Von Infektionskrankheiten haben wir eigentlich genug, oder? Dennoch ist nun eine neue Variante des sogenannten Mpox-Virus aufgetaucht, der früher auch unter dem Namen Affenpocken bekannt war – die World Health Organization (WHO) erklärte den Ausbruch jetzt als globalen Notfall. Das Virus hat es bereits nach Europa geschafft, genauer nach Schweden. Was das für uns bedeutet und an welchen Symptomen du es erkennen kannst, fassen wir hier für dich zusammen.
Was ist das Mpox-Virus überhaupt?
Mpox ist eine seltene Viruserkrankung, die durch das sogenannte „Virus Orthopoxvirus simiae“ hervorgerufen wird. Dieser Krankheitserreger wurde zuerst beim Affen nachgewiesen, was auch den Hintergrund für die Bezeichnung „Affenpocken“ erklärt, der jedoch mittlerweile nicht mehr verwendet wird. Die Krankheit tritt normalerweise örtlich begrenzt, vor allem in Teilen Afrikas, auf. Im Kongo wurde er 1970 auch erstmals beim Menschen festgestellt. Bis heute ist dieser das am stärksten betroffene Land. Seit etwa einem Jahr breitet sich von dort aus ein neuer Virustyp aus – der Auslöser für die WHO, den internationalen Gesundheitsnotfall auszurufen.
Es wird zwischen zwei Hauptarten des Virus unterschieden: Klade I und Klade II. Im Mittelpunkt des aktuellen Geschehens steht Klade I. Bei dieser Form des Erregers für die Mpox-Krankheit stecken sich Menschen bisher überwiegend an. Eigentlich passiert das nur, wenn Personen entsprechend Kontakt zu Nagetieren oder Affen hatten, die die Erreger übertragen. Doch mittlerweile kann es sich offenbar auch von Mensch zu Mensch übertragen.
Wie gefährlich ist Mpox für uns?
Laut Aussage des Bundesgesundheitsministeriums gilt Mpox nicht als besonders ansteckend. Im Grunde verhält es sich damit, wie mit vielen anderen Viruserkrankungen: Eine erhöhte Ansteckungsgefahr bestehe für medizinisches Fachpersonal, Menschen, die mit einer infizierten Person in einem Haushalt leben oder auch Personen mit häufig wechselnden Sexualpartner:innen. Das Bundesgesundheitsministerium erklärt weiter, dass sich die meisten Menschen innerhalb weniger Wochen wieder von dem Virus erholen. Risikogruppen wie Personen mit Immunschwäche, Neugeborene sowie Schwangere und alte Menschen gebe es allerdings auch.
Auch wenn der erste Mpox-Fall bereits in Schweden aufgetreten ist, schätzt die Europäische Seuchenschutzbehörde (ECDC) die Gefahr für die Bevölkerung in Europa als eher niedrig ein. Für die meisten Menschen sei sowohl die Wahrscheinlichkeit, sich zu infizieren, als auch das Risiko, schwer zu erkranken, gering. Die ECDC schreibt in ihrer aktuellen Risikoanalyse: „Effektive Überwachung, Laborkapazitäten, epidemiologische Untersuchungen und Kontaktverfolgung sind entscheidend, um Mpox-Klade I zu finden und entsprechend zu reagieren.“
Was sind die Symptome?
Klassische erste Symptome einer Mpox-Erkrankung sind laut Information des Bundesgesundheitsministeriums Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen sowie geschwollene Lymphknoten. Einige Tage nach dem Auftreten von Fieber entwickeln sich häufig Hautveränderungen, die sich von Flecken bis hin zu Pusteln entwickeln und schließlich verkrusten und abheilen. Es gab jedoch bereits Meldungen von Hautveränderungen, ohne dass zuvor andere Symptome aufgetreten seien.
Wie schütze ich mich vor Mpox?
Es gibt bereits eine Impfung gegen das Mpox-Virus. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt diese beispielsweise zur Prävention für Risikogruppen, Menschen mit erhöhter Ansteckungsgefahr oder nach dem Kontakt mit einer infizierten Person, auch wenn noch keine Symptome aufgetreten sind. Die genauen Empfehlungen dazu findest du hier.
Wenn du selbst auffällige Symptome bei dir entdeckst, suche einen Arzt auf und lasse abklären, ob es sich um eine einfache Erkältung handelt oder die Möglichkeit besteht, dass du dich mit Mpox angesteckt haben könntest. Die Ansteckungsgefahr ist wie bereits erwähnt als gering einzuschätzen und laut aktuellem Wissensstand lediglich über engen Körperkontakt gegeben.
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