Jeder Mensch kann in jedem Alter Hautkrebs entwickeln. Umso wichtiger ist es, die Haut regelmäßig untersuchen zu lassen. Viele Menschen scheuen sich jedoch vor einem Hautscreening und befürchten hohe Kosten. Dabei ist eine Früherkennung wichtig, um die bestmöglichen Heilungschancen zu gewährleisten. Darüber will die Initiative „Gemeinsam gegen Hautkrebs“ informieren und ruft daher jährlich den Hautkrebsmonat Mai aus. In diesem Artikel erfährst du, wie ein Hautscreening abläuft und mit welchen Kosten du wirklich rechnen musst.
Hautscreening trotz Kosten: Ist es wirklich notwendig?
Jedes Jahr erkranken in Deutschland etwa 330.000 Menschen neu an Hautkrebs, davon etwa 46.000 am malignen Melanom. Das maligne Melanom ist für die meisten Hautkrebs-Todesfälle jährlich verantwortlich, denn es bildet häufiger Metastasen. Die Erkrankungszahlen des schwarzen Hautkrebses haben sich seit den 1970er Jahren mehr als verfünffacht, wie die Initiative „Gemeinsam gegen Hautkrebs“ auf ihrer Website schreibt und sich dabei auf Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) bezieht.
Alleine diese Zahlen sollten verdeutlichen, wie wichtig es ist, die Haut zu schützen und regelmäßig untersuchen zu lassen. Dennoch verzichten viele Menschen auch ein Hautscreening, aus Angst vor den Kosten oder der Untersuchung selbst. Wie ein Hautkrebs-Screening abläuft, erfährst du jetzt.
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So läuft ein Hautkrebs-Screening wirklich ab
Je eher der Hautkrebs erkannt und behandelt wird, desto besser ist die Aussicht auf Heilung. Ein Hautscreening ist ein wichtiger Schritt zur Früherkennung von Hautkrebs. Dieses Screening kann bei einem Dermatologen oder einer Dermatologin durchgeführt werden. So läuft es ab:
1. Vorbereitung
Vor dem Screeningtermin ist es empfehlenswert, jegliches Make-up, Nagellack oder getönte Hautcremes zu entfernen. Es ist nämlich wichtig, dass der / die Ärzt:in jede Hautstelle gut sehen kann, um Veränderungen oder Anomalien festzustellen.
2. Anamnese
Zu Beginn des Screenings wird der / die Ärzt:in wahrscheinlich eine Anamnese durchführen, bei der er oder sie Fragen zu deiner medizinischen Vorgeschichte, früheren Hautveränderungen oder Hautkrebsfällen in der Familie stellt. Außerdem ist es wichtig zu wissen, wie häufig du in die Sonne gehst, ob du Sonnencreme benutzt und ob du schon Sonnenbrände hattest.
3. Untersuchung
Der Kern des Screenings ist die Untersuchung deiner Haut. Du wirst gebeten, deine Kleidung auszuziehen (bis auf die Unterhose), wobei manchmal auch ein medizinischer Umhang zur Verfügung gestellt wird. Der Arzt bzw. die Ärztin untersucht systematisch die gesamte Haut, von der Kopfhaut bis zu den Zehen, einschließlich der Bereiche zwischen den Fingern und Zehen und der Unterseite der Füße.
4. Dermatoskopie
Für verdächtige Hautveränderungen verwendet der Arzt oder die Ärztin häufig ein Dermatoskop, ein Handgerät, das die Haut mit starker Vergrößerung und spezieller Beleuchtung betrachtet. Das ermöglicht es, die Pigmentmuster und andere Merkmale der Haut genauer zu untersuchen, was zur Unterscheidung von gutartigen und bösartigen Veränderungen hilfreich ist.
5. Dokumentation und Beratung
Wenn verdächtige Hautstellen gefunden werden, können sie fotografisch dokumentiert werden, um Veränderungen bei zukünftigen Untersuchungen nachverfolgen zu können. Der / die Dermatolog:in wird dir Ratschläge geben, wie du deine Haut am besten beobachten und schützen kannst, und dir erklären, was die nächsten Schritte sind, falls eine Hautveränderung weiter untersucht oder behandelt werden muss.
6. Biopsie
Falls der oder die Dermatolog:in eine Auffälligkeit findet, die potenziell bösartig sein könnte, wird möglicherweise eine Biopsie empfohlen. Dabei wird unter lokaler Betäubung eine kleine Gewebeprobe entnommen und zur Untersuchung geschickt, um festzustellen, ob es sich um Hautkrebs handelt.
7. Nachsorge
Unabhängig davon, ob eine Biopsie durchgeführt wurde oder nicht, kann der Arzt oder die Ärztin eine regelmäßige Nachuntersuchung empfehlen, insbesondere wenn du ein erhöhtes Risiko für Hautkrebs hast.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für ein Hautscreening?
Wie die Stiftung „Gemeinsam gegen Hautkrebs“ erklärt, steht allen gesetzlich Versicherten ab einem Alter von 35 Jahren alle zwei Jahre eine Früherkennungsuntersuchung auf Hautkrebs, also ein Hautscreening, zu. Manche Krankenkassen übernehmen die Früherkennungsuntersuchung auch bei jüngeren Versicherten oder in kürzeren Abständen. Informiere dich darüber am besten bei deiner Krankenkasse.