Die Minipille ist eine hormonelle Verhütungsmethode und viele Frauen ziehen sie anderen Verhütungsmethoden vor. Doch warum ist das so und was kann die Minipille überhaupt? Wir von wmn klären dich heute darüber auf, was du alles über die Pille wissen musst, bevor du dich entscheidest, sie zu verwenden.
Das gibt es über die Minipille zu wissen:
Wie wirkt die Minipille?
Die Minipille ist eine östrogenfreie Pille, die ohne Pausen eingenommen wird. Anstelle von Östrogen enthält sie das Hormon Gestagen, das dafür sorgt, dass sich der Schleim im Gebärmutterhals deutlich verfestigt. Dadurch können keine Spermien in die Gebärmutter eindringen. Auch die Schleimhaut der Gebärmutter baut sich durch die Minipille nur unzureichend auf, sodass sich eine befruchtete Eizelle nur schwer einnisten kann.
Verwendest du eine etwas höher dosierte Minipille mit dem Gestagen-Hormon Desogestrel, hast du vielleicht noch einen etwas höheren Schutz, denn dieses Hormon hemmt zusätzlich auch noch den Eisprung. Außerdem ist die Minipille dafür bekannt, geringere Nebenwirkungen zu haben als andere Pillen.
Ist die Minipille für mich geeignet?
Anders als zum Beispiel die Mikropille beeinflusst die Minipille die Muttermilch nicht und ist somit vor allem auch für stillende Frauen geeignet. Aber auch für Raucherinnen und Frauen, die ein erhöhtes Thrombose– und Embolierisko haben und aus diesem Grund auf östrogenhaltige Verhütungsmittel verzichten möchten, ist diese Pille eine gute Alternative.
Entscheidest du dich für die Minipille, solltest du also in der Lage sein, die Einnahme mit deinem Alltag zu verbinden. Bist du eher ein Mensch, der jeden Tag zu einer unterschiedlichen Zeit aufsteht und auch wieder ins Bett geht, ist diese Pille vermutlich eher weniger für dich geeignet, da es dir so nicht möglich sein wird, die Pille immer zur gleichen Uhrzeit einzunehmen.
Dennoch gibt es auch bei der Minipille verschiedene Varianten:
1. Minipille mit Levonorgestrel
Die Pille mit Levonorgestrel gilt als eine eher veraltete Variante der Minipille. Diese Pille muss jeden Tag zur exakt gleichen Uhrzeit eingenommen werden. Nimmst du sie mehr als drei Stunden später als gewöhnlich ein, besteht kein Empfängnisschutz mehr. Die Pille verhindert zwar den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, jedoch hemmt sie nicht den Eisprung und gewährleistet daher nur eine geringere Sicherheit.
2. Minipille mit Desogestrel
Die Minipille mit dem Gestagen Desogestrel gewährleistet eine höhere Sicherheit und erlaubt zudem ein größeres Zeitfenster bei der Einnahme. Hier hast du ganze zwölf Stunden Spielraum. Zudem hemmt diese Pille den Eisprung und bietet somit einen zusätzlichen Schutz.
Wie sicher ist die Minipille?
Die Sicherheit der Minipille sowie anderer Verhütungsmittel wird mit dem Pearl-Index bestimmt. Hier gilt: Je kleiner der Wert, desto sicherer und effektiver ist die Verhütungsmethode.
Je nach Minipille liegt der Wert zwischen 0,5 und 3. Ein Wert von 0,5 bedeutet zum Beispiel, dass innerhalb eines Jahres nur fünf von 1000 Frauen, die mit dieser Verhütungspille verhüten schwanger werden. Die Minipille gilt also als ein sehr sicheres Verhütungsmittel, wenn du sie richtig anwendest und regelmäßig einnimmst.
Hast du allerdings eine Darmerkrankung oder musst dich ab und zu übergeben, solltest du vielleicht von der Minipille absehen und zu einem anderen Verhütungsmittel greifen, da so die Sicherheit enorm herabgesetzt wird und auch kein Empfängnisschutz mehr gewährleistet ist.
Tipp: Du reist gerade durch die Welt und kommst mit der Zeitverschiebung und der Einnahme deiner Pille durcheinander? Gerade dann ist es umso wichtiger, dass du deine Pille immer zur gleichen Uhrzeit einnimmst, denn andernfalls gerät deine Routine völlig aus dem Gleichgewicht und es kann dazu kommen, dass du ganz vergisst, deine Minipille einzunehmen. Stelle dir daher am besten einen Wecker oder eine Erinnerung in deinem Handy, die nicht an die jeweilige Ortszeit gebunden ist. So schaffst du es auch im Urlaub deine Pille richtig anzuwenden.
Gibt es Nebenwirkungen?
Wie jede andere Pille hat auch die Minipille einige Nebenwirkungen, die bei dir zwar auftreten können, jedoch nicht müssen. Anfangs ist es beispielsweise völlig normal, wenn in deinem Zyklus Unregelmäßigkeiten und Schmierblutungen auftreten. Auch ein völliges Ausbleiben der Periode ist nicht selten. Andere Nebenwirkungen können auch Kopfschmerzen, Akne, Übelkeit, Brustspannungen oder Stimmungsschwankungen sein.
Treten solche Nebenwirkungen bei dir häufiger oder auch verstärkt auf, solltest du deine Frauenärztin oder deinen Frauenarzt aufsuchen und dich dort eventuell hingehend einer alternativen Verhütungsmethode beraten lassen. Insgesamt sind die Nebenwirkungen der Minipille aber deutlich geringer als die von anderen Verhütungspillen.
Die Minipille schützt dich nicht vor allem!
Die Minipille ist also zurecht ein äußerst beliebtes und bei korrekter Einnahme auch sehr sicheres Verhütungsmittel. Insbesondere die neuere Version mit Desogestrel überzeugt viele Frauen mit einer sicheren, einfachen und vielfältigen Anwendung. Dennoch solltest du beachten, dass dich die Minipille, egal in welcher Form, nicht vor sexuell übertragbaren Geschlechtskrankheiten schützt. Wenn du dir nicht sicher bist, solltest du also zusätzlich noch zu einem Kondom greifen.
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