Du wachst morgens mit einem brummenden Schädel und einem flauen Gefühl im Magen auf. Du versuchst dich daran zu erinnern, wie lange die Party gestern Abend noch ging. Doch in deinem Kopf ist ein großes Nichts. Kommt dir diese Situation bekannt vor? Dann hast du einen waschechten Filmriss! In diesem Artikel zeigen wir dir, was genau hinter dem Phänomen steckt und wie schädlich der Gedächtnisverlust durch Alkohol ist.
Filmriss: Der Alkohol ist schuld!
Wie schnell man einen Filmriss bekommt, hängt von der individuellen Alkohol-Toleranz ab. Weitere Faktoren sind Geschlecht und Körpergewicht. Da Frauen im Durchschnitt ein geringeres Körpergewicht haben als Männer, erreichen sie in der Regel schneller einen höheren Alkoholspiegel im Blut und sind dadurch anfälliger für Filmrisse. Auch die Geschwindigkeit, in der Alkohol konsumiert wird, wirkt sich auf das Filmriss-Risiko aus.
Außerdem führen Getränke mit einem höheren Alkoholgehalt wie Schnaps und Likör schneller zu einem Filmriss, als Getränke mit einem niedrigeren Alkoholgehalt wie Bier undWein. Auch süße, fruchtige Cocktails können das Risiko für Filmrisse erhöhen, da sie oft große Mengen Zucker enthalten. Dieser verbirgt nicht nur den Alkoholgeschmack, sondern lässt auch den Alkoholspiegel im Blut schneller ansteigen.
Was passiert bei einem Filmriss?
Wir wissen, dass Alkohol in höheren Dosen sedierend wirkt. Das bedeutet konkret: Er macht müde und behindert letztlich die Funktionsfähigkeit unseres Gehirns, sodass es keine neuen Informationen mehr einspeichern kann. Tatsächlich kann dies mit einer klassischen Ohnmacht gleichgesetzt werden, bei der man nicht mehr weiß, was passiert ist.
Die Wirkung des Alkohols baut sich dabei langsam auf. So kommt es nicht sofort zu einem vollen Blackout. Es gibt einen Graubereich, in dem nicht mehr alle Informationen im Gehirn richtig ankommen. So werden dort noch einzelne Erinnerungsstücke gebildet. So bemerken wir am Anfang gar nicht mehr, dass uns gewisse Erinnerungsstücke gar nicht mehr erreichen können.
Ein weiterer Fakt: Wenn Betroffene dann irgendwann einschlafen, sind sie gar nicht komplett im Tiefschlaf. Denn auch in der Zeit kommt es zu dem Aufblitzen einiger Erinnerungsfetzen, auch Spotlights genannt. Manchmal dauert es sogar einige Tage, bis sogenannte Spotlights wiederkommen. Egal, ob in Form von Gerüchen, Bildern oder Ähnlichem. Woran man sich zu welcher Zeit genau erinnert, ist tatsächlich Zufall.
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Wie gefährlich ist ein Filmriss?
Die gängigen Nachteile von Alkohol sind bekannt. So schadet eine hohe Menge an Alkohol natürlich der Leber und anderen Organen. Außerdem verlieren wir durch jeden Vollrausch einige Tausend Gehirnzellen, was der Körper auf Dauer nicht kompensieren kann.
Eine weitere Gefahr: In der Zeit des Vollrauschs und Blackouts sind Betroffene hilflos ausgeliefert. Das, was während eines Filmrisses passiert, lässt sich nicht steuern oder rückgängig machen. Es kann zu Stürzen oder Unfällen kommen oder dazu, dass jemand unterkühlt, weil er ohne Jacke draußen ist. Generell sind die Gefahren, die während eines Filmrisses lauern, unvorhersehbar. Gerade wenn du dich nicht darauf verlassen kannst, dass deine Freundesgruppe an Ort und Stelle Hilfe leisten kann.
Was tun, wenn man einen Filmriss hatte?
Wenn gesunde Erwachsene bestimmte Grenzwerte einhalten, ist das gesundheitliche Risiko verhältnismäßig niedrig. Dies wird „risikoarmer Konsum“ genannt, so die Initiative “Kenn dein Limit”. Für den gesunden Umgang mit Alkohol rät sie Folgendes:
1. Trinke nicht täglich Alkohol
Täglicher Konsum führt zur Gewöhnung, aus der sich eine Abhängigkeit entwickeln kann. Verzichten Sie daher an mindestens zwei Tagen pro Woche ganz auf Alkohol.
2. Wenn du Alkohol trinkst, dann möglichst wenig
Frauen sollten im Durchschnitt nicht mehr als ein kleines Glas, Männer nicht mehr als zwei kleine Gläser eines alkoholischen Getränks pro Tag zu sich nehmen.
3. Vermeide es, dich zu betrinken
Bei einem Rausch steigt die Gefahr, deiner Gesundheit zu schaden, um ein Vielfaches.
4. Verzichte in diesen Situationen ganz auf Alkohol:
- in der Schwangerschaft, denn Alkohol gefährdet die Gesundheit des werdenden Kindes.
- am Arbeitsplatz und im Straßenverkehr, denn Alkohol ist eine der häufigsten Unfallursachen.
- bei Erkrankungen und in Kombination mit Medikamenten, denn Alkohol kann unberechenbare Nebenwirkungen auslösen.
Ein kleines Glas pro Tag klingt für dich auch immer noch nach zu viel Alkohol? Expert:innen raten daher: Man sollte sich gut überlegen, ob man das Risiko eingehen möchte, dass das passiert. Klarmachen sollte man sich in jedem Fall: Auch wenn es einmal gut gegangen ist, muss das nicht heißen, dass es das nächste Mal genauso läuft.