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10 traditionelle deutsche Süßigkeiten, die wir heute nicht mehr essen würden

Deutsche Süßigkeiten haben eine lange Tradition, sind aber oft extrem zuckerreich und fetthaltig. Was wir heute lieber nicht mehr naschen, erfährst du hier.

Frauen Schaumkuss
© Getty Images/Westend61

Die Lust auf Süßes steckt in unseren Genen: Schon die Steinzeitmenschen wussten, dass süße Früchte genießbar waren, während bittere Pflanzen eher giftig zu sein schienen. Inzwischen gelten manche Süßigkeiten sogar als Kulturgut. Allerdings wissen wir heute auch: Zu viel Zucker kann süchtig und krank machen. Auf welche deutschen Süßigkeiten wir daher mittlerweile lieber verzichten, erfährst du hier.

Deutsche Süßigkeiten sind echte Zuckerbomben

Wenn ich an meine Kindergeburtstage zurückdenke, erinnere ich mich an viele Süßigkeiten, die ich früher geliebt habe, aber heute kaum noch esse. Mir fällt auf, dass viele dieser Leckereien einen hohen Zuckergehalt haben und daher nicht unbedingt die beste Wahl für eine ausgewogene Ernährung sind. Als Erwachsene sollten wir besonders vorsichtig sein, wenn es darum geht, Kindern diese Art von Süßigkeiten zu geben, und wir sollten uns bemühen, gesündere Alternativen zu finden.

Doch was ist aus den deutschen Traditionssüßigkeiten geworden und welche Geschichte umgibt sie? Wir haben uns 10 deutsche Süßigkeiten angeschaut und genauer unter die Lupe genommen.

1. Nutella

Obwohl es eine italienische Erfindung ist, durfte Nutella wohl jahrzehntelang auf keinem Frühstückstisch fehlen. Mittlerweile wissen wir: Die süße Nuss-Nougat-Creme ist nicht nur eine Zucker- und Fettbombe, sondern auch eine echte Klimasünde. Denn Nutella enthält hohe Mengen an Palmöl, einem Rohstoff, für den große Teile des Regenwalds gerodet werden. Das fördert nicht nur den lebensbedrohlichen Klimawandel, sondern zerstört auch den Lebensraum indigener Stämme und bedrohter Tierarten.

2. Toffifee

Diese deutsche Süßigkeit erblickte 1973 das Licht der Welt und ist seitdem ein Klassiker. Toffifee startete als Energiesnack für berufstätige Frauen mit dem passenden Slogan „Schmeck dich in Schwung“. Heute werden die kleinen Zuckerbomben aus Schoko und Karamell von jeglichen Geschlechtern konsumiert.

Toffifee
Toffifee erfreut sich unter den deutschen Süßigkeiten noch immer großer Beliebtheit. Foto: NurPhoto / getty images

3. Fruchtzwerge

Pro Minute werden rund 700 Fruchtzwerge von deutschen Fans vernascht. Dabei ist rund die Hälfte des Verzehrs Erwachsenen zuzuschreiben. Der Inhalt ist eine Frischkäsezubereitung mit pürierten Früchten und Zucker, die der Kategorie Quark zugeordnet wird. In Deutschland gibt es sie seit 1981 und waren das einzige Milchprodukt, das sich an Kinder richtete und aufgrund der Konsistenz „kleckerfrei“ zu essen war.

4. Kinder Überraschungsei

Kinder-Überraschung gibt es in Deutschland seit 1974. Ganz zu Anfang fanden sich Inhalte darin, ähnlich denen aus den bekannten Kaugummiautomaten. Alsbald fand das Produktmanagement zu eigenen Produktlinien mit Unterstützung durch externe Spielzeugdesigner:innen.

In den warmen Sommermonaten machen die Überraschungseier eine Sommerpause. Schuld sind die sommerlichen Temperaturen, die dafür sorgen, dass die dünne Schoko-Schicht der Ü-Eier weich wird oder schlimmstenfalls schmilzt. Das möchten natürlich weder Ü-Ei-Fans noch Anbieter Ferrero und deswegen gibt es im Sommer eine Zeit, in der es keine Überraschungseier gibt.

