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Müde zum Sport: Warum es nicht immer gesund ist, sich aufzuraffen

Wer denkt, dass Müdigkeit keine Ausrede wäre, um ein Workout ausfallen zu lassen, liegt falsch. Denn Sport ist nicht immer die beste Lösung und kann sogar zur Gefahr für die Gesundheit werden.

Frau liegt nach dem Sport erschöpft am Boden.
© Zamrznuti tonovi - stock.adobe.com

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Du kennst es sicherlich auch: Man kommt von der Arbeit und hat sich fest vorgenommen, noch zum Sport zu gehen, aber eigentlich ist man einfach nur müde und sehnt sich nach der Couch. Da hilft wohl nur eines: den inneren Schweinehund besiegen. Doch ist das wirklich immer so gesund?

Sport trotz Müdigkeit: So gefährlich kann es sein

Unser Körper ist ganz schön clever. Er gibt uns klare Signale, die uns sagen, wann wir zum Beispiel essen, schlafen oder uns bewegen sollten. Der Haken an der Sache ist, dass viele von uns verlernt haben, die Signale ihres Körpers richtig zu deuten bzw. auf sie zu hören. Müdigkeit ignorieren viele Fitness-Begeisterte gerne mal und treiben trotzdem Sport. Schließlich macht uns Bewegung häufig erstmal wach. Warum es trotzdem keine gute Idee ist, sich ständig zum Sport zu zwingen, wenn der Körper „Couch“ schreit, erfährst du hier.

1. Müdigkeit kann ein Hilferuf des Körpers sein

Zunächst gilt es, die Müdigkeit richtig zu deuten. Natürlich können auch zu viel Schlaf, zu wenig Bewegung oder depressive Stimmungen dazu führen, dass man ständig müde ist. Mitunter kann es aber auch ein Zeichen des Körpers sein, dass du es mit dem Training übertreibst. Sport kann schnell zur Sucht werden und das ganze Leben bestimmen. Also: hör auf die Hilferufe deines Körpers und trainiere nicht durch Schmerzen und extreme Müdigkeit hindurch. Ruhepausen für die Muskeln und trainingsfreie Tage sind mindestens genauso wichtig für deine Gesundheit wie die Bewegung selbst.

2. Dein Immunsystem ist schwach und wird schwächer

Müdigkeit tritt auch dann ein, wenn dein Immunsystem Viren oder Entzündungen bekämpft – und zwar schon lange bevor eine Krankheit ausbricht. Unser Körper will dann seine verfügbare Energie zur Bekämpfung der Erreger nutzen und uns quasi ruhig stellen, indem er uns müde macht. Wenn wir das zulassen, schaffen es unsere Abwehrkräfte in der Regel, Viren und Bakterien zu besiegen, bevor es zum tatsächlichen Ausbruch kommt. Doch wer sich in dieser Phase zum Sport zwingt, schadet mitunter den Abwehrkräften. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass du krank wirst, enorm.

Frau krank
Wer nicht auf die Signale seines Körpers hört, der wird auf Dauer krank. Foto: alfa27 – stock.adobe.com

3. Das Risiko, sich zu verletzen, steigt

Wer müde ist, kann sich nur schwer konzentrieren. Und das erhöht leider auch das Verletzungsrisiko beim Sport. In der abendlichen Dämmerung beim Joggen einmal falsch aufgetreten und schon drohen Verstauchungen, Prellungen und Bänderrisse. Auch im Fitnessstudio beim Kraftsport führt Müdigkeit und Konzentrationsmangel schnell zu Muskelzerrungen. Denn wer kraftlos mit schweren Gewichten hantiert und Bewegungsabläufe nicht korrekt durchgeht, riskiert muskuläre Verletzungen.

Ein Arzt verbindet einer Frau den Fuß.
Sportverletzungen zwingen dich oftmals erst recht zur Pause. Foto: Elnur – stock.adobe.com

4. Die Dauermüdigkeit droht

Unser Körper braucht Erholungsphasen und mindestens sieben bis neun Stunden Schlaf. Davon hängen mitunter Energiestoffwechsel, Verdauung und die Abwehrfunktionen ab. Wer nach einem anstrengendem Tag auf der Arbeit ausgepowert nach Hause kommt und sich dann noch um Einkäufe, Familie und Haushalt kümmert, fällt mit leeren Batterien auf die Couch. Jetzt noch ein kräftezehrendes Abend-Workout hinterherschieben, kann den Körper völlig aus der Bahn werfen. Mit erhöhtem Puls und freigesetztem Adrenalin fällt das Einschlafen abends dann noch schwerer. Das Ergebnis: Schlafstörungen und noch mehr Müdigkeit. Wir geraten in einen Teufelskreis der Dauermüdigkeit, die uns auf lange Sicht krank machen kann.

ständig müde
Ständige Müdigkeit erschwert den Alltag enorm. Foto: Getty Images/miodrag ignjatovic

Sport, obwohl man müde ist? Die Menge macht das Gift!

Dies soll natürlich keineswegs bedeuten, dass du auf regelmäßige Bewegung verzichten sollst. Eine „Ganz-Oder-Gar-Nicht-Einstellung“ ist selten die richtige Lösung. Vielmehr geht es darum, öfter mal genauer auf die Bedürfnisse des eigenen Körpers zu hören. Denn wie gesagt: Müdigkeit kann auch ein Zeichen dafür sein, dass du dich zu wenig bewegst.

Viele Menschen brauchen das Sportprogramm nach der Arbeit, um Stress abzubauen oder ausgeglichener zu sein. Das ist völlig in Ordnung, wenn du in diesem Moment darauf achtest, welche Art von Bewegung du wählst. Es muss nicht immer gleich der 10-km-Lauf oder das exzessive Fatburn-Training sein. Wenn du dich nicht so fit fühlst, tut es auch ein Spaziergang an der frischen Luft oder eine wohltuende Yoga-Einheit.

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