärztin aufsuchen. Diese wird dein Kind noch einmal gründlich untersuchen und anhand der Symptome eine leichte, mittlere oder schwere Depression diagnostizieren.

Kind weint
Depressionen bei Kindern kommt häufiger vor als man denkt. Foto: Ananass – stock.adobe.com

Depressionen bei Kindern: So häufig kommt es wirklich vor

Laut der deutschen Depressionshilfe gehören leichte depressive Verstimmungen bis hin zu schweren depressiven Störungen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen. So hat die Stiftung Zahlen veröffentlicht, die besagen, dass im Vorschulalter ca. 1 % der Kinder und im Grundschulalter ca. 2 % betroffen sind. Bei den Jugendlichen ist die Zahl deutlich höher. So erkranken 3–10 Prozent aller Kinder zwischen 12 und 17 Jahren an einer Depression.

Depressionen erkennen: Es kommt immer auf das Alter an

Auch wenn es eher selten ist, können auch ganz kleine Kinder eine Depression entwickeln. Da diese sich noch nicht wirklich ausdrücken können, sind die Symptome in diesem Alter nur schwer deutbar. Dennoch gibt es in jeder Altersstufe typische Verhaltensweisen, auf die du achten kannst, wenn du vermutest, dass dein Kind unter einer Depression leiden könnte.

1. Kleinkinder (1-3 Jahre)

Wie bereits erwähnt, können Kleinkinder in diesem Alter ihre Gefühle oft noch nicht in Worte fassen. Jedoch geben ihre Handlungen und Stimmungen bereits eindeutige Hinweise. Achte daher darauf, ob dein Kind plötzlich auffällig still wird, wenig Interesse an Spielzeug zeigt oder ungewöhnlich schlecht schläft. All das können nämlich Anzeichen für eine depressive Verstimmung sein.

Aber auch das Gegenteil kann dir zeigen, dass etwas nicht mit deinem Kind stimmt, weiß Psychologin Ulrike Schneider-Schmid. So schreien Kinder, die früh depressiv sind, häufig viel und unvermittelt und sind sehr unruhig. Auch das plötzliche Verweigern von Essen, ein verändertes Essverhalten oder Schlafstörungen können Anzeichen einer Depression sein.

2. Depressionen bei Kitakindern (3–6 Jahre)

Zwar können Kinder in diesem Alter ihre Emotionen besser ausdrücken, aber auch hier kann sich eine Depression nur sehr subtil zeigen. So wirken Kinder mit einer depressiven Stimmung häufig sehr traurig und ziehen sich ganz plötzlich von sozialen Aktivitäten zurück und reagieren sehr reizbar oder mit plötzlichen Wutausbrüchen. Außerdem kann sich eine Depression auch an Entwicklungsrückständen bemerkbar machen, wie das erneute Tragen von Windeln oder dem Zurückfordern des Schnullers.

Weitere Anzeichen für Depressionen in diesem Alter sind übermäßige Müdigkeit, Einschlafprobleme sowie Essstörungen oder Albträumen.

3. Depressionen bei Grundschulkindern (6–12 Jahre)

Du bemerkst, dass dein Grundschulkind viel weint und oft trotzig und abwehrend reagiert? Auch das sind Anzeichen, an denen du eine depressive Stimmung erkennen kannst. So steigen mit dem Eintritt in die Schule auch die Anforderungen an Kinder und nicht alle kommen damit problemlos zurecht. Ein plötzlicher Leistungsabfall, soziale Schwierigkeiten oder häufige Bauchschmerzen vor der Schule sind meist die Folge, die bei langanhaltenden Symptomen auch auf eine Depression hinweisen können.

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In diesem Alter können auch die ersten Suizidgedanken oder -anzeichen auftreten, die nicht auf die leichte Schulter genommen werden dürfen und in jedem Fall ein Alarmsignal sein sollten.

Warum hat mein Kind eine Depression? Die Ursachen

Eltern, deren Kinder an Depressionen leiden, stellen sich oft die Frage, warum es gerade ihr Kind getroffen hat. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass Depressionen bei Kindern verschiedene Ursachen haben kann. So unterscheidet die Medizin in biologische, psychologische und soziale Auslöser. So kann eine Depression entstehen, weil manche Eltern ihren Kindern eine Veranlagung zu psychischen Erkrankungen vererben.

Aber auch Alltagserlebnisse, die negativ verarbeitet werden, können eine depressive Verstimmung fördern. So „besitzen viele depressive Kinder noch keine günstigen Strategien, um ihre Gefühle zu regulieren oder ihre Probleme zu lösen“, weiß die Psychotherapeutin Schneider-Schmid.

Kind traurig
Depressionen können verschiedene Ursachen haben. Foto: Aleksey – stock.adobe.com

Ein weiterer Faktor ist der soziale Auslöser, bei dem familiäre und freundschaftliche Beziehungen einen großen Einfluss auf eine Depression haben können. So kann der Tod eines Familienmitglieds, Mobbing oder eine Scheidung die Erkrankung so sehr triggern, dass sie ausgelöst wird oder sich verstärkt.

Wie kann man als Eltern reagieren? Empathie und Unterstützung bieten

Wenn du Anzeichen von Depressionen bei deinem Kind bemerkst, ist einfühlsames Handeln gefragt. Zeige Verständnis, höre aufmerksam zu und versuche, eine vertrauensvolle Umgebung zu schaffen. Unterstütze dein Kind dabei, seine Gefühle auszudrücken, und suche bei Bedarf professionelle Hilfe. Es ist wichtig zu betonen, dass du nicht allein bist – es gibt Ressourcen und Fachleute, die dir und deinem Kind zur Seite stehen können.

Depressionen bei Kindern zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren, erfordert Sensibilität und Engagement. Indem wir die verschiedenen Altersgruppen berücksichtigen und die Anzeichen verstehen, können wir als Eltern dazu beitragen, unserem Kind auf diesem schwierigen Weg zu unterstützen und eine unterstützende, liebevolle Umgebung schaffen, in der sich dein Kind endlich wieder wohlfühlen kann.

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