5. Dickmanns

Schaum- oder Schokoküsse wurden zwar in Frankreich erfunden, haben sich aber ganz schnell in Deutschland etabliert. Vor allem auf Jahrmärkten gibt es sie in vielen unterschiedlichen Variationen und Geschmacksrichtungen, zum Beispiel mit Kokosflocken bestreut und Karamellgeschmack innen. Nachdem der ursprüngliche Name, wegen rassistischen Konnotationen im offiziellen Sprachgebrauch vermieden wurde, kennt man die Süßigkeit unter Schokoküsse oder Dickmanns.

deutsche Süßigkeiten
Wer kennt diese beliebte Süßigkeit noch von den Kindergeburtstagen? Foto: IMAGO / Schöning

6. Ahoi Brause

Abgeleitet ist der Name von dem Seemannsruf, was auch der kleine Matrose auf der Packung zeigt. Seit 1925 stellt die Firma Brausepulver her, das man mit Wasser mischen kann. Machen wahrscheinlich aber nur die wenigsten, denn am besten schmeckt das Pulver direkt aus der Tüte. Die Geschmacksrichtung „Waldmeister“ gibt es übrigens nur im deutschsprachigen Raum zu kaufen.

7. Werthers Karamellbonbons

Das Karamellbonbon, was viele vielleicht von den Großeltern manchmal zugesteckt bekommen haben, hat ebenfalls seinen Ursprung in Deutschland. Der Name bezieht sich auf die Kleinstadt Werther, wo August Oberwelland im Jahr 1903 die Werther’sche Zuckerwarenfabrik gründete. Bis heute ist Werther’s nach eigenen Angaben Storcks erfolgreichste Marke.

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Diese Bonbons geben einem immer Großelternvibes, unabhängig wo und wann man sie isst. Foto: IMAGO / Manfred Segerer

8. Esspapier/ Oblaten

Streng genommen sind Oblaten nicht wirklich deutsch, sondern ein Teil der Geschichte des Christentums. Hier wurden ab dem 8. Jahrhundert dünne, blattartige Scheiben aus der eigenen Klosterbäckerei als Hostien bei Messen verteilt. Daraus entstand schließlich das heutige Esspapier und die wohl bekannteste Form die „Karlsbader Oblaten“.

Die Bezeichnung „Karlsbader Oblaten“ wurde übrigens 2011 auf Antrag der Tschechischen Republik und gegen den Einspruch Deutschlands und Österreichs als geschützte geografische Angabe eingetragen. Nur Hersteller, die die deutsche Bezeichnung markenrechtlich schützen, können diesen Namen damit weiterhin auf ihre Packung drucken.

Süßigkeiten
Von der christlichen Erfindung zu Geld aus essbarem Papier. Die Geschichte des Esspapiers ist wahrscheinlich die älteste auf dieser Liste. Foto: IMAGO / HRSchulz

9. Kaugummi-Zigaretten

Eine Süßigkeit, bei der man sich schlicht an den Kopf fasst, sind Kaugummi-Zigaretten. Nicht nur, dass die Dinger nach nichts schmecken und purer Zucker sind, ist die Botschaft dahinter auch mehr als fraglich. Warum sollen Kinder so tun, als würden sie rauchen? Was ist das für eine Botschaft? Soll das cool sein? Heutzutage sieht man die Kaugummi-Zigaretten immer seltener in den Supermarkt-Regalen, was mit Sicherheit mit einer besseren Aufklärung und Sensibilität zu tun hat.

10. Dauerlutscher

Lollis oder Lutscher kennen wir sicher alle noch aus unserer Kindheit. Dabei handelt es sich im Prinzip um Bonbons am Stiel. Diese bestehen ausschließlich aus Zucker und sind somit Gift für Zähne und Magen. Besonders absurd wird die Süßigkeit, wenn man hört, dass sogar ein Prozess um den Lutscher geführt wurde. 2001 wurde vom Oberlandesgericht Köln festgelegt, „dass der Lutscher (Lolly) ohne Stiel kein Lutscher mehr ist.“ Ein Lolli ohne Stiel ist schließlich einfach nur ein Bonbon. Ja, über solche Dinge werden Prozesse geführt …

Fazit: Deutsche Süßigkeiten haben Tradition

Deutschland hat eine große Süßigkeitenindustrie, angeführt von beispielsweise Unternehmen wie Haribo, Katjes, Bahlsen, Stollweck, Lindt und Ritter. Der Export ins Ausland boomt und deutsche Süßigkeiten sind außerordentlich beliebt und haben einen guten Ruf. Also wenn ihr Bekannten, Verwandten oder Freund:innen im Ausland etwas aus Deutschland mitbringen wollt, dann lohnt es sich einmal in die Süßigkeitenabteilungen des deutschen Einzelhandels zu stöbern.

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