Regelmäßig Sport zu treiben, macht unseren Körper fit, beweglich und stark. Doch auch die mentale Gesundheit profitiert von viel Bewegung. So heben konsequent durchgeführte Trainingseinheiten die Laune und können sogar vor Depressionen und Ängsten schützen. Doch wie viel Sport ist wirklich nötig, um die positiven Auswirkungen auf die Psyche zu spüren?
So viel Einfluss hat Sport auf die mentale Gesundheit
Laut der Weltgesundheitsorganisation, kurz WHO, nimmt die Krankenlast durch psychische Erkrankungen in den letzten Jahren immer weiter zu. Erhebungen zeigen, dass 30 Prozent der Menschen in ihrem Leben einmal von einer psychischen Erkrankung betroffen sind.
Zwar gibt es wirksame Therapiemöglichkeiten bei mentalen Erkrankungen, aber 30 Prozent der Menschen mit einer Depression sprechen beispielsweise nicht auf Antidepressiva an. Sie gelten als schwer zu behandeln. Hinzu kommt, dass mentale Erkrankungen chronisch somatische Erkrankungen befördern, was zu einer verringerten Lebenserwartung führt.
Mangelnde Bewegung als Ursache psychischer Probleme?
Das große Problem: Menschen, die psychisch erkrankt sind, bewegen sich häufig weniger. Das führt zu einem Teufelskreis, da so der Verlauf der Erkrankung verschlechtert, die Lebensqualität gemindert und kardiovaskuläre Risiken auslöst werden können.
Laut der AOK gehört Bewegungsmangel mit zu den wichtigsten vermeidbaren Gesundheitsrisiken. In Deutschland bewegen sich 42 Prozent der Erwachsenen erwiesenermaßen sich wenig. Das erhöht nicht nur das Risiko für körperliche Erkrankungen wie Diabetes, Krebs und Adipositas. Auch die Psyche leidet unter Bewegungsmangel. So werden Angststörungen, Depressionen und Demenz begünstigt. Ein fehlender sportlicher Ausgleich im Alltag kann aber auch zu Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen und Stress führen.
Vor diesem Hintergrund ist es unabdingbar, dass man sowohl in Sachen Prävention als auch bei der Behandlung von psychischen Erkrankungen den Faktor Bewegung miteinbezieht.
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Bewegung ist wichtig im Kampf gegen psychische Erkrankungen
Eine Gruppe von Forscher:innen rund um Dr. Christian Imboden hat in einer Mini-Review mit dem Titel „Die Bedeutung von körperlicher Aktivität für die psychische Gesundheit“ zusammengefasst, wie wichtig Bewegung tatsächlich ist, um mentale Erkrankungen (präventiv) zu behandeln.
Hier schreiben sie, dass zahlreiche vorherige Studien bereits beweisen konnten, dass Sport ein wichtiger Faktor für die Prävention sowie für die Behandlung sein kann. Eine amerikanische Querschnittsstudie konnte beispielsweise aufzeigen, dass 3 bis 5-mal die Woche Sport á 45 Minuten den stärksten Effekt auf das psychische Wohlbefinden hatte und obendrein Stress deutlich reduzierte.
Fazit: Mentale Gesundheit dank regelmäßiger Bewegung
So empfiehlt auch das Schweizer Bundesamt für Sport 150 Minuten moderaten Sport die Woche oder 75 Minuten bei hoher Intensität. In der Mini-Review betonen die Forscher:innen, dass dieses Pensum nachweislich Depressionen, Angststörungen sowie Schlafstörungen präventiv lindern kann. Bezogen auf Angststörungen erwähnten sie eine Studie, die aufzeigte, dass weniger aktive Menschen ein 30 Prozent erhöhtes Risiko haben, unter Angstsymptomen zu leiden.
Sport ist aber nicht nur präventiv von Vorteil. Auch kann er akut die Symptomatik von Depressionen, Angststörungen oder Schizophrenie lindern, wie die Review aufzeigt. Die Forscher leiten daraus ab, dass Bewegung und Sport bei psychischen Erkrankungen unbedingt in den Behandlungsplan eingebaut werden sollten.
Fazit: 3 Sporteinheiten pro Woche á 45 Minuten oder etwa 20 Minuten Sport pro Tag tun unserer mentalen Gesundheit ungemein gut. Zudem steigert das unsere Lebensqualität und dient letztlich auch unserem Körper.