Was ziehst du zum Sport an? Bestimmt ein T-Shirt aus atmungsaktivem Stoff, eine eng anliegende Hose und gut sitzende Sportschuhe. Und was trägst du darunter? Sport-BHs gibt es inzwischen in allen erdenklichen Formen und Modellen, doch bei speziellen Sport-Slips sieht das Angebot eher mau aus. Was trägt man beim Training also am besten drunter? Und was steckt hinter dem Mythos, ohne Unterwäsche Sport machen sei am besten? Wir klären auf.
Warum es nicht egal ist, welche Unterwäsche wir beim Sport tragen
Die meisten Menschen lassen die Unterhose, die sie tagsüber getragen haben, einfach an, wenn sie abends zum Sport gehen. Oder ziehen morgens vor dem Training irgendeinen Slip an. Tatsächlich ist es aber gar nicht so egal, was wir untenrum tragen.
Denn gerade der Genitalbereich ist besonders anfällig für Infektionen, wenn es dort warm und schwitzig ist. Dr. Lucy Glancey, kosmetische Genitalchirurgin, erklärt im Online-Magazin My Imperfect Life: „Beim Training vermehren sich die natürlich vorkommenden Bakterien im Vaginalbereich aufgrund des starken Schwitzens und enge Unterwäsche trägt natürlich dazu bei. Eine dadurch verursachte bakterielle Hefepilzinfektion ist nicht angenehm, kommt aber sehr häufig vor.“
Sie fügt hinzu: „Eine Blasenentzündung ist ein weiteres häufiges Problem von Frauen, die beim Training zu enge Unterwäsche tragen. Dies liegt daran, dass Bakterien leichter in unsere Blase gelangen können.“
Material und Schnitt sind entscheidend
Wie sollte die perfekte Unterwäsche fürs Training also sein? Das Material und der Schnitt sind entscheidend! So sollte man laut der Expertin besser auf Strings und Tangas verzichten. Der Grund: Diese können verrutschen und Bakterien aus der Analregion in Richtung Vagina transportieren. Dort kann es zu Infektionen kommen. Besser seien Slips oder Hipster.
Dr. Glancey erklärt: „Leider bindet das Tragen von Lycra und Nylon Feuchtigkeit, die dann einen Nährboden für Vaginalinfektionen darstellt. Wenn Sie also jemand sind, der zu Infektionen neigt, sollten Sie darauf achten, Trainingskleidung zu tragen, die aus Baumwolle besteht und nicht zu eng sitzt. Oder verzichten Sie ganz auf die Unterwäsche, wenn Sie möchten, und lassen Sie dabei Ihre Vagina atmen.“
Ist Sport ohne Unterwäsche wirklich am besten?
Ist die Lösung also, generell lieber Sport ohne Unterwäsche zu machen? Wenn es nach Dr. Glancey geht, dann ja: „Es ist großartig, unserer unteren Region die Möglichkeit zu geben, ‚frei‘ zu atmen und sich weniger eingeengt zu fühlen, ohne dass wir von einem unangenehmen Stück Stoff eingeschlossen werden. Abhängig von der Sportübung, die Sie machen, kann Unterwäsche auch Scheuerstellen verursachen, die wund werden und sich entzünden können. Daher ist es für die Vagina gesünder, ohne Unterwäsche im Fitnessstudio zu trainieren, als enge Höschen oder Tangas zu tragen.“
Doch auch beim Sport machen ohne Unterwäsche gebe es eine Einschränkung: Die Sporthose sollte nicht aus Lycra bzw. Elastan bestehen: „Lycra um die Vagina verursacht die gleichen Probleme wie die Unterwäsche“, so Dr. Glancey. Besser sei eine Hose aus Baumwolle oder einem anderen atmungsaktiven Stoff. Es gebe auch Sporthosen mit integriertem Baumwollzwickel, die besser geeignet seien.
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