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Alkoholfreier Wein: Wer ihn besser nicht trinken sollte

Die Bezeichnung alkoholfreier Wein lässt vermuten, dass er ohne Alkohol auskommt. Ein Irrglaube. Lies hier, wer davon besser die Finger lässt.

Weingläser
Lange Zeit galten laut Empfehlung geringe Mengen an Alkohol als ungefährlich. Diese Meinung änderten die Expert:innen jetzt und raten ganz vom Alkoholkonsum ab. Foto: getty Images / Giuseppe Lombardo / eyeEm

Während die einen sich gern ab und an mal ein Glas Wein gönnen, setzen andere lieber auf alkoholfreien Wein oder alkoholfreies Bier. Doch auch in diesen Sorten steckt meist Alkohol. In diesem Artikel erfährst du, warum auch alkoholfreie Getränke manchmal nicht ohne Alkohol sind und wer diese besser nicht trinken sollte.

Alkoholfreier Wein & alkoholfreies Bier

Ganz gleich, wie viele Studien noch veröffentlicht werden, in denen die Rede davon ist, dass ein Glas am Abend nicht schadet: Alkohol ist ein Gift, welches bei regelmäßigem und hohem Konsum zahlreiche Gesundheitsrisiken befördert. Hier sollte man auf die Aussage der Weltgesundheitsorganisation, kurz WHO, vertrauen. Die sagt nämlich schon lange, dass es so etwas wie ein „unbedenkliches Maß für den Alkoholkonsum“ nicht gibt.

Viele Menschen wollen sich diesen gesundheitlichen Risiken nicht aussetzen, trinken aus religiösen Gründen nicht, wollen abnehmen, müssen noch fahren, sind schwanger oder trockene Alkoholiker:innen. Manche von ihnen greifen daher lieber zu alkoholfreien Weinen und Bieren. Die Sache ist allerdings die: Auch hier sind geringe Mengen Alkohol enthalten.

So viel Alkohol versteckt sich in vermeintlich alkoholfreien Getränken

Laut dem deutschen Lebensmittelrecht dürfen in alkoholfreiem Wein und Bier bis zu 0,5 Volumenprozent enthalten sein. Das heißt: Pro Liter Wein und Bier dürfen vier Gramm Alkohol vorkommen.

Hersteller, die ihre Produkte als „alkoholfrei“ deklarieren, müssen sich an diese Richtwerte halten. Zahlreiche Hersteller geben den Restalkohol bereitwillig und freiwillig auf den Etiketten ihrer Produkte an. Verpflichtet sind sie dazu nicht. Nur wenn ein Produkt wirklich frei von Alkohol ist, darf es die Bezeichnung „ohne Alkohol“ tragen.

Die deutsche Verbraucherorganisation Foodwatch, aber auch der VKI (österreichische Verein für Konsumenteninformation) kritisieren diese irreführende Bezeichnung seit Längerem. Auch bemängeln sie, dass der Alkoholgehalt eines Getränks erst ab 1,2 Volumenprozent ausgewiesen werden muss. Sie schlagen daher vor, Getränke bis 0,5 Volumenprozent, darunter fällt also auch alkoholfreier Wein, als „alkoholarm“ zu bezeichnen.

Warum enthalten „alkoholfreie Getränke“ dennoch Alkohol?

Wein kann nicht gänzlich ohne Alkohol auskommen, das erlaubt allein die technologische Herstellung sowie das Geschmackserlebnis nicht. Dass alkoholfreier Wein noch einen Restalkohol hat, ist beispielsweise sehr wichtig, um die Aromen des Weins zu behalten. Ohne Alkohol verliert Wein an Charakter und würde wenig bis gar nicht mehr an „richtigen“ Wein erinnern. Wer also 0,0 % Alkohol zu sich nehmen möchte, sollte daher besser auf Traubensaft umsteigen.

Auch alkoholfreies Bier enthält aufgrund seines Herstellungsverfahrens Restbestände von Alkohol. In der Regel wird der Gärprozess unterbrochen, sobald das Bier den Grenzwert des Alkoholgehalts erreicht hat. In manchen Fällen wird dem Bier im Nachhinein der Alkoholgehalt entzogen – auch hierbei bleiben allerdings Restmengen zurück. Nur einige wenige Hersteller bieten derzeit alkoholfreies Bier auf dem Markt an, welches tatsächlich 0,0 Volumenprozent aufweist.

Diese Menschen sollten auf alkoholfreie Getränke verzichten

Während Schwangere mal auf ein alkoholfreies Bier zurückgreifen können, sofern sie ihren Flüssigkeitshaushalt zusätzlich regulieren, sollten trockene Alkoholiker:innen und Kinder davon besser die Finger lassen.

Ehemals Abhängige könnten durch diese Getränke leichter wieder zu einem Rückfall verführt werden. Kinder könnten sich zudem früh an den Geschmack gewöhnen und bekommen vermittelt, dass der Konsum von Bier und Wein völlig unbedenklich ist. Dem ist nicht so.

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