Die einen trainieren am liebsten abends – die anderen machen gern Sport am Morgen. Egal, wie du es hältst: Hauptsache, du bewegst dich, denn körperliche Aktivität verhilft zu psychischer und physischer Gesundheit, so heißt es. Dass das nicht ganz richtig ist, zeigt nun eine Studie. Welchen Nachteil Sport am Morgen haben soll und was wirklich an dem Ergebnis dran ist, erfährst du in diesem Artikel.
Sport am Morgen: Das sind die Vorteile
Eigentlich gilt Sport am Morgen als sehr gesund. So soll nach dem Training das Gehirn bei der Fähigkeit, neue Informationen zu kodieren und abzurufen, einen richtigen Schub bekommen. Außerdem haben Studien gezeigt, dass Bewegung langfristig das Gedächtnis verbessern kann.
Und bestimmt weißt du auch aus eigener Erfahrung: Nach einer Joggingrunde am Morgen, einer halben Stunde Frühsport oder einer ruhigen Yoga-Session bei Sonnenaufgang fühlt man sich frisch, fit und bereit für den Tag.
„Aber niemand hatte eine Studie durchgeführt, in der untersucht wurde, wie sich Ihre Fähigkeit, neue Informationen zu lernen und sich daran zu erinnern, im Laufe des Tages nach dem Training ändert„, erklärt Arth Pahwa, Medizinstudent an der University of Alberta, USA in einer Mitteilung auf der offiziellen Website. Weil es ihn persönlich interessierte, nahm er sich der Thematik selbst an und stellte ein Forscherteam zusammen und begann mit den Untersuchungen.
Gedächtnistest offenbart Unglaubliches
Die Wissenschaftler:innen führten bei 106 Testpersonen einen Gedächtnistest durch und ließen sie danach entweder 20 Minuten lang auf einem Laufband trainieren oder ein Sudoku-Rätsel lösen.
Im zweiten Schritt kehrten die Probanden nach zwei, fünf und acht Stunden wieder ins Labor zurück, um eine andere Gedächtnisaufgabe zu erledigen, bei der 30 völlig unabhängige Wortpaare abgerufen wurden.
Das kuriose Ergebnis: Der Sport am Morgen hatte keinerlei Einfluss auf das Gedächtnis für die nächsten zwei bis fünf Stunden. ABER: Die Ergebnisse der Tests, die acht Stunden später durchgeführt worden sind, fielen um 8,6 Prozent unter den Ausgangswert und um 9,8 Prozent unter die der Kontrollgruppe, die Sudoku-Rätsel lösen sollte. Heißt: Auf lange Sicht wirkt sich der Sport am Morgen negativ auf das Gedächtnis aus.
Was bedeutet die Studie für Fans des Morgensports?
Die Forscher:innen hatten eigentlich vermutet, dass der Sport am Morgen dafür sorgt, dass das Gedächtnis acht Stunden lang aktiv sein würde. „Aber wir stellten fest, dass jeder Gedächtnisschub durch Bewegung nur von kurzer Dauer ist,“ erklärt David Collins, Professor an der Fakultät für Kinesiologie, Sport und Freizeit an der University of Alberta.
Um das Lernen zu verbessern, schlägt der Professor vor, den Zeitpunkt für das Workout zu überdenken. „Man sollte nicht allzu lange trainieren, wenn man vorhat, danach Dinge zu lernen“, führt er aus.
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Fazit: Sport am Morgen kannst du auch am Abend machen
Sport am Morgen hat jede Menge Vorteile. Neben der nachgewiesenen Verbesserung der Gedächtnisleistung, kannst du deinen Tag damit gut strukturieren und fühlst dich ausgeglichen.
Und so sagt Arth Pahwa selbst über seine Studie: „Offensichtlich ist die größte Gesamtbotschaft, dass Bewegung auf lange Sicht dem Gedächtnis hilft, nur nicht später am Tag.“ Du solltest also am besten selbst gucken, ob der Sport am Morgen gut für dich ist. Vielleicht stellst du ja fest, dass du ihn genauso gut am Abend machen kannst.
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