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Schwerbehindertenausweis: Das musst du tun, wenn sich dein Grad der Behinderung ändert

Unser Körper verändert sich ständig und damit kann auch unser Gesundheitszustand besser oder schlechter werden. Was für schwerbehinderte Menschen dann zu tun ist, erfährst du hier.

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Ein Schwerbehindertenausweis ist für viele Menschen eine wichtige Grundlage, um bestimmte Nachteilsausgleiche und Rechte im Alltag in Anspruch nehmen zu können. Doch was passiert, wenn sich der Grad der Behinderung (GdB) ändert? In diesem Artikel erfährst du, in welchen Fällen sich der GdB verändern kann und welche Schritte du unternehmen musst, um deinen Schwerbehindertenausweis aktualisieren zu lassen.

In welchen Fällen kann sich der Grad der Behinderung ändern?

Das Versorgungsamt stellt deinen Grad der Behinderung auf Basis deiner eingereichten medizinischen Unterlagen fest. In Ausnahmefällen kann hierfür auch eine Untersuchung durch einen Amtsarzt oder eine Amtsärztin stattfinden. Es gibt jedoch verschiedene Situationen, in denen eine Änderung des GdB notwendig sein kann:

Verbesserung des Gesundheitszustands: Manchmal verbessert sich die gesundheitliche Situation durch Therapien, Operationen oder andere Maßnahmen. Dies kann dazu führen, dass der GdB herabgesetzt wird. Das passiert bei den meisten chronischen Erkrankungen zwar selten, ist aber nicht ausgeschlossen.

Verschlechterung des Gesundheitszustands: Leider kann es auch zu einer Verschlechterung des Gesundheitszustands kommen, sei es durch das Fortschreiten einer bestehenden Krankheit oder durch das Hinzukommen weiterer Erkrankungen. In diesem Fall ist eine Erhöhung des Grades der Behinderung möglich.

Neue Diagnose: Manchmal stellt sich heraus, dass eine bislang nicht erkannte Behinderung oder Erkrankung vorliegt, die ebenfalls Einfluss auf den Grad der Behinderung hat.

Veränderungen durch Alterserscheinungen: Bei einigen Menschen verschlechtert sich der gesundheitliche Zustand mit zunehmendem Alter. Dadurch kann sich der Grad der Behinderung entsprechend erhöhen.

Das musst du tun, wenn sich dein Grad der Behinderung ändert

Wenn du feststellst, dass sich dein Gesundheitszustand maßgeblich geändert hat, ist es wichtig, rechtzeitig aktiv zu werden. Folgende Schritte sind dabei entscheidend:

Ärztliche Befunde einholen: Der erste Schritt besteht darin, aktuelle ärztliche Gutachten und Befunde zu sammeln, die die Veränderung deines Gesundheitszustands dokumentieren. Diese sind die Grundlage für eine Neubewertung deines GdB.

Antrag auf Neufeststellung stellen: Du musst einen Antrag auf Neufeststellung deines Grades der Behinderung bei der zuständigen Behörde stellen. In der Regel ist dies das Versorgungsamt. Der Antrag kann schriftlich oder teilweise auch online gestellt werden. Wichtig ist, dass du alle relevanten Unterlagen beifügst, um deinen Antrag zu untermauern.

Prüfung durch die Behörde: Nachdem dein Antrag eingegangen ist, prüft die Behörde deine Unterlagen. Sie kann weitere ärztliche Gutachten anfordern oder selbst medizinische Sachverständige hinzuziehen, um deinen neuen GdB festzulegen. Das kann einige Wochen bis Monate dauern.

Bescheid abwarten: Nach der Prüfung erhältst du einen Bescheid über die Entscheidung. Sollte sich dein GdB geändert haben, bekommst du entweder einen neuen Schwerbehindertenausweis zugeschickt oder eine Mitteilung darüber, dass der alte Ausweis weiterhin gültig bleibt.

Was tun bei Widerspruch oder Ablehnung?

Es kann vorkommen, dass das Versorgungsamt deinen Antrag ablehnt oder deinen GdB nicht wie erwartet anpasst. In diesem Fall hast du die Möglichkeit, innerhalb eines Monats Widerspruch gegen den Bescheid einzulegen. Hierfür ist es ratsam, erneut ärztliche Gutachten vorzulegen, die deine Sichtweise stützen. Wenn der Widerspruch abgelehnt wird, hast du auch die Möglichkeit, Klage vor dem Sozialgericht einzureichen.

Worauf du sonst noch achten solltest

Sollte sich dein GdB nach oben oder unten ändern, kann dies auch Auswirkungen auf deine Nachteilsausgleiche haben. Eine Erhöhung des Grades der Behinderung kann dir beispielsweise höhere finanzielle Entlastung, mehr Urlaubstage oder einen erweiterten Kündigungsschutz einräumen. Umgekehrt kann eine Herabsetzung des GdB den Verlust solcher Nachteilsausgleiche bedeuten. Daher solltest du dir im Vorfeld gut überlegen, welche Konsequenzen die Änderung deines Schwerbehindertenausweises nach sich ziehen kann.

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