Immer wieder wird das 4-Farben Persönlichkeitsmodell von Hobbypsychologen genutzt, um die Kommunikation zwischen verschiedenen Charaktären zu erleichtern. Mit nur zwei Fragen, weißt du, welcher Typ du bist und wie du mit deinem Gegenüber umgehen musst.
Das 4-Farben Persönlichkeitsmodell
In den 1920er Jahren entwickelte Psychologe William Moulton Marston eine Typologie, um seine Patienten besser behandeln zu können. Er unterschied dabei vier wesentliche Charakterzüge: Dominanz, Initiative, Stetigkeit und Gewissenhaftigkeit. John G. Geier hat daraus das DISG-Modell entwickelt, auch 4-Farben Persönlichkeitsmodell genannt.
Persönlichkeiten werden in einem Graphen in vier Quadranten eingeteilt, die sich zwischen extrovertiert vs. introvertiert und emotional vs. rational bewegen.
Welcher Farbtyp bist du?
Wenn du wissen willst, welcher Farbtyp du bist, dann stell dir diese einfach zwei Fragen:
- Wie lädst du deine Batterien lieber auf: Bei einem geselligen Abend mit deinen Freunden und etwas me-time allein zuhause?
- Basieren deine Entscheidungen auf Fakten und Logik oder entscheidest du lieber aus dem Bauch heraus, was sich besser anfühlt?
Hast du die erste Frage mit dem geselligen Abend beantwortet, bist du extrovertiert, verbringst du ihn lieber allein, bist du ein introvertiert Typ des 4-Farben Persönlichkeitsmodells. Basieren deine Entscheidungen auf Logik, dann bist du ein rationaler Denker, anders herum, eher emotional. Nun kannst du aus dem Graphen deine Persönlichkeit ableiten.
Genauso kannst du auch andere Menschen einschätzen und sehen, welcher Typ sie am ehesten sind. Persönlichkeiten mit keinen überschneidenden Merkmalen (dominant vs stetig, gewissenhaft vs. initiativ) haben am meisten Konflikte.
Der Rote Typ = dominant
Wie die Farbe es schon suggeriert ist der Rote Persönlichkeitstyp sehr extrovertiert und handlungsfreudig. Er hat gern das Sagen, fühlt sich etwas überlegen und will mit dem Kopf durch die Wand. Der Farbtyp ist ein Denker, vertraut aber auch auf seine Intuition. Er will keine Zeit verschwenden und delegiert gern.
Er denkt, wenn er spricht und hat eine ausladende Körpersprache. Konflikte vermeidet er nicht und sucht sie manchmal sogar, denn Diskussionen machen ihm Spaß. Um bei ihm Eindruck zu schinden, solltest du deine Argumente logisch untermauern und sebstbewusst auftreten. Emotionale Aubrüche hingegen solltest du vermeiden.
Beispiele: In Filmen sind die roten Typen meist die Bösewichte, Könige oder Herrscher. Lord Voldemort hat einen großen Rotanteil. Auch Captain Hook aus Peter Pan ist ein roter Bösewicht.
Der Gelbe Typ = initiativ
Der Gelbe Farbtyp ist sozial, immer fröhlich und sehr kreativ. Er will immer allen helfen, schafft aber nur einen Bruchteil davon. Er ist bekannt und kommt mit allen gut aus, im Club knüpft der Gelbe Persönlichkeitstyp garantiert als Erster neue Bekanntschaften.
Gelbe Personen sind bunt und durcheinander. Das kann auch bei seinem Modegschmack oder in seiner Wohnung auffallen. Durch die unorganisierte Art kommt er notorisch zu spät. Das kann er aber garantiert durch eine lustige Story wieder wettmachen.
Wenn du Eindruck schinden willst, dann durch Anerkennung, Selbstbewusstsein und eine gute persönliche Ebene. Finde Gemeinsamkeiten mit dem gelben Farbtyp.
Beispiele: Der Gelbe Typ ist meistens die hippelige beste Freundin oder das Partytier. Viele Disney Sidekicks sind ebenfalls gelb wie Dschinnie aus Aladdin oder Scuttle (die Möwe) aus Arielle.
Der Blaue Typ = gewissenhaft
Der blaue Persönlichkeitstyp ist eher leise und bedacht, aber nicht unbedingt schüchtern. Vielmehr wartet er auf seinen Moment oder darauf, dass seine Worte etwas beisteuern können.
Bei ersten Kontakten wirkt der blaue Typ eher kühl und unnahbar. Er gibt nicht zu viel über sich Preis und ist immer pünktlich, ordentlich und bestens vorbereitet.
Wer bei ihm sachlich bleibt und mit Fakten arbeitet, hat sofort ein Stein im Brett. Hier kann er übrigens auch aus seiner stillen Zone ausbrechen, wenn er das Gefühl hat, etwas sei unlogisch.
Beispiele: Der blaue Farbtyp wirkt oft langweilig, ist aber essenziell in jedem Freundeskreis wie Sheldon aus Big Bang Theory oder Hermine aus Harry Potter.
Der Grüne Typ = stetig
Auch der Grüne Persönlichkeitstyp ist extrem sozial, offen und charmant. Er schaut Leuten gern in die Augen und steht auch sonst sehr auf Körperkontakt. Er ist derjenige, der am Ende der Party neben dem Menschen mit gebrochenem Herzen sitzt und Beistand leistet.
Er ist ein absoluter Teamplayer und macht seine Entscheidungen oft von seinem Gefühl und anderen Menschen abhängig. Wenn er jemandem einmal vertraut, dann steht er treu hinter ihm. Generell ist er aber trotzdem ein eher ruhiger Typ und stets freundlich. Er schätzt gute Organisation, scheut aber Veränderungen.
Bei ihm musst du Vertrauen schaffen, trete nicht zu forsch auf und achte auf seine Gefühle, versuche Gemeinsamkeiten zu finden und öffne dich ihm.
Beispiele: Dieser Typ ist in Büchern und Filmen meistens der Sidekick, denn er folgt dem Helden bis in den Tod. Samweis aus Herr der Ringe, Watson aus Sherlock Holmes und Ron Weasley aus Harry Potter beispielsweise.
Was nützt dir das 4-Farben Persönlichkeitsmodell?
Wie bereits gesagt, harmonisieren wir gut mit Menschen, die zumindest einen ausgeprägten Farbanteil ähnlich haben wie wir. Allerdings muss das nicht heißen, dass sich eine Gelbrote Persönlichkeit und eine Blau-Grüne nicht auch im Büro verstehen können.
Willst du zum Beispiel auf Arbeit oder im Freundeskreis zu jemandem bessere Kontakte knüpfen musst du auf deren Farben eingehen, anstatt dein typisches Verhalten an den Tag zu legen.
Willst du als Rote Persönlichkeit einer grünen Persönlichkeit etwas verkaufen, dann musst du vor allem soziale Kontakte knüpfen, dich nach der Person erkundigen, Vertrauen schaffen und Geschichten erzählen. Dominanz ist hier fehl am Platz. Anders herum sollte ein grüner Farbtyp bei seinem roten Chef zum Beispiel bestimmter auftreten und mit Logik argumentieren anstatt mit persönlichen Argumenten.
Wie viel ist dran an dem 4-Farben Persönlichkeitsmodell?
Besonders im Marketing und Management wird das Farbmodell angewandt. Es ist deshalb so beliebt, weil es einfach zu verstehen ist und sehr allgemein gefasst ist. Viele Modelle ähneln dem 4-Farben Persönlichkeitsmodell (DISG Modell) sehr stark, da es auf die Temperamentlehre von Hippokrates zurückgeht, welche in Choleriker, Sanguiniker, Phlegmatiker und Melancholiker unterscheidet.
Auch die Hunde-Theorie mit Dackel, Pudel, Pitbull, Labrador und Zwergpincher teilt nach ähnlichem Schema ein.
Leider kein wissenschaftlicher Beleg
Wissenschaftlich fundiert ist das DISG-Verfahren nicht, auch wenn viele der Firmen, die es nutzen, mit Gütesiegeln werben. Tatsächlich ist es ein sehr einfaches und veraltetes Modell, welches längst durch bessere Typisierungen von Persönlichkeiten abgelöst wurde.
Wenn es dir dennoch hilft, besser mit Menschen zu kommunizieren, dann ist das natürlich toll und es wird dich vor allem schulen, Menschen besser zu beobachten und einzuordnen. Außerdem lehrt es, die Interessen, Werte und Vorstellungen, die du mit einem Menschen gemeinsam hast, stärker herauszukitzeln. Das ist, Theorie hin oder her, immer der erste gemeinsame Punkt zum Anknüpfen in einer Beziehung.
Du findest Persönlichkeitsmodelle und Tests genauso spannend wie wir?
Dann lies dir durch, was deine Fußform angeblich über deine Person aussagt.
Du rechnest immer alles durch, was schiefgehen kann? Dann ist Murphys Gesetz für dich gemacht.
Mit dem Riemann-Thomann-Modell kannst du außerdem deine Persönlichkeit weiterentwickeln.