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Was bedeutet eigentlich „Namasté“?

Namasté ist ein Wort, das in jeder Yoga-Stunde fällt. Aber was bedeutet es eigentlich und woher kommt es?

Frau Yoga
© Pexels / Valeria Ushakova

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Es sind drei Silben, die jede Yoga-Stunde einläuten und auch wieder beenden. Drei Silben, die sicher jede:r von uns schon einmal mitgemurmelt hat, ohne wirklich zu wissen, was sie bedeuten: „Namasté“ ist ein Wort, das fester Bestandteil im Yoga ist. Es stammt aus dem Sanskrit, einer alten indischen Sprache. Das Wort setzt sich aus den Silben „nama“, „as“ und „te“ zusammen. „Nama“ bedeutet verbeugen, „as“ bedeutet ich und „te“ bedeutet du. Wörtlich übersetzt bedeutet Namasté also so viel wie „Ich verbeuge mich vor dir“.

Namasté: mehr als nur ein Wort

In Indien und anderen hinduistisch geprägten Ländern ist Namasté Teil des Alltags. In Verbindung mit der Geste „Anjali Mudra“ dient es als respektvolle Begrüßung oder Verabschiedung.

Für Anjali Mudra werden die Handflächen aufeinandergelegt und vor dem Brustbein platziert. Anschließend neigt man den Kopf nach unten in Richtung der Hände. Um besonders großen Respekt auszudrücken, können die Zeigefinger auch die Stirn berühren.

Die aufeinandergelegten Hände verbinden die beiden Gehirnhälften miteinander, lösen Gegensätze auf und setzen Energie frei. In Indien reicht die Geste mit den Händen schon aus, um Namasté auszudrücken, es ist nicht notwendig, das Wort laut auszusprechen.

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Namasté: die Bedeutung im Yoga

Im Yoga hat Namasté eine noch tiefere Bedeutung. Die Geste dient als Zeichen der Verbundenheit zwischen den Menschen, die an der Yoga-Praxis teilnehmen. Yogis und Yoginis drücken ihren Respekt und Dankbarkeit für die gemeinsame Praxis aus. Namasté zeigt, dass wir alle eins und gleich sind.

Außerdem drücken Yogis und Yoginis mit Namasté die Anerkennung des Göttlichen in uns aus und dass jeder Mensch einen Teil des Universums in sich trägt. Mit der Verbeugung würdigen Yoga-Praktizierende diese Göttlichkeit und das, was jede Person einzigartig macht. Namasté bedeutet im Yoga so viel wie, „Mein Geist verneigt sich vor deinem Geist“.

Damit drückt Namasté all das aus, was hinter der Yoga-Philosophie steckt: Dankbarkeit, Selbstliebe, Respekt und Achtsamkeit gegenüber sich selbst und anderen Menschen.

Mahatma Gandhi beschrieb die Bedeutung von Namasté passend: “Ich ehre den Platz in dir, in dem das gesamte Universum wohnt. Ich ehre den Platz des Lichts, der Liebe, der Wahrheit, des Friedens und der Weisheit in dir. Ich ehre den Platz in dir, wo, wenn du dort bist und auch ich dort bin, wir beide eins sind.”

Ein Leben mit Namasté

Die Philosophie, die hinter Namasté steckt, kannst du auch außerhalb deiner Yoga-Stunde weiterleben. Mit diesen Übungen integrierst du Namasté in deinen Alltag.

Namasté-Übung 1 – Respekt gegenüber deinen Mitmenschen zeigen

Ein respektvoller Umgang mit deinen Mitmenschen ist Kern der Namasté-Philosophie. Auch im Alltag sollte ein respektvoller Umgang miteinander selbstverständlich sein. Höre bei Gesprächen zum Beispiel genau zu und schenke deinem Gegenüber deine volle Aufmerksamkeit. Begegne Menschen ohne Vorurteile und Missgunst, gestehe Fehler ein und sei hilfsbereit.

Namasté-Übung 2 – Meditation und Achtsamkeit

Namasté im Yoga steht auch für einen Moment des Innehaltens, für einen Moment der Dankbarkeit und der Verbundenheit mit dir und deiner Umgebung. Durch regelmäßige Meditationen holst du dir dieses Gefühl in deinen Alltag. Schon eine fünfminütige Meditation reicht aus, um achtsamer und dankbarer durchs Leben zu gehen.

Namasté-Übung 3 – Liebe zu dir selbst

Namasté im Yoga bedeutet anzuerkennen, dass in jedem Menschen etwas Göttliches steckt – auch in dir selbst. Selbstliebe kannst du jeden Tag mit kleinen Routinen üben. Zum Beispiel mit täglichen Affirmationen, die du vor dem Spiegel aufsagt wie „Ich bin genug“ oder „Ich bin genau richtig, wie ich bin“. Verzichte zudem auf Vergleiche mit anderen und konzentriere dich stattdessen darauf, was du in letzter Zeit geschafft hast und auf was du stolz bist.

Namasté Übung 4 – leben und leben lassen

Wer Namsté lebt, zeigt seinen Mitmenschen gegenüber Respekt, Mitgefühl und geht achtsam durch das Leben. Das heißt aber nicht, dass du deine Meinung und deine Standpunkte für dich behalten musst. Auch in der Namasté-Philosophie ist es völlig in Ordnung, mit anderen Menschen zu diskutieren, gegensätzliche Standpunkte auszutauschen und sich am Ende vielleicht darauf zu einigen, dass man sich nicht einig wird. Denn gerade der Diskurs verschiedener Ansichten ist das, was unser Miteinander so interessant macht. Wichtig ist nur, fair zu bleiben und die andere Meinung zu respektieren.

Namasté Übung 5 – öffne dein Herz

Namsté bedeutet auch, der Welt gegenüber offen zu sein. Das heißt, offen zu sein für neue Erfahrungen oder Erinnerungen, die hochkommen, gegenüber neuen Freund:innen und alten Bekannten; offen für alles, was das Leben für dich bereit hält, das Gute sowie das Schlechte. Im Yoga gibt es einige Asanas, die du praktizieren kannst, um dein Herz zu öffnen. Zum Beispiel die Kobra oder Rückbeugen wie die Brücke oder das Rad.

Autorin: Katrin Brahner

